ùber den Autor:
Zu meinem neuen Stil des Tagebuchs und der Tagebuchgedichte
hier vier Überlegungen:
1.Es geht um All Tags Gedichte, wie der Titel sagt, um den Versuch, Alltag,
das wirklich Erlebte, Profane zu
sublimieren (All), in Immanenz und nicht im Überhöhen oder nur Erfinden, den
versteckten Sinn mit den Mitteln des Gedichtes zu ent-decken, zu ent-hüllen
(Untertitel "Erstaunte Augenblicke").
2.Wobei durch Refrain und wederkehrende Spur das
Lebensmuster aufgespürt werden soll, das es, so heißt es, in jedem Leben gibt.
Und das sich erst im größeren Zusammenhang über die Jahre durch Aufmerksamkeit,
aufmerksames Beobachten verstärkt. Und im Schreiben, im Tagebuchschreiben, mehr
noch im Tagebuchgedicht, das viel strenger und tiefer ist, verstärkt sich der
Tag mit Hilfe der Sprachweisheit.
3. Dieses Tages- ja, Jahresbeobachtungsfenster wird mit
wachsendem enger Umkreisen eines Kern-Verstehens immer durchsichtiger mit immer
mehr Kontur und Eigenart, dann auch in der nur hier zu findenden Gedichtform,
das vielleicht die deusche Lyriksprache
aus dem Persönlichsten bereichern kann.
4. Nach außen ergibt
ja dieses Leben eines auch historischen Augenzeugen, der den roten Osten, den
Westen, das Exil und als Kind die Nazizeit erlebt hat. Der aber auch heute
zwischen drei Ländern und Kulturen, Italien, Deutschland und Rumänien lebt.
Dieter Schlesak ist
ein ungeheuer vielseitiger Poet und Schriftsteller, ein Poeta doctus. Er
schreibt, wie von Furien getrieben, das Leben, den Tod, die Liebe, die Welt im
Großen und im Kleinen zu erfassen. Er lässt sich treiben und er wird
umgetrieben. Er ist neugierig, skeptisch, voller Zweifel und voller
Enthusiasmus – dabei immer auf Entdeckungsreisen. Der einzig feste Halt sind
die Wörter, ist die Sprache, die er mit virtuoser Kunstfertigkeit und mit
höchster Sorgfalt, geradezu liebevoll oder libidinös in Szenen setzt, sei es in
der Prosa, sei es im Gedicht. Und mit einem Gedicht möchte ich auch die
Vorstellung seiner Person beginnen, denn daraus erfahren Sie etwas von der
verschlungenen Befindlichkeit dieses heute zu ehrenden Schriftstellers…
Schlesaks erstes
großes Oeuvre ist der Roman „Vaterlandstage und die Kunst des Verschwindens“,
erschienen 1986. Es sind die verarbeiteten Erfahrungen des 20. Jahrhunderts mit
all ihren Verwerfungen und Abgründen. Vertreibung, Außenseitertum, Schuld und
Verantwortung .Der zweite Roman „Der Verweser“, erschienen 2002, ist angelegt
als Fiktion in der Fiktion. Aus der Ich-Perspektiv eines in der Toscana
lebenden Schriftstellers wird eine Liebes- und Mord-geschichte in Lucca im 16.
Jahrhundert erzählt.
Zurück ins Jahr
1969 führt der Liebesroman „Romans Netz“, erschienen 2004. 2006 erschien Dieter
Schlesaks bewegender Dokumentarroman „Capesius, der Auschwitzapotheker“ –
Schlesak hat Jahre daran gearbeitet und recherchiert – der Roman wurde hier im
Literaturhaus Stuttgart im Januar vorgestellt. Aufgearbeitet wird darin die
Geschichte eines Apothekers, der aus Schäßburg, der Heimatstadt von Schlesak,
stammt. Jetzt im Herbst erschien sein jüngster Roman „VLAD, die
Dracula-Korrektur“, ein Roman, der tief nach Transsylvanien ins 15. Jahrhundert
zurückführt. Seine Erfahrungen, Ansichten und Einsichten hat Schlesak in vielen
Essay-Bänden veröffentlicht. Ich möchte nur einige Titel nennen, denn sie
lassen durchschimmern, worum es dem Autor geht: „Visa. Ost-West-Lektionen“
(1970), „Wenn die Dinge aus dem Namen fallen“ (1991), über die blutige
rumänische Dezemberrevolution, „Stehendes Ich in laufender Zeit“ (1994), über
di postkommunistische Zeit im Osten, „So nah, so fremd. Heimatlegenden“ (1995),
„Zeugen an der Grenze unserer Vorstellung“ (2005), über den beiden Diktaturen
rot und braun verrfolgte und traumatisierte Autoren; Gedichte hat Dieter
Schlesak immer geschrieben, und sie in zahlreichen Bänden veröffentlicht. Seine
biografischen wie auch die historischen Bruchlinien verdichten sich in dem Band
„Weiße Gegend – Fühlt die Gewalt in diesem Traum“ (1981).“Hirnsyntax“ hat er
einmal seine poetischen Einlassungen genannt. Das schillernde Wort ,Los’ steht über drei Gedichtbänden: „Grenzen Los“,
„Namen Los“ und seine Liebesgedichte „Herbst Zeit Lose“ – geschrieben in drei
Substantiven. Schlesak lauscht auf die 'Wortzwischenräume', den 'Zwischensinn'.
Es sind Liebes- und Todesgedichte, Gedichte der Sehnsucht, Gedichte über
Verlust, über Angst, über Schmerz, über Grenzerfahrungen aller Art. Schreiben
bedeutet für Dieter Schlesak Leben.
--
Dr.h.c. Dieter Schlesak,
T.0039/0584951214. Mobil: 00393356508780
(Dr. Dieter Schlesak) schlesak@tiscali.it; (Dr.Dieter Schlesak) dieter.schlesak@gmail.com
www.dieterschlesak.de
schlesak.blogspot.com
http://www.sibiweb.de/medien/buecher/Literaturliste_Dieter_Schlesak_Schaessburg_Siebenbuergen.php3
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