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Donnerstag, 28. Juli 2011

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Samstag, 23. Juli 2011

Dieter Schlesak Engelszungen III Ein Ufokrimi

Dieter Schlesak

Engelszungen III
Ein Ufokrimi






10
Ich unterbrach meine Lektüre, wurde mir aber nur langsam bewusst, dass ich mich ja in der Straßenbahn befand und nicht etwa in einer Kirche. Und das Mädchen neben mir war immer noch da, las ja ebenfalls, war so vertieft, dass sie nicht merkte, wie ich mitlas, oder tat sie nur so, klar, sie war auch ein Spitzel, das bestätigte mir eindeutig ihre Lektüre: ein als Roman getarn-tes Aktenmaterial, sechzehn Kapitel handelten von einer "Kaputten Bande", damit waren nur wir gemeint, unser Zirkel: Lov, Robert, der arme Morris, die andern, ich und die anderen. Sie-ben sind es, die sich auf ver¬schiedenen Meridianen und geschichtlichen Orten als ein Ereignis begegnen in diesem Akten-material des Mädchens. England, Transsylvanien, Ungarn, Ame-rika und natürlich Deutschland und Italien. Von einem gewissen Stencil war auch die Rede, von Lov und mir… zu werden auch wir … Agent…
Die Leserin verließ dann die Bahn, ich folgte ihr heimlich, sie sollen nicht glauben, dass wir so blöd sind ... ging durch den Park und ging weiter durch irgendeine Straße. Sie betrat ei-nen Hausflur, lächelte dem alten Hausmeister zu; den Aufzug, sieben Etagen hinauf, nach Hause, ho, ho. Das erste was sie durch die offene Tür sah, war ein Zettel an der Küchenwand, auf dem - neben Karikaturen der Leute von der Ganz Kaputten Bande - das Wort PARTY stand. Sie warf ihre Hand-tasche auf den Küchentisch, schloß die Tür. Mehr konnte ich nicht ersehen, auch aus dem Buch nicht. Doch einen unbeobachteten Augenblick nütze ich und rutsch war ich auch im Vorzimmer! Die sollen nicht glauben, dass wir so blöd sind! Die Akte war eindeutig Lyss Werk, Lyss gehörte zu ihnen und spionierte uns auch noch beim Vögeln aus. Anna Lyssowa, hatte ihrer Kollegin wieder eine Nachricht hinterlassen: ein weiterer Zettel auf dem Küchentisch: "Winsome, Cha¬risma, Fu, Lov, T. und ich. >V-Note<, McClintic Sphere. Jinny." Nichts als Eigennamen. Dieses Mädchen lebte in Eigenna¬men. Men¬schen, Orte. Keine Dinge. Hatte irgendeiner je mit ihr über Dinge gesprochen? Es schien, als hätte sie jetzt mit nichts anderem zu tun. Wird wohl gut bezahlt, muß die Beine nicht mehr breitma-chen, diese Agenten-Leserin. Und das wich¬tigste Ding war nun unsere entführte Nase, in die sie uns irgendwelche Sonden app-liziert hatten, wer weiß wozu. Und ir¬gendwelche Implantate ebenfalls in die Kopfregion und in die Haut des Schenkels. Ich schlich mich nahe ans Bad heran, wo sie sich gerade auszog. Unter der Brause sang die recht gut aussehende Agentin ein sentimen¬tales Lied, sie hatte vergessen zuzuschließen, und ich war ihr heimlich gefolgt, konnte alles beobachten, sie, ahnungslos, merkte nichts vom Voyeur, ich gebs zu, das Nützliche mit dem Angeneh¬men immer verbinden: sang es mit ihrer vollen, warmen Stimme, die von den Kacheln noch verstärkt wurde. Sie wusste, dass es man¬chen amüsierte, weil das Lied von einer Hurenagentin kam, in Wirklichkeit gab sie in dieser harmlosen Weise über ein ins linkes Ohr eingebau¬tes Telefon, das ich natürlich nicht sehen konnte, ihre mündlichen Berichte über uns ab! Als ich dann schnell abhaute, sah ich, es war genau wie im Bericht: Aus ihrem Fenster rann Licht, den Luftschacht hinauf und in den Himmel, be¬gleitet von Flaschengeklapper, dem Ge-räusch lau¬fenden Wassers, dem der Was¬serspülung in der Toilette. Und dann das fast unhörbare Rascheln, als sie ihr langes Haar aufsteckte. Als sie ging und alle Lichter löschte, standen die Zeiger auf der leuchtenden Uhr im Gang kurz vor sechs. Kein Tic¬ken: es war eine elektrische Uhr. Man konnte nicht erkennen, wie sich der Minu¬tenzeiger bewegte. Doch bald hatte er die Zwölf passiert und ich be¬gann meinen Weg abwärts; als wäre ich durch die Fläche des Spie¬gels gegangen und müsste nun das in Spiegel-Zeit wiederholen, was ich auf der anderen Seite schon in der richtigen Zeit getan hatte. Apropos Spiegel. Immer weder Spiegel. Plötzlich erinnerte sich Terplan, an die Schlüssellochaktionen von früher, als er als Halbwüchsiger immer wieder seine hübsche junge Tante Minch aus Nordsiebenbürgen, im Bad durchs Schlüsselloch nackt gesehen hatte, und immer wieder, auch später, als Voyeur große Lust gehabt hatte; und dass er ja wieder „zu Hause“ war, auch die Geschichte mit der Agentin hier ein Zurücktauchen in die Welt des Kindes war, als es Zeit noch nicht gab, und alles so kam, wie es auch vor der Geburt gewesen war, die Blumen und Sterne, der Himmel und der Duft der Erde da waren, ohne je gedacht oder verloren gehen zu können. Jetzt freilich durch diese Paranoia und die Angst und Hetze sehr gebrochen! Und das Ersterlebnis, als sie ihn noch nicht bezwungen hatten, und di¬ese tiefe Lust noch dagewesen war, fiel ihm immer wieder ein: als er auf einem alten Gang ge¬sessen, und er einen von der Sonne angewärmten Eisenstab des Ge¬länders angerührt hatte, rostig und gewunden wie die unendliche Säule. Und später, als er sich "zusammennehmen" musste, nie mehr wie da¬mals wirk¬lich da sein durfte, und dass jenes Träu-men des Kindes Faulheit und Sichge¬hen genannt wurde, Sichselbstver¬gessen, er hat sich selbst verges¬sen, als wäre in je-nem Augenblick der Gedanke des Abschieds und der Zeit eingebrochen. Er konnte, wenn er sich in jenen Zustand zurückversetzte, was leider nicht im¬mer möglich war, jeden Augen¬blick öffnen, wie heute Morgen auch: starke Wahr¬nehmung der Umge¬bung; ein Hahn hatte schon ganz früh wie früher als Kind mor¬gens um fünf gekräht, und dann der erste Sonnenstreif, der auf die weiße Seite und auf den Tisch fiel, die Ahnung der Berge von Bun frisch in der Ferne, und die Vögel, aus denen es her-aussang, die Kreaturen, auch die Blumen, unbewusst in der Welt, die Klang ist, ohne, dass es unser Auge begreift; in diesem Alter der Welt war es gut, dachte er, sich darum zu bemühen, möglichst unmit¬telbar nahe Umge¬bung aufzunehmen, die die gleiche war wie als Kind hier und doch verloren; es war eine Art Glück; der Morgen scheint so tau-frisch jung zu sein, wie das Bar¬fußgehen im Gras als Kind, Nähe als Distanz; "Einfühlung" ist wie eine glückliche Fügung des Au¬genblicks, das Vibrieren mit dieser umgebenden Duft- und Klang-Aura, schrei¬bend, im Wort wird es wieder frisch, wie gewaschen, was die Sinne blaß ver¬säumen, Auf¬merk¬samkeit als "Gebet der Seele". In der Nähe Ferne, ja, Fernweh zu fühlen; das Rätsel da zu sein: Distanz durch verwunderte Sen¬sibilität, und scheues Auftreten angesichts des unfaßbaren Ab¬grun¬des bei jedem Schritt, Respekt, anstatt des heute üblichen Zy¬nismus bei all den Ent-Täu¬schungen. Erleuchtung der Langsamkeit: Zeit-Ver¬lieren wäre zu üben: Reisen, Abtasten der Städte und Landschaf¬ten, freilich: je größer die Stadt, die einengende Menschma¬schine Betrieb, die Massenbewegung auf der Stra¬ße im Gewusel des Kauf¬hauses etc., umso mehr Kraft ist nötig. Und immer öfter kamen und flossen nicht nur die früheren Zeiten, so die John Dees, sondern vor allem auch die Kindheits-er¬lebnisse, und brachten wieder Glück, als schlösse sich im Alter die¬ser Bogen, freilich nur mit "ihrer" Hilfe, als wären es wirklich Engel, die ihm nun nahe waren, viel näher als im Ausland: "Mein inhaltloses Träu¬men ging nämlich, als wären sie nun immer da, in einen ganz außergewöhn¬lichen Zustand über, den ich etwa dem des Heilse¬hens vergleichen möchte. Es war, als würde ir¬gendwo ein Schleier abgezogen, und mein Blick begann das Innere der Gegen¬stände zu durchdringen, die mich umgaben. Der blaue Himmel über mir mit sei¬nen Sommerwölkchen, die Bäume, Büsche, Gräser, die Vögel in den Zweigen, die kleinen Käfer, Ameisen und Spinnen am Boden, ja die an¬scheinend toten, an der Landstraße nach Dunnesdorf angehäuften Stei¬ne, das alles erschien mir in ei¬nem neuen, bis da¬hin nicht geahnten Licht. Die ganze Natur war durchsichtig gewor¬den, sie hatte die Maske abgeworfen. Alles Dunkle, Tote, Materielle war verschwun¬den, und die Dinge offenbarten ihren ewigen Gehalt, als leben¬diges Licht und Leben, und zwar als ganz dasselbe Licht und Leben, das auch in mir war; es war ein und das¬selbe Bewusstsein, ein und die¬selbe Substanz in mir und ihnen. Ein und das¬selbe gei¬stige Band ver¬knüpfte mich mit ihnen, und sie mit mir, nichts Feindli¬ches, nichts Fremdes mehr in der ganzen weiten Schöpfung. Mein Herz erglühte, und ich empfand etwas von dem Entzücken eines Men¬schen, der in fremden, ihm liebgewordenen Ge¬stalten plötzlich seine leiblichen Geschwister erkennt. Was Adam fühlen mochte, als er ausrief: >Das ist Fleisch von meinem Fleisch und Bein von meinem Bein< - ähnliches, nur auf eine höhere Ebene über-tragen, empfand auch ich jetzt. Ich hätte die ganze Natur an mein Herz drücken mö¬gen und verlebte Momente höchsten Entzückens, das kein Wort aus¬sprechen und niemand beschrei-ben kann, bis ich durch das Er¬schei¬nen meines toten Vaters in diesen Tagen gewissermaßen geweckt wurde …“ Und als ich in mein Zimmer ging, totenstill wars, überkam mich wieder die Angst. Ich kontrollierte Fenster und Türen, sah, ob die Axt gegen Einbrecher bereitlag. Sah auch unters Bett im Gästezimmer. Und musste dabei an meine Großmutter denken, die immer Angst vor "Raubern" hatte, Großvater musste ähnli-ches tun, unters Bett sehn, wo aber nur der Nachttopf stand. Es war wieder spät nach Mitternacht. Ein Blick aus dem Fenster, sternklar die Nacht, der Sirius im Südosten sehr hell. Im Tb hatte ich am nächsten Tag notiert: Aufgewacht ca. um 3, da waren Geräusche, heulende, sausende aus dem Bad und de Arbeitsraum, wo der Computer stand. Ko-misch, als wär das Haus von Heinzelmännchen bevölkert, schreiben wohl mein Buch zu Ende, dachte ich trotz der Be-klemmung und musste lachen. Ein Traum? Aufgerichtet im Bett, strengte ich mein Gehör an, ging aber nicht hinunter um nachzusehen, sondern legte mich wieder hin, als müsste ich weiterschlafen, um den Dingen auf die Spur zu kommen. Aber da .. da ging die Schlafzimmertür, die wir um immer etwas Luft zu haben, offen halten, die Fenster wegen des Zuges aber zu, lautlos bis auf einen kleinen Spalt auf und ... wie einmal in der Kindheit, ihr größter Schrecken, als aus dem Bad ein Lichtspalt kam, sich vergrößerte, auf mich zukam, mir den Hals zudrückte, und ich wie im Spieß schrie ... diesmal schrie ich nicht, erstarrte aber, als sich da eine kleine Gestalt, etwa neunzig Zentimeter durch die Türe drängte und auf mich zukam ... an mehr erinnere ich mich nicht. Die Sache wiederholte sich noch am 22.Dezember, doch da setzte meine Erinnerung nicht ganz aus. Das Wesen kam rein, dann folgte eine Zeitspanne, die nur dunkel war, dunkel in jeder Hinsicht, und schließlich das peinliche Gefühl der Nacktheit und des völlig Ausgliefertseins, als wärs wie früher bei der Geheimpolizei gewesen, Pein. Sie können mit dir machen, was sie wollen: auf irgendeiner Trage lag ich, Arme und Beine ausgestreckt, nicht gefesselt, jedoch wie eine arme Masse Fleisch, die ich nicht bewegen konnte, alles wie gelähmt, und jenes Gefühl bei der Verhaftung, jene innere Panik, die wohl wie eine Hypnpose wirkt, und jener Schock, dass alles anders ist als gewohnt, nichts mehr stimmt, nichts mehr ist voraussehbar, berechenbar ... wirklich außerhalb der Welt. ... Erwachen auf einer Lichtung im Wald mit dem Gefühl, fliegen zu können, jedoch gefesselt zu sein, irgendwelche kleine Wesen, irgendwie Zwerge aus dem Märchen und aus der Kindheit waren da, massenhaft, dann wieder nur einer links von mir, der mich nicht aus den Augen ließ, freilich oft genug hatte ich das Gefühl: Es ist doch eine sehr anziehende Zwergin, mit der ich gerne vögeln möchte, so zart ist sie, doch fast ein Insekt mit gro0en Insektenaugen. Schwarz. als sähe ich die Bäume von oben, als wärs ein Fliegen hinauf. Schnee dann auf den Ästen, dichter Schnee, der mir kalt in den Nacken rieselte, Tannen freilich, Weihnachten, hatte ich das Schneewittchenbuch geschenkt bekommen, den gläsernen Sarg? Und in der Ferne ein Heulen von Wölfen in die transsylvanische Nacht, ich aber, stolz, wollte warten, bis sie ganz nah wären, dann erst hochfliegen, das konnte ich doch, breitet probeweise die Arme aus, Flügel, der erst Wolf des Rudels war nah, ich bewegte die Arme, doch schwer hing ich da in meinem Fleisch, nichts, er sprang an mir hoch, da, Gottsei-dank erwachte ich... und schrie im Schlaf. Gnadenlos aber wie-der dort, auch heute wieder, und der runde Raum, schäbiges Zimmer eigentlich, und war doch eben in einem kantinenartigen Raum gewesen, viele kleine Leute da, die mich nicht beachteten, dort hatte ich meine Aktentasche vergessen, war deshalb so hilflos, überall Kleider auf dem Boden, recht schmutzig und dunkel, wie in einem Internat, auch lauter kleine Leute, rasend schnell bewegten sich die. Alles dunklegrau und braun, düster wie bei Kafka. Ob der auch hier gewesen war? Nirgends Licht und oder quasihell. Wie im alten Schopfen. Entsetzen, es war alles so fremd. Als wäre zum erstenmal in der Schule mit den braunen Bankreihen und dem stinken Schulboden. Öl. Zwei der Leute, als wär ich Gulliver in Liliput, hielten mich, die Frau aber zeigte mir ein Kästchen, wie ein Pennale, Einkerbung zum Öffnen mit dem Fingernagel. Und eine haarfeine glänzende Nadel, Damit kicken sie dich ins Hirn, schon der Lehrer Sattler in der ersten Klasse muß damit operiert haben. Und die sagten mir auch, dass sie die Nadel in mein Gehirn applizieren möchten. Applizieren, mich zum Idioten machen, ja. Ich schrie wieder. War ja auch sonst in der Elementarschule ein schlechter Schüler, Mama weinte. Erschreckende Erlebnisse seither, auch Erinnerungen, die eigentlich mehr als nur Erinnerungen sind, tauchen auf. Das Hochkommen von Szenen-Fetzen aus dem Unbewuss-ten, schwer schilderbar, mehr ein Gefühl ists, ausgelöst von ei-nem Druck und Erregung in der Herzgegend, kaum schlucken kann ich; es ist ein Irrealitätsempfinden und das Außenbild wird überlagert von Szenen, die ich hier nie erlebt habe, gekoppelt mit starken Angstgefühlen, dass das alles nicht mehr aufhört, ich verrückt werde, überschwemmt davon. Da kamen, oft, auch in diesem Sommer völlig fremde Traumszenarien, sinds vielleicht nur Traumerinnerungen, doch was sind Träume? Eher ein Déjà-vu und kann es nachher kaum noch rekonstruieren, es ist einfach ein Vergessen, doch der Eindruck entsteht, dass unser Bewusstsein nur eine dünne Eisschicht ist, über etwas anderes gezogen, das wir nicht wissen und erinnern dürfen. Ich breche jetzt leicht durch. Vor Jahren waren es auf einem Donau-Boot einmal drei Personen; ich saß im Cockpit, sie in der Kabine, einer las Zeitung, ein Mann trank Kaffee, eine Frau goß Kaffee auf. En Freund, der dabei war, sagte, Kreislaufstörungen sind das, nimm Efortil forte. Doch weiter die Angstgefühle. Ausgelöst von irgendetwas; heute war es die Schrift einer Bekannten, da kam Es wieder hoch: Kindheitserinnerungen in S., ein alter Schopfen, ein schräges heißes Dach, ein wackliger Gang, Klogeruch, und da im dunklen Schopfen saßen die Zwerge und machten mir Angst. Oder nachts rumorte es im Schlafzimmer; wir hätten Angst, die Heinzelmännchen gehen um, spottete Onkel Ferdinand, der auch den Faust auswendig konnte; später aber kams vor, wie kürzlich nach einem Psi-Kongress in Mailand, dass sie nicht mehr außen waren, sondern von innen kamen und nur wenn ich diese Zustände bekam, waren sie da, ausgelöst etwa von einem Gesicht, wie das Gesicht von Dr. S. in Mailand nach einem Vortrag über Transkommunikation; ich sah ihm ins Gesicht und es wurde mir übel; das Gesicht verwandelte sich, ich sah ein Haus, einen Hof, einen Stall Pferde, und er befahl mir ir-gendetwas; er schien mein Herr zu sein und durfte mich prügeln. Es hörte nicht mehr auf ich habe während der Fahrt nach Hause versucht, alles aufzuschreiben, fahren konnte ich nicht. Was da stand, war nur wirres Zeug, und gestern wars ähnlich; was da hochkam, schien Verbotenes zu sein, würgte im Hals. Es war ein Hauslabyrinth, dann wieder Prüfungsangst. Oder dass ich etwas irgendwo vergessen hatte, dann wars das runde Operationszimmer mit dem schrecklichen Geruch nach Käse? Ich habe es bisher vermieden, mich hypnotisieren zu lassen, habe Angst davor, obwohl L. drängt. Zwischen Schlaf und Wachen kann ich es manchmal "erinnern", und es scheint wirklich so zu sein, dass es furchtbar ernst ist, was da mitgeteilt wird, es aber dauernd versäumt wird: Denn das Lebensende nähert sich mit jeder Sekunde. - Wenn ich schreibe, kommen die Erinnerungen, bruchstückweise hoch, doch hab ich Angst, wieder überflutet, vielleicht so verrückt zu werden, wie Lov sagt. Denn die Leutchen redeten mit mir, Klang der Stimme piepend, als wären es sprechende Insekten oder kleine Roboter. Als sie mit der Nadel nahekamen, griff ich nach der graubraunen Hand, sie kam mir nah, ich kam in eine Art Umarmung, der blaue Overall war eine papierartige Substanz, als könnte ich darauf schreiben, und die Hand roch nach Lebendigem, nach organischer Säure jedenfalls, alles also wirklich, nicht geträumt; schrecklich, es macht mir sehr zu schaffen, und nur in der Erinnerung jetzt, schreibend, vermischt es sich mit Kindheitsdingen, als sollten Deckerinnerungen hergestellt werden, um Verbotenes zu schützen. Weiß aber sicher, dass es schon damals war, immer gewesen war, seit ich mein Ich habe. Dieser Blitz und Knall, diese grässliche Helligkeit im Hirn, sie hatten wohl die Nadel eingeführt. Wann - jetzt oder schon damals, die Zeitebenen kommen durcheinander oder laufen parallel, vermischen sich... Operationssaal: Ich lag auf einem Tisch oder Bahre? Kauerende Gestalten ringsum, war es gar ein Hörsaal? Manch Insektenaugen oval, andre runde, mehrere Rassen hier? Und versuchte, wie auch andere es beschrieben haben, zu sortieren, ja, da waren die kleinen Roboter, der Zwerg, der mich abgeholt, im Türspalt mich erschreckt hatte, da waren die Overallleute, gedrungene Kleine, Mongolengesichter, dunkelblau, als wären sie am Ersticken, dunkelgrau, als wären sie tot oder krank. Glitzernde Augen, tief allerdings, nur zu lebendig, hatten auch Stupsnasen, so dass sie gemütlicher wirkten, und koboldig mit dem breiten Maul. Die Bewacher wohl. Als wären es Kindermärchen mit den Kobolden und Heinzel-männchen, auch die Wölfe sollten alles zudecken.... Aber es ist klar, seit ich das erlebt habe, oder seit ich das nun endgültig "weiß", geschehen war es ja seit langem immer wieder, war es ein ganz anderer, endgültiger Umbau meiner Person mit Schüttelfrost und Fieber, viel schlimmer als dieser Weltenwechsel von Ost nach West damals 1968. Sein Trauma, wahrscheinlich nach einer Entführung ent-standen, entfernte den Transsylvan immer mehr von seinen ok-zidentalen Kollegen, nicht nur von Lyss, sondern auch von Lovering, der für solche „Sentimentalitäten“ keinen Sinn hatte, „dafür ist unser Leben zu kurz“, sagte der. Und er versuchte Terplan zu einer neuen rationalen und „erkenntnis¬mäßigen Dis-ziplin“ zu zwingen, „da wir doch hier große Aufgaben haben, von denen Geschwafel und Nostalgien nur ablenken und Zeit rauben! Also von heute an sammelst du mir das wichtigste Material, das wir hier in unserem Archiv haben, listest es schön auf, und versuchst neues zu erhalten; dazu ist deine sonst zu offene Bewusstseinsschwelle wichtig, da ist sie wirklich nützlich.“ Terplan sah Lov entsetzt an, so als habe er einen ganz fremden Menschen vor sich, wie konnte der nur so reden, genau diese „Sentimentalitäten“ öffneten ihn doch, verschafften ihm den notwendigen Zugang zu den Quellen der Fremden! Doch er schwieg, meinte, sich vielleicht nun hier geirrt zu haben, der Eindruck täuscht sicher, Lov war nicht „so“, überlegte er: es war nur eine seiner berühmten pädagogischen Maßnahmen; laut sagte er nur „Zu Befehl, Chef!“ Und der entgegnete: „Am wichtigsten ist natürlich das Problem Antrieb, nicht nur für uns Einzelne! Du weißt schon, was ich meine!“ Terplan verstand, und wie er verstand. Und er war nun selbst neugierig, warum diese Agenten ihn und den ganzen Kreis so verfolgten, doch sicher nicht wegen der Nostalgien! Also waren jene Dinge tatsächlich wichtiger, und Wissen viel-leicht sogar ein Fluchtweg vor diesen penetranten Leuten und der tödlichen Gefahr der Geheimdienste, die auch ihn in der Zange hatten, mitgefangen mitgehangen!! Nur vor Lyss musste er sich hüten! Terplan arbeitete Tag und Nacht, er war ja nun selbst neu-gierig, welches die eigentliche Ursache dieser Verfolgung war, ja dass sie sich alle in Lebensgefahr befanden, hatte damit zu tun, es ging ja für die Militärs und die CIA vor allem, um das Geheimnis des Antriebs. So war es wichtiger, rational zu arbeiten, als sich den „Sentimentalitäten“ und Erinnerungen, ja gar der Literatur hin¬zugeben, wie es gelegentlich sogar Joyce tat! Aus den vielen verstreuten Mappen, den Transge¬sprächs-protokollen, eigenen Informationen, auch Büchern und Berichten, kam ein dickes Konvolut zusammen; Lov und Terplan arbeiteten meist nachts; Lyss legten sie mit Schlafmitteln, allerlei Tricks, sogar mit Hypnose „still“, obwohl keiner daran glauben mochte, dass sie, die gewiefte Agentin hintergangen werden konnte. Auch redeten sie, wenn sie mit ihr zusammenlagen, vielleicht im Schlaf oder verplapperten sich beim Vögeln. Auf der Erde war es in deinem Geburtsjahr 1934 nämlich, Herbert hat es in seinen grundlegenden Berichten auch für euch aufgedeckt, doch natürlich kümmert sich dafür niemand, sondern es ist eben alles Phantasie.. Der Erfin¬der hieß nicht Victor Carew, der ein privates Forschungs¬projekt, für das ihm die Regierung einen Zuschuß gege¬ben hatte, betrieb, sondern Dr. Wüst und Dr. Wimmer von der Universität München waren einer neuen Energieform auf der Spur und veröffentlichten darüber eine Arbeit unter dem Titel »Über eine neue Art von Strahlung der Wellenlänge von 1 bis 70 tm«. Bemerkens¬wert, dass sich diese Energieform nicht in das bekannte elektromagnetische Spektrum eingliedern ließ. Vierzig Jahre später war es mit Professor Peschka vom Institut für Energiewandlung und Elektrische Antriebe der Deutschen Forschungs- und Versuchsanstalt für Luft-und Raumfahrt in Stuttgart, der ei¬nen Bericht über Beobachtungen und Versuchsergebnisse bei der Einkopp¬lung von Hochfrequenzen über Luftkondensatoren auf eine Drehwaage pu¬bli¬zierte. Darin sprach er von einem »möglicherweise neuen Phänomen«, das »bisher unbe¬kannte Kraftwirkungen auf Körper ausüben kann« und sich in der Raumfahrt anwenden ließe. Peschka beantwortete nicht die Frage, ob die Phänomene das physikalische Weltbild erweitern, wies aber immerhin auf Zu-sammenhänge mit Grenzgebieten der Naturwissen¬schaften hin. Diesen Ge¬danken griffen Redford und Kensin in ihrem Buch »Das Del¬passe-Expe¬riment« auf und erklärten ohne Umschwei-fe: »Bei der Entdeckung handelt es sich um die Entdeckung einer neuen Energie. Einer Energie, die sich mit dem bisher be-kannten physikalischen Wissen in keiner Weise vereinbaren lässt. « Und nun kommt der entschei¬dende Satz, über den nachzudenken, sich gerade für die Schulwissenschaft äußerst lohnen würde: »Sie ist also so ziem¬lich genau das, was die Parapsychologen immer vorausgesagt und immer ge¬sucht haben.« Hier wird - bewusst oder unbewusst - der Schlüssel zur Er¬kenntnis angeboten, die Wissenschaft als eine Einheit zu betrachten und aus den Mo¬saiksteinen ihrer Teilbereiche das universale Bild zusammenzusetzen. Als FAZIT könnte man „ihre“ Stimme so zusammenfassen: Während ihr in eurem Streben nach industriellem Wachstum und Fort¬schritt, mit der Natur grobschlächtig und mörderisch umgeht, und eure Ener¬gieprobleme nicht anders als über eure Umwelt zerstörende Explosionstech¬nik zu lösen vermögt, richtet sich die Technik der Planetarier - und damit sei nun die Reihe »medialer« Informationen eröffnet - nicht gegen die Natur, son¬dern bedient sich ihrer. Es fällt sicher manchem schwer zu glau¬ben, dass ein so fundamentaler Unterschied auf eine so kurze Formel zu bringen ist. Doch eben diese Formel markierte den Punkt, an dem sich die Wege trennen. Nur einer von ihnen führt in höhere Bewusst¬seinssphären. Durch sie reisen die Außerirdischen zu unserer Erde, ihre Antriebe be¬dienen sich vorhandener Energien. Das sind einmal die elektro-magnetischen Felder, deren Hochfre¬quenzen auf so dramatische Weise Unruhe und Panik auslösen. Zwei Ringe im In¬nern der Raum¬schiffe, deren Außenhaut fast durchweg aus chemisch reinem Magnesium besteht, rotieren um die Kabine im Zentrum des Schiffes. Der Nordpol des einen Ringes steht dabei immer dem irdischen Südpol gegenüber und bewirkt so die Absto¬ßung des Raumschiffes oder hält es in der Schwebe. Der andere Ring erzeugt ein umlaufendes gewaltiges Magnetfeld, das durch Umpolung umkehrbar ist und dem Schiff eine beachtliche Geschwindigkeit verleiht. Aber trotz ihres Strahlenschutzes erreichen außerir¬dische Raum¬schiffe in der Atmosphäre nur « eine Geschwindigkeit bis zu 49O0 Kilometern in der Stunde. Immerhin wenn wir dagegen die Armseligkeit irdischer Düsenflugzeuge stellen. Es macht auch jene überlegene Technik deutlich, die UFOs zu den von Tausen¬den beobachteten gerade-zu unglaublichen Manövern befä¬higen: aus dem Stillstand rasant beschleunigen, aus pfeil¬schnellem Flug jäh abstoppen, ur¬plötzlich und ohne Andeutung eines Über¬gangs den Kurs wechseln. Selbst¬verständlich erweist sich für die Insassen der dabei entstehende Druck als ein Problem, aus irdischer Sicht wäre es ein Druck, der würde nicht nur die Geräte auseinanderreißen und wie Schrott durch¬ein¬anderwirbeln, sondern auch Le¬bewesen in den Tod pressen. Aber die Pla-netarier begegnen dem dadurch, dass sie alle Atome im Schiff, auch ihre per¬sönlichen, auf die erforderliche Schwingungszal mitbe¬schleunigen. Interessant ist in diesem Zusammenhang die Äußerung von Dr. Joseph Rohrer, dem Direktor der Station Pueblo-Radio und Präsi¬denten der Pik's Peake Broadcasting Company, die zum erstenmal 1963 bekannt wurde. Rohrer berichtete, amerikanische Militär¬flugzeuge hätten drei außer¬irdische Raumschiffe über dem Staat Montana zur Bruchlandung gezwungen, nur einer der ein Meter großen frem¬den Wesen überlebte und sei an ei¬nem geheimen Ort noch zwei Jahre von Wissen¬schaftlern gepflegt worden. Leider ist das Datum nicht genau überliefert, auch darf die Version glatt an¬gezweifelt werden, amerikanische Piloten hätten das Kunststück fertiggebracht, Außerirdische - deren Raumschiffe selbst gegen Atomraketen gefeit sind - zur Landung zu zwingen. Hier muß wohl eher angenommen werden, dass wie 1948 in Kalifor¬nien, eine menschlichem Zugriff entzogene Ursache der wahre Grund für den Absturz ge¬wesen ist. Bemerkenswerter erscheint hingegen die Behauptung Roh-rers, ihm sei es gelun¬gen, in eines dieser abgestürzten Raum-schiffe einzudringen. »Es enthielt 3o Abteile«, schil¬derte er, »und bestand aus gigantischen Ringen, die um die in ihrem Zentrum feststehende Kabine rotierten. Die Pilotenkabinen glichen dicken zylindrischen Rohren mit hermetisch schließbaren Türen an beiden Enden. Die Atmosphäre darin war ein unter Druck stehendes Gasge¬misch aus 30 Prozent Sauerstoff und 70 Prozent Helium. Als Antriebskraft dienten elektromagnetische Turbinen, die durch die mit schwindel-erregender Geschwindigkeit kreisenden Ringe ein gewaltiges Mag¬netfeld erzeugten. « Um eine Panik unter der Bevöl¬kerung zu vermeiden, so Rohrer abschließend, habe die amerikanische Regie¬rung den Vor¬fall geheimgehalten. Erst 1971 kam übrigens heraus, dass die außerordentlich hohen Frequenzbereiche der UFO-Energien bereits am 17. Juli 1957 von der Besatzung eines amerikanischen Spezialflugzeugs gemessen worden waren. Diese Luftwaffenmaschi¬ne befand sich zur Erprobung von Präzisionsinstru¬menten, die zur Bestimmung eigener und feindlicher Radarfrequenzen dien¬ten, auf dem Flug über dem Golf von Mexiko und wurde dann bei der Rück¬kehr zum Stützpunkt in Topeka rund 90 Minuten von einem Raumschiff be¬gleitet, das von der Besatzung als »so groß wie eine Scheune« gemeldet wurde. Die Präzisionsgeräte an Bord der Maschine registrierten die von dem UFO ausge¬henden erstaunlich intensiven Energiefrequenzen wie folgt: Be¬reich: 2,800, 2,995 bis 3,000 Megahertz; Pulsweite: 2,0 Mikrosekunden; Puls-frequenz: 6oo cps. Im Übrigen wurde das Raumschiff nicht nur von den Geräten geortet, sondern auch vom Bordradar und vom Radar der Bo¬denstationen und nicht zuletzt wurde es von der Besatzung zeit¬weise gesehen. Die wissenschaftliche Analyse dieser erregenden Begegnung 1971 in einem Fachorgan für Raum¬fahrtingenieure war zugleich die letzte Veröffentlichung von Dr. James E. McDonald. Der Wissenschaftler wollte sich danach - er soll wirtschaftlich ruiniert gewesen sein, das Leben nehmen, aber der Selbstmordversuch missglückte. Durch Kopfschuss erblindet und noch mit verbundenem Köpf, bestellte sich McDonald ein Taxi und ließ sich in die Wüste Arizonas fahren. Dort blieb er allein zurück und wurde später tot auf¬gefunden. Eine Parallele zu Jessup? Einen anderen amerikanischen Physiker, Dr. William J. Hooper, haben jahrelange Versuche davon überzeugt, dass die Ursache der Gravitationskraft im Innern des Atoms zu suchen ist; diese Kraft äußere sich als Kombination des elektrischen und magnetischen Feldes im Elementarteilchen, als »pulsierendes, hin- und her-schwingendes elektrisches Feld mit ultrahoher Frequenz«. Hooper folgerte daraus Möglichkeiten zur Überwindung der Schwerkraft und zur Gewinnung freier, elektrischer Energie. Unabhängig von Hooper un¬tersuchte der deutsche Diplomingenieur Wilhelm Lud¬wig Laun die Gravitationskraft und führte die physikalischen Ei¬genschaften der Masse - Trägheit und Schwere - auf Eigen¬schaften des elektrischen und des magneti¬sches Feldes im Atom zurück. Dabei sprach er von einer »Kombinationswirkung« beider Felder und bezeichnete die Wirkung als die der Lorentzkraft identisch (so benannt nach dem niederländischen Physiker Hendrik Antoon Lorentz, der Einsteins Relativitäts¬theorie vorbereitet hatte, und l902 den Nobelpreis erhielt). Damit sind wir schon bei der zweiten Antriebsmöglichkeit, nämlich den antigra¬vitionalen Feldern, mit deren Hilfe sich die Raumschiffe abstoßen oder in der Schwebe halten. Auf diese Felder weist schon die Konstruk¬tion der beiden umlaufenden Ringe hin, und hier vor allem die Funktion des einen, dessen Nordpol stets auf den irdischen -Südpol ausge¬richtet ist. Gravitationsstrahlungen schwin¬gen mit Tausenden von Megahertz jenseits des Spektrums sichtbaren Lich¬tes. Die Frequenz dieser Gravitations¬strahlung ist in allen Stoffen (Materie) unveränderlich, alle Stoffe besit¬zen demnach die gleiche Frequenz. Vergegenwärtigen wir uns, dass Gravitation eine anzie¬hende Kraft ohne Polarität ist, also ohne das Vorhandensein zweier Pole, und Antigravita¬tion eine subatomare Energie ist, so muss letztere unter den Einfluss höherer Strahlenfrequenz gebracht werden, um sie als Antrieb benut¬zen zu können. Die sich daraus ergebende Reso¬nanz (oder Reaktion) verwen¬det man zur Erzeugung oder Aufhebung des gravitionalen Kräfteflusses. Im Übrigen kann dia¬magnetisches Material auch diagravitional sein. Und es gibt Isoto¬pe, die als Isolatoren zur Erzeugung eines magnetischen und auch gravi-tionalen Kräfteflussgefälles wirken. Hieraus lassen sich drei Konsequenzen ziehen: 1. Die exakt gleichbleibende Resonanz aller Schwingungen bedeu¬tet, dass sich alle Körper anziehen. 2. Die Wechselwirkungskraft, die der exakten Resonanz aller Schwingungen gleichwertig ist, zieht weder an noch stößt sie ab, ist also neu¬tral. 3. Die Gravitation wird dann aufgehoben, wenn die Schwingungen im Span¬nungsfeld eines Körpers im Phasenwin-kel von 18o Grad zu den Schwingungen des anderen Körpers stehen. An dieser Stelle ist ein Blick zurück in graue Vergangen-heit zu empfeh¬len, in je¬ne Vergangenheit, die uns als ihr Erbe kolossale Bauten in Peru und Bolivien, unter dem Mee-resspiegel bei Bimini im Bermuda-Dreieck, in der Bretagne oder im libanesischen Baal¬bek hinterlassen hat. Alle diese Anlagen lassen sich mit den techni¬schen Fähigkeiten jener Kulturen, die damals be¬standen, nicht erklären. Die Vermutung, eine andere, überle¬gene Zivilisation habe sie errichtet, ist nicht so ohne weiteres von der Hand zu weisen, denn: Wer sich antigravitionaler Felder bedienen kann, um seine Raumschiffe damit anzu¬treiben und zu manövrieren, könnte sie auch benutzt haben, um tonnen¬schwere Felsstücke zu transportie¬ren und aufzuschichten. Diese Annahme wäre zum mindesten die -logische Fortsetzung jenes Gedankens, die Erde werde seit Zehntau¬senden von Jahren von Intelligen¬zen aus dem Weltraum be¬sucht, erforscht und in ihrer Entwicklung überwacht. Doch zurück in die Gegenwart und zu der Frage, mit wel-chen Mitteln arbeiten? Überlegen wir: Die elek¬troma¬gnetischen und antigra¬vitatio¬na¬len Felder entsprechen durch¬aus der Ein-heits¬feldtheorie von Albert Ein¬stein, die davon ausgeht, dass ein elektrisches Feld ein zu diesem Feld im rechten Winkel stehendes Magnetfeld erzeugt, wobei jedes dieser Felder eine im Raum für sich stehende Ebene darstellt; als drittes Feld gesellt sich die Schwerkraft hinzu. Die »Raumenergie«, die von den Pla¬netari¬ern ebenfalls als Antrieb benutzt wird, vermochte Einstein hingegen noch nicht nachzuweisen. Ihr glaubt die Wissenschaft inzwi¬schen auf der Spur zu sein, und was sie mehr schemenhaft als klar umrissen zu erkennen vermeint, bezeichnet sie in analoger Unge¬nauigkeit als »Raumäther«. Der Amerikaner T. T. Brown spricht von einer unidenti¬fizierten, kosmisch va¬riablen Größe, und der Engländer Sir Oliver Lodge erklärt: »Wir können den Äther nicht auf mechanischem Wege nachweisen, sondern nur auf elektri¬schem: Wir versetzen den Äther in einen Zustand der Spannung, wenn wir ei¬nen Körper elektrisch aufladen. « Was auch immer man unter »Äther« zu verstehen haben wird, zur » Raumener¬gie« gehören zum Beispiel Sonnenenergiebänder, eine in großer Geschwindigkeit (20 bis 40 Megahertz) vibrierende Sub¬stanz. Die Realität im Raum wiederum besteht in ihrer Ge¬samtheit aus den verschiedensten Bändern und Oktaven der Vibrationsgeschwindigkeiten. Der Kosmos weist also eine schier unerschöpfli¬che Vielfalt an Energieebenen auf. Wer sich ihrer zu bedienen vermag, weil er sich im Ein-klang mit der Natur weiß, verblüfft zwangsläufig eine Mensch-heit, die sich der Natur im¬mer mehr entfremdet. Etwa mit jenen Nebeneffekten, die von den Kraftfel¬dern außerirdischer Raum-schiffe ausgehen, die viel¬fach beobachtet wurden und von uns jetzt leichter erklärt werden können, nämlich mit der hochfre-quenten Energieabstrahlung. Ge¬meint sind nicht nur die Krank-heitssymptome, die bei Menschen vorübergehend auftreten, sondern auch die Störungen irdischer Technik. Wann immer die unbekannten Flugobjekte auftauchten, begannen Radios oder Fernsehge¬räte in der Nähe zu rauschen und schließlich ganz aus¬zusetzen, blieben die Motoren der Autos stehen und erloschen deren Schein¬werfer, obwohl der Zündschlüssel nach wie vor in Fahrtstellung steckte. Radar verfolgte in den USA ein UFO über einen ganzen Bundesstaat hinweg und beobachtete, wie das geheimnisvolle Flugobjekt neben einem Kraftwerk lan-dete, dessen Anlage es allein durch die Wirkung seines Kraftfeldes außer Be¬trieb setzte und dann weiterflog. Der noch immer nicht geklärte katastrophale Stromausfall in New York von 1965 mag nun diesem oder jenem in einem neuen Licht erscheinen. Joyce erfuhr so erst einige Tage später, welch große Ent-deckung Lovering meinte gemacht zu haben, und erteilte Lyss einen Verweis, da sie trotz Dienstauftrag offensichtlich von Lovering und Terplan überlistet worden war! Doch über das Resul¬tat, das seinen eigenen Erkennt¬nissen sehr nahe kam, freute er sich. Eine besonderes aufschlussreiche Sache für das Problem Antrieb war der Bericht eines gewissen Bob Lazar. Natürlich hatte Joyce auch den Bericht über den seltsamen Bob Lazar in seinem Archiv, Lazar behauptete, er sei Ingenieur im Testgelän-de von Nevada (Roswell) gewesen. Lov freilich kannte ihn auch persönlich, und die Gruppe hatte ihn zu sich eingeladen. Dieser Lazar soll 10 von Außerirdi¬schen hergestellte diskusförmige Objekte mit Gravitationsantrieb im Testgelände gesehen haben, der aber nur erdnah wirke. Er hatte die Aufgabe, diese Antriebssysteme zu untersuchen. Der zweite Antrieb freilich sei noch völlig unerklärlich und funktioniere doch, sei ganz fremdartig und bewirke eine Faltung des Raumes. Dieser sei durch eine seltsame Materie mit der Ordnungszahl 15 in einem "Generator" als "Gravitationsverstärker" in Aktion getreten. Die Energie stamme vom Generator, der Antimaterie erzeugt habe. Lazar fühlte sich ständig bedroht und verfolgt. Vor allem nachdem er im Fernsehen von Las Vegas (nahe der Area 51) all dies preisgegeben hatte (am 11. und 13. November 89! Welch ein Datum!) Er hatte gemeinsam mit Edward Teller in Los Alamos an polarisierten Protonentargets gearbeitet. Wurde er ermordet? Verschwand er? Lov hatte an den Rand gekritzelt, "aber das eigentliche Wunder sind diese für uns so fremdartigen `Projektoren´, und sie liefern auch eine mögliche Erklärungen für diese seltsamen Erscheinungen, dass die Scheiben einfach auftauchen, plötzlich verschwinden, sich verdoppeln und verschmelzen können so wie wir Hunderte von Fällen hier beobachtet haben, und berichtet wurde." Und von Ludwiger hatte ihm eine Skizze zur Verfügung gestellt, sie stammt wohl von Lazar oder aus einer geheimdienstlichen Quelle. Schematisch ist ein Projektor aufgezeichnet, der vom Ort P2 in einem Aktivitätenstrom ein Muster, es könnte natürlich ein UFO samt Besatzung sein, moduliert, das dann zur Strukturresonanz mit seinem äquivalenten Muster am Ort P1 (also etwa der Erde als Zielort) gebracht wird. Freilich müssen diese Ströme zuerst in höhere "Metroplexbereiche" steigen in den Dimensionen X5 X6, also genauso, wie wenn ich als Erzähler hier einen so hohes Erhel-lungs- und Verstehensblitz hätte, mich damit dem Einen stark nähere, also eine unendliche Zusammenführung von Sinneinheiten, wie etwa beim Fernsehen Bildpunkte, die ein superscharfes Bild ermöglichen! Wenn also dann der Assimilationsfaktor so nah der Ebenbildlichkeit ist, also am Ei-nen, schließt sich die Syntropodenbrücke, verbindet P1 mit P2 und das Muster des Ufos wird so transportiert, als ginge es also um lauter geistige oder Geisterprozesse, wie bei einem Roman ja auch, wo aber die angeblich fiktiven Personen im eigenen Raum genauso leben; wie wir in unsrem; besser: die Grenze fällt! Zwischen unserer sinnlichen Welt und dem Geisterreich des Romans gibt es währen des Lese- oder Schreibprozesses eine Brücke, und wir vermischen unsere wirklichen Erinnerungen mit den inspirativen Prozessen aus X5 x6. Was heißt hier also Phantasie? In Lov freilich rührte sich der Zweifel, er hatte sich immer noch nicht genug von dieser "realen Welt" so abgenabelt, dass er die Ahnung des Rätsels, dieses oft sekündliche Erschauern und Erstaunen, auch technisch nachvollziehen konnte. Er musste sich in die erlebten Todesaugenblicke versetzen, um es gelingen zu lassen. So wie die Rückkehr aus dem "Realen" ins Phantastische noch nicht gut begehbar war, in uns scheint diese getrennt zu sein, so ließ sich auch die zeitliche Änderung des Delta x5/Delta t verstehen und in der fünften Dimension x5 so einstellen, dass nach dem sechsdimensionalen Relativitätsprinzip ein Körper seine räumliche Struktur verlieren kann, um sich völlig in seine eigene Informationsstruktur, in seine "Idee" im Transbereich zu verwandeln . Über die vorher eingestellte Syntropodenbrücke gelangt sie dann, wie wir sahen, an den gewünschten Ort, als wäre der Raum gefaltet worden. Die Kommunikation wäre sofort mit dem Transport genau identisch. Die Muster aber sind dann am Heimatort und am Zielort identisch, sie können verdoppelt werden, also könnte ich anstatt meiner, sozusagen eine der Alter-Ego-Figuren meiner selbst in jene Dimensionen schicken! Aber beruht nicht jedes Leben, jedes Handeln auf Glauben, Überzeugungen, ja, auf Phantasie - und natürlich angenommenen Vor-Urteilen? Selbst die Wissenschaft ist theoriengelenkt, und auch - man sieht nur, was man "weiß" oder "glaubt". Und ich, der Erzähler, müsste mir eigentlich ganz zum Besten meiner Kinder, etwa dieses Romans, einfach einen geheimnisvollen Nimbus anlegen, taktisch so tun, als hätte ich all diese Dinge erlebt und nicht etwa Terplan oder Lov, gar Lyss, deren Ruf ich mit meiner Schreiberei ruiniert habe! Leider, leider, ich glaube ja nicht an mich selbst, an das, was ich schreibe allerdings um so mehr! Als wäre nicht ich es, dieser kleine jammernde Kerl, sondern jemand in mir, der aber kein Interesse an dem Snob und Angeber hat, der ein Romanschreiber per se eigentlich sein müsste, ein großer Lügner, der lügt wie gedruckt! Wer ist das, ist es jener in mir, Lov? So hab ich ihn eben genannt, und so lebt er, weil es ihn durch meine Phantasie, die mich überschreitet, „wirklich“ gibt; ganz schön apriorisch ist das und vielleicht sogar nach dem alten Kant: Intuitionen, die die Grenze unserer Vorstellung überschreiten, und Namen machen sie eben fest, halten sie dann auch hier auf der Erde und im Raum des Buches fest. Und sie raten mir immer wieder, weil es auch sie schädigt, wenn ich so kleinmütig bin: Ich solle doch um Gotteswillen endlich mehr an mich selbst glauben. Schreib doch "Selbst" einfach groß - und handle danach, du mieser Kleinbürger. Von schlechten Eltern ist Niemand, du bist gut …Exile sind Heilmittel, Freund Hein steht Pate. Doch bei dir helfen die stärksten Mittel nichts. Die Umwege, die dazu führten, zu erkennen, worum es sich ei¬gentlich handelte, wa¬ren so groß, wie das Leben selbst: um end¬lich zu erkennen, dass es sich um eine Art Lande¬platz hier, und um einen sehr entfernten, unge¬nannten sphärischen Wohnort der Andern han¬delte, die sich mit unseren Toten; also auch mit uns vermischen, und sich bei unserem To¬de endgültig vermischen würden, war nun zum ersten Mal mit wissenschaftlichen Erkenntnissen zusammengebracht worden. Dabei gab es schon eine andere Quelle und Recherche, die übernommen werden musste, um das eigene Leben zu erkennen und zu retten: nämlich die SCHRIFT als Tor und Beweis. Lovering musste nur den Mut zum irdischen Pla¬giat haben, um zum himmlischen vorzudringen, es durfte nicht genannt wer-den, genau wie auch Gottes Na¬me nicht ausgesprochen oder gar geschrieben werden durfte. Lovering schrieb also in seinen Aufzeichnungen ab, was er entdeckt hatte; es handelte sich um einen rätselhaften Besucher Jorge L. Borges, der ihm einige Geheimnisse vermittelte, bevor er end¬gültig wie Tireisias erblindete. Und erst nach diesem Besuch, ergab sich dann der eigentliche Kontakt mit den Andern. FÜNFTER TEIL 1 Es gibt keinen Zufall, Zufall ist nur der Ausdruck für unser Nichtwissen im Raum des Ganzen, wir kennen immer nur Bruchteile dieses Ganzen. So musste nun Lovering die zweite Todeserfahrung seines Lebens machen, nämlich die Todeserfahrung im Alter, die trotz Lebensrettung nur eine vorläufige ist, der Tod steht ganz nah, in der Jugend lässt er sich als Drohung hinausschieben; er musste diesen Schock erleben, um sich jenem Raum zu nähern, der unmöglich mit Technik und Verstand erfassbar ist! Also eine Lehre, eine notwendige Korrektur, die fast wieder Terplan recht gab! In dieser Nacht, als das Konvolut mit Materialien zum UFO-Antrieb eben fertiggeworden war, hatte er, der sechzigjäh-rige Gustav Lovering sein zweites Todeser¬lebnis: einen Anfall, der Tod war nahe, der ihn wie ein Blitz getroffen hatte. Und im Alter ist der Tod keine Ausnahme, sondern wie eine lange Krankheit. Der Vorfall selbst trat aber hinter der großen Verän-derung, die er bewirkt oder besser mit einer Schärfe neu ins Bewusstsein geholt hatte, zurück; bei Loverings Alter (sechzig), war der Infarkt ein fast normaler Unfall. Und er empfand es genau so, wie andere auch, so schien der Tod, wie das Leben auch, fast wie ein Plagiat, millionenfach "erlebt", als wäre auch sein Erleben eine Art Burton-Oberth-Plagiat, "sie", die Unsichtbaren, so heißt es, hätten es Oberth diktiert. Lov fühlte sein Ich schwin¬den, vom Fremden in sich selbst überfallen: "Schwärze und Leere. Er spürte nicht einmal, dass sein Herz flimmerte, zu schlagen aufhörte. Nichts. Dann öffnete er die Augen das Herz klopfte hef¬tig, er fühlte sich stark ungeheuer stark der Schmerz seiner Gicht ¬geplagten Füße, die Agonie der seine Leber ausgesetzt gewe¬sen war, die Folter, die sein Herz quälte - all das war plötzlich nicht mehr. Um ihn herum war es so still, dass er das Pulsieren des Blutes in sei¬nem Kopf hören konnte. Das Ich befand sich allein in ei¬ner Welt absolu¬ter Ruhe. Von überallher schien ein gleichbleibendes intensives Licht zu kom¬men. Obwohl er se¬hen konnte, weigerte sich sein Verstand zu begreifen. Wel¬che Bewandtnis hatten die Objekte über und neben ihm? Wo befand er sich? Als er Anstalten machte, sich aufzusetzen, verspürte er lähmende Panik. Es gab nichts, das Festigkeit versprach. Er schwebte in einem völlig lee¬ren Raum. Und schon der Versuch die Position zu verändern, hatte ausgereicht, ihn langsam nach vorne gleiten zu lassen. Es schien, als befände er sich in ein großen, mit zäh¬flüssigem Sirup gefüllten Wanne. Fünfundzwanzig Zentime¬ter von seinen Fin-gerspitzen entfernt entdeckte er eine Stange aus glän¬zend ro¬tem Material. Sie ragte aus der sich über ihm erstreckenden Unend-lichkeit in die boden¬lose Tiefe. Da sie jedoch das einzig soli¬de Objekt in unmittelbarer Nähe war, ver¬suchte er nach ihr zu greifen. Aber irgendetwas Unsichtbares hielt ihn zurück. Es schien, als hätten sich unbekannte Mächte dazu verschworen, ihn von der Stange abzuhal¬ten und zurückzudrängen. Er kam auf fünfzehn Zentimeter an das Objekt heran. Plötzlich be¬gann sich sein Körper um die ei¬gene Achse zu dre-hen. Er schnappte überrascht keuchend nach Luft. Obwohl ihm klar war, dass keine unmittelbare Gefahr drohte, war es ihm un-möglich, etwas gegen die verzweifelt nach einem Halt suchen-den, pa¬nisch umherrudem¬den Arme zu tun. Wohin sah er jetzt? Nach „oben" oder nach "unten"? Egal. Sicher war, dass er sich in eine andere Richtung gedreht hatte und jetzt ein anderes Blickfeld vor seinen Augen auftauch¬te. Er unterließ es, sich über dieses Problem nachzudenken, denn das, was sich nun seinen Blicken bot, unterschied sich in nichts von der vorherigen Aussicht. Er hielt sich schwebend in ei¬nem leeren Raum auf, und ir¬gendeine rätselhafte Kraft, die ihn wie ein Kokon umgab, hinderte ihn daran, hinunterzufallen. Zwei Me¬ter unter sich sah er die Gestalt einer blassen Frau. Sie war nackt, völlig haarlos und schien zu schlafen. Jedenfalls waren die Augen geschlossen, während ihre Brust sich hob und senkte. Sie hatte die Beine in einer geraden Linie von sich ge¬streckt und die Arme eng an den Körper gelegt. Langsam, wie ein Hähn¬chen auf dem Grill, rotierte sie um die eigene Achse. Die gleiche Kraft, die die Frau bewegte, kontrollierte auch ihn. Die Frau verschwand wieder aus seinem Blickfeld, und er sah andere nackte, gleichfalls haarlose Gestalten: Männer, Frau¬en und Kinder. Gleich der Frau unter ihm be¬wegten sie sich in völliger Stille. Er senkte den Blick, um sich selbst anzusehen. Auch er war nackt. Kein Haar bedeckte seinen Körper. Die Haut war glatt, die Bauchmuskulatur kräftig. Er bemerkte starke Muskeln und erinnerte sich daran, dass man jung sein musste, um einen solch kraftstrot¬zen¬den Körper zu besitzen. Die Adern seiner Unterarme, die er als klei¬ne, hervortre¬tende blaue Schlangen in Er¬innerung hatte, waren ver¬schwunden. Dies war nicht mehr der Körper des todkranken, resignierenden Sechzigjährigen, der er noch vor kurzem gewesen war. Auch die zahlreichen Narben, die ihn bedeckt hatten, waren spur¬los verschwunden. Ihm fiel auf, dass unter all den in der nächsten Umgebung her¬um¬schwebenden Gestal¬ten keine einzige greisenhaft aussah. Wohin sein Blick auch fiel, jede einzelne Gestalt schien nicht mehr als fünfund¬zwanzig Jahre alt zu sein, obwohl es angesichts die¬ser glatzköpfigen und schamhaar¬losen Ansammlung von Menschen schwierig war, ex¬akte Schätzun¬gen vorzunehmen: Sie mach¬ten aus¬nahmslos zu gleicher Zeit sowohl einen jungen als auch alten Eindruck auf ihn. Er hatte einst damit geprahlt, keine Furcht zu kennen. Doch nun war es die nackte Angst, die ihn entsetzt schreien ließ. Langsam hielt diese Angst Einzug in seinen Kör¬per, durchdrang ihn und drohte fast, den neuen Lebenswillen, der in ihm aufge¬flammt war, wieder zu ersticken. Zunächst hatte ihn die Erkenntnis, immer noch zu leben beina¬he ge¬lähmt. Jetzt schien die Erkenntnis, in diesem Nichts zu schwe¬ben und von all diesen leblosen Gestalten um¬geben zu sein, ihm die Sinne einzufrieren. Es war, als sähe er durch eine dicke Milchglas¬scheibe. Dann rastete etwas in ihm ein. Er glaubte es fast zu hören: Jemand schien ein Fenster aufgestoßen zu haben. Die Welt nahm plötzlich Umrisse an, die greifbar, wenn auch unver¬ständlich waren. Über und unter ihm - egal, in welche Richtung er blickte - schwebten nun menschliche Ge-stalten in horizontaler Lage im Nichts dahin. Aber die Reihen setzten sich nicht nur nach oben und unten, sondern auch nach rechts und links, hinter und vor ihm fort. Be¬grenzt wurden sie von roten Stangen, die sich jeweils eine Handbreit von ihren Köpfen und Füßen entfernt befan¬den. Und was die Höhe anbetraf, sowohl von der über als auch der unter ihm be-findlichen Gestalt trennten ihn knapp zwei Meter. Die Stangen selbst ragten aus einem bodenlosen Abgrund und reichten in Höhen hinauf, deren Ende nicht absehbar war. Die nebel¬hafte Dunkelheit, die oben und unterhalb und in allen seitlichen Richtungen erkennbar wurde, schien weder mit dem Firmament noch dem Erdboden identisch zu sein. Um sie herum befand sich nichts außer einer unendli¬chen, ewigen Weite. In der Nähe entdeckte er einen dunkelhäutigen Mann mit toskanischen Gesichtszü¬gen. Ihm gegenüber schwebte ein Inder und dahinter wiederum ein Mann mit nordi¬schem Ein¬schlag. Erst nach¬dem sich der Mann zum dritten Mal um die eigene Achse ge¬dreht hatte, erkann¬te er, was an ihm so seltsam erschien: Sein rechter Arm war, von einem bestimmten Punkt unterhalb seines Ellbogens ab, rot, als besäße er dort keinerlei Haut. Das war vorerst alles. Lovering hörte plötzlich wie aus der Ferne oder morgens um fünf Stimmen, und dann erwachte er auf einem OP-Tisch des hiesigen Spitals. Er bekam allerding im Ab¬stand von wenigen Tagen einen zweiten Infark¬t. Auch diesmal empfand Lovering diese Herzattacke, als würde ein Spieß quer durch die Brust ge¬stoßen. Er konnte weder ein- noch ausatmen, und glaubte ersticken zu müssen; das Ge¬sichtsfeld engte sich kreisförmig von außen nach in¬nen ein. Und er, beim ersten In¬farkt noch in der Mitte, aber vermeintlich immer weiter weg, und der letzte Gedanke, der ihm vor dem Schwinden des Bewusstseins in Erinne¬rung blieb, war: Ach, so ist das Sterben! Und es schien ihm, als würde sein Bewusstsein zu einem kleinen Lichtpunkt zusammen¬schrumpfen, und sich zugleich ins Unendliche ausdehnen, dazu aber überströmte ihn erst beim zwei¬ten Male ein noch nie empfundenes Jauchzen, ein Befreiungs- und Glücksge¬fühl, als könnte er durch alle denkbaren Zeiten und Räume fliegen. Als er - noch unter Sau¬erstoff - wie aus Erinnerungs- und Traum-Bruch¬stüc¬ken wieder er¬wachte, war deutlich ein Sträuben spürbar, in das qualvolle Dasein zu-rückzukeh¬ren. Er wollte "wieder hinüber" - nicht wie in ei¬nen "Traum", vielmehr war das wache Bewusstsein und das Hiersein im Krankenzimmer wie ein drüc¬kender Traum gegenüber einer wirkli¬cheren, herr¬lichen Welt. Er war klar genug, den zweiten Infarkt bewusst zu erleben, der nach zwei Tagen ganz unerwartet eintrat. Am Anfang stand wieder jener dolchstoßarti-ge Schmerz, und ein Er¬schrecken, doch schnell war auch dies-mal ein eher lustvolles Steige¬rungsgefühl da, Schmerz, und der Gedanke: Ersticken und Bewusst¬seinsschwund möchten doch so schnell und vehement wie mög¬lich über¬handnehmen, damit er endlich "hinüber" durfte, beherrschten sein Denken. Er wagte es niemanden zu sagen, und gestand es sich kaum selbst ein, es war die alte Sehnsucht, erlöst zu werden; vom Körper als Last und Hindernis be¬freit zu sein, das alte Gefängnis, wie ein Strafe, endlich verlassen zu dürfen, und nur der Zwiespalt und der Zweifel, der ihn wie eine alte sündhafte Krankheit oft überfiel, hin¬derten ihn daran, jenem Sog zu folgen. Es erstaunte ihn, dass ge¬rade weil jener Sog aus der Tiefe und von der "anderen Seite" her so stark war, alle Schönheiten des Leben so nahe zu sein schienen wie noch nie bisher, als kämen sie auch nur und ausschließlich von der anderen Seite, und als engte die ba¬nale Lust am Leben als eigensinniges und ichbezogenes Unternehmen, eher alles ein, ja, mache es klein grau und un¬scheinbar. Er hatte nie an Selbstmord gedacht, sondern hatte nur drauf gewartet, dass die-ser ihm geschenkte Vorschein, der schon zur anderen Seite gehörte, bald wirklicher würde in einem ganz natürlichen Übergang. Es ging gar nicht um dieses oder das andere Leben, sondern um den Zu¬stand, der überall gleich war, und als könnte er durch willkürliche Manipulationen etwa durch den Selbst-mord, diesen Sog behindern oder zerstören. Und es ist ja bekannt, als welch bedau¬ernswerte Schemen Selbstmörder nach dem selbstverschuldeten Tod dann in einer Fin¬sternis herumir-ren müssen, und sich nicht mehr zurechtfinden. 2 Lovering also war nach diesen Todeserlebnissen ganz verändert; wer nach dem Unfall in einem von ihm gesteuerten Auto mitfuhr, hatte ein leichtes Unbehagen, dieses hatte nichts mit dem in England üblichen Linksfahren zu tun, er lebte ja nun schon seit Jahren in dieser einsamen Gegend Transsylvaniens, aber seine Freunde sagten, er fahre jetzt an¬ders. Früher habe man sich bei ihm ausgesprochen sicher gefühlt, da er selbst solche Sicherheit ausgestrahlt hatte. Jetzt aber war es so, als habe Lovering eine gewisse Distanz zum Autofahren, er sei nicht mehr ganz bei der Sache, sondern er sei in sich versunken, abwesend, und wirkte wie an etwas völlig anderem, für die anderen nicht Wahr¬nehmbarem, interessiert und be¬teiligt, ja, als wäre er so¬gar unwillig und verschiedentlich habe man verächtliche Ge¬sten am Lenkrad bei ihm bemerkt, sogar ein stilles Fluchen. Das war eine richtige Be¬ob¬achtung. Al¬lerdings war diese Abwesenheit schon lange in ihm da, jetzt erst war sie zum vollen Ausbruch gekommen; er war früher, bis zu seinem Exil in England, "in dieser Welt", in den ihm gestellten Aufgaben und Situationen voll aufgegangen, er hatte sich in ihnen wohl und zuhause gefühlt und sie auch im Griff gehabt, er hatte zeitweilig, das ist allerdings lange her, sogar Hingabe und Gebor¬genheit - im Grunde auf alles bezogen, was die Welt ist und zu bie¬ten hat - all das sei nun überhaupt nicht mehr da, er wirke wie ein Fremder, ja, wie ein Schlafwandler. So blieb ihm nur noch das Schreiben als eine Art posthumes Leben, ein feinsti¬lisier¬tes, weil posthumes Wortleben unter Druck, das im Destillat überlebte, ei¬nen Verlust zu orten, der jenseits des geographischen einen geistigen Ort be¬trifft: die Verflüchti¬gung der Realität, und diese Verflüchtigung, die Todesge¬fühle mit sich bringt, ist die im Wort aufgehobene Krankheit eines verlorenen Lebens. Extreme Lagen bringen im Schock Er-kenntnis¬¬ge¬winn, und wir, ein¬mal davon geprägt, können uns lebenslang nicht mehr entziehen; es ist nicht nur ein Schatzhaus der Sprache und der Erfahrung, es ist ein Mehr an Un-entrinnbarkeit: Unter Druck wird erkennbar, was in der Ge-genwart verdeckt, Ge¬schichte macht, für Lovering war es nun die neue Bodenlosigkeit, die mit einem, wenn auch Verlore¬nen umgehen musste, einmal doch "Boden" war, und so beneidete Lov Terplan, um sein, wenn auch fiktives Nachhausekommen. Ein Boden Terplans, der noch so gehasst, nicht aufhört, weiter beispielhaft zu sich auflösen¬den Menschengestalten Dörfern und Städten, Häu¬sern und Gassen zu werden, glänzend klein beigibt im Ge¬dächtnis, als nichten¬den¬wol¬lender Abschied erkennbar wird: wie Ster¬bende meist, vom Ver¬schwin¬den erhöht werden und gereinigt. Nun aber kam die neue Erfahrung immer mehr hinzu: Seit je¬nem Er¬lebnis ließ Lovering das Empfinden nicht mehr los, dass er nirgends mehr Heimat oder gar Geborgen¬heit finden, dass er sich hier auf Terra nie mehr ganz sicher - geschweige denn gesichert - füh¬len könnte. Und langsam wurde ihm klare, dass er sich ja nicht nur nach den toten Opfern sehnte und alles für sie tun wollte, damit sie nicht vergeblich gestorben waren, nein, er sehnte sich danach, anderswo, weit weg von der Erde (bei ihnen?) ein Zuhause zu finden, „im Himmel“ oder „im Jenseits“ sagte er dazu aber nicht, konnte wütend werden, wenn Terplan etwa so etwas sagte! Und immer wieder zitierte er den Freunden wie zu einer Erklärung, die er ihnen schuldig war, und wohl schuldig bleiben muss, ein Rilke-Ge¬dicht: "Denn wir sind nur die Schale und das Blatt. Der große Tod, den jeder in sich hat, Das ist die Frucht, um die sich alles dreht. Denn dieses macht das Sterben fremd und schwer, dass es nicht unser Tod ist; einer der uns endlich nimmt, nur weil wir keinen reifen; drum geht ein Sturm, uns alle abzustreifen." Dieses Abstreifen des eigentlich Fremden, das das soge-nannte Leben sei, sagt er dann, und manchmal auch ziemlich heftig, das unbarmherzig nach Außen ge¬zogene, arme, verkannte, wie eine Au¬tobahn oder ein Bildschirm oder all diese menschlichen Masken, die um ihn sind, stumpfe Wesen in luxuriösen Ställen, nicht mehr, die alles zu Fremdem machen, so dass er sich nur noch mit Kindern oder unschuldigen Tieren wohlfühle! 3 Lovering war durch die Krankheit, die Ausfälle, Kreis-lauf¬verände¬rungen usw. sensibler geworden, Kräfte, auch hellseherische wuch¬sen ihm zu, und viele gingen ihm, wie einem Krüppel aus dem Weg; jene, die er inzwischen mochte aber, halfen ihm. Es waren nur zwei drei wirkliche Freunde. Freunde hatten ihm gesagt, dass die Ekstase bei Todes-erlebnis¬sen auf ganz na¬türliche Ursachen zurückzuführen seien; so hatte er auch wissenschaft¬liche Literatur dazu studiert. Und dazu notiert: "Wie Professor Wiesenhütter schreibt, haben FRAN¬KL und PÖTZL versucht, eine Erklärung der Be¬wusst-seins- und Erlebnis¬verän¬derun¬gen während der Katastrophener-lebnisse in Form einer >Notfallreak¬tion< zu finden, bei der es zur vermehrten Ausschüttung von Hor¬monen der Nebennieren kommt mit einer ent¬sprechenden Beeinflus¬sung von Hirnzentren. Aber die Autoren kommen zu dem Schluss, dass diese kör¬perliche Erklärung der Ursachen das ganze Phäno¬men und Erleben nicht zu ergründen vermöge. Es handele sich hierbei allein um einige Werk¬zeuge der Natur. Im Rahmen einer existentiel¬len Gesamtbetrachtung komme man nicht um das Ein¬berech¬nen ei¬nes transzendenten Sinnes herum, der über die Grenzen der indivi¬duellen Seele hinausführt. Das Körperliche und das Erlebnismäßige stellen nur je eine Projektionsebene dar für ein Geschehen, dessen Struktur mehr Dimensio¬nen aufweist als bloß diese beiden. In tod¬drohenden Situationen komme es zu einer Raum und Zeit überflü¬gelnden Höchstspannung der Energie, als deren Sinn nicht mehr das Prinzip der Immanenz, sondern der Transzen¬denz anzusehen ist. So also auch Wiesenhütter weiter: In der Sinnfrage bestehe offensichtlich eine Ver-wandtschaft zwischen den Ver¬änderungen des Erle¬bens Abstür-zender und echt Sterbender. Aber, wenn die beiden genannten Autoren selbst bei ih¬ren genau Untersuchten mit organi¬schen Ursachener¬klärungen rela¬tiv schnell an ein Ende gelangen, wieviel mehr gilt das dann für das Sterbeerleben! Es erzwingt ge¬radezu eine umfassende exi¬stentielle, anthropolo¬gi¬sche und damit die Transzendenz einbeziehende Sicht, in welcher alle körperlichen und psychologi¬schen Erklärungs¬ver¬su¬che bis hin zum Todesgriff nach dem Körper einzubauen sind. Wenn jedoch die Erklä¬rung des Sterbeerlebens durch körperlich ver-ursachte rauschartige Zustände nicht ausreicht, erhalten wir umge¬kehrt schon hier den Hinweis, dass im Men¬schen ein Drang vorhan¬den ist - wenn auch immer wieder nur unvollkommen und vorüber¬ge¬hend -, über die fesselnden Einengungen seiner In¬dividualität und Ichheit hinausgehoben zu werden. Festzuhalten sei, so Wiesenhütter, dass auch beim Sterbeerleben eine Verände¬rung des Zeitemp¬findens stattfinde, aber nicht in Form des Zeitraf¬fererlebens, sondern eher als Ewigkeits¬empfinden. Denn keiner kann ange¬ben, wie lange oder kurz er in dem Zustand der Überbewusstheit verharrte. Was wir hier vom Sterbeerleben her als letzten Zipfel erhaschen, haben wir zu ergänzen durch ein altes Wissen, das nicht auf Selbst-, sondern auf Miterleben beruht. Beson¬ders Ster¬bende, die einen schweren To¬deskampf zu bestehen haben, enden häufig mit Veränderungen der Gesichtszüge, die als friedlich, selig, erlöst oder gar lächelnd empfunden werden. Sie geben uns den Hinweis, dass der Lösungs- und Erlö¬sungsprozeß über den Bewusst¬seinsverlust im en¬geren Sinn, über das Unterbe-wusstsein hinaus bis tief in das wirklich unbe¬wusste leibli¬che Erleben und Leben hinein¬greift und sein von uns aus erkennbares Ende erst in den letzten mimi¬schen Veränderungen findet. Freilich bedeutet das noch nicht, dass wir damit et¬was darüber wüssten, was "danach kommt": die in¬nere Wirklichkeit des To¬des. Trotzdem ist die Frage berechtigt, so Wiesenhütter weiter, ob der Begriff Todessehnsucht zutrifft, ob nicht das Schwerge-wicht mehr auf die Sehnsucht nach echter Behei¬matung und Ge-borgenheit zu legen ist. Eine Ärztin, die Wiesenhütters "Selbsterfahrung im Sterben" gelesen hatte, schrieb mir, dass sie die gleichen Sterbeerlebnisse wie er im Verlauf einer schweren Lungenembolie gehabt habe, und unterstrich, dass einem die Worte fehlten, dieses Erleben anderen auch nur annähernd verständ¬lich oder einfühlbar zu machen. Was die Veränderung des weiteren Lebens be¬trifft, würde sie für sich nicht die Todes-sehn¬sucht als das Letzte und Tiefste nennen. Sie schrieb: Vielleicht kann man es so ausdrücken, dass mir seither al-les geliehen vor¬kommt. Ich kann nichts mehr, was mir angehört, gege¬ben, geschenkt wird, anders als mit einer zärtlichen Wehmut be¬trachten. Der Abstand ist unüber¬brückbar; der Tod, wenn vielleicht auch nicht immer ganz nah, so doch irgend¬wie als Freund immer spür¬bar. Alles ist geliehen und kann jeden Augenblick zu¬rückgefor¬dert werden. Daraus ergibt sich eine seltsam verhangene Schau des Lebens. Die Wendung "geliehenes Leben" trifft genau das Emp-finden, das auch sein gewandeltes Verhältnis zur Welt kenn-zeich¬net. Den Leser dürfte die Mitteilung interessieren, so Wiesen-hütter, dass er nach Ab¬schluss des Manu¬skriptes für dieses Buch von der soeben zitierten Ärztin einen weiteren Brief erhielt. In ihm las er: Inzwischen hat sich etwas ereignet, das alle bisher sich abzeichnende Orientierung ins Wanken gebracht hat. Ich habe die nächste Lungenembolie erlebt - oder sagt man besser - durchstorben. Vom Organischen her waren Ausmaß und Nachwirkung geringer. Aber im psychischen Bereich haben sich Wandlungen vollzo¬gen, die das frühere Erleben in eine andere Dimension rücken. Ich habe die von Ih-nen an¬gesprochene und von mir bisher in Frage gestellte Todes-Sterbe-Sehnsucht nun auch erfahren. Noch völlig verschlungen vom Schmerz, ohne die Möglichkeit zu atmen, mit einem zersprengenden Herzschlag, konnte ich entsetzlich vertraut fühlen: Endlich - wie gut - gleich ist es soweit. Stellen die bedrängende Fülle, das Aufgesogenwerden in eine atembe-raubende Wirklichkeit, die weite Nähe und die bedrückende Entlastung nicht Grenzsituationen dar, in denen sich die Gegensätze begegnen und erfüllen, in denen der Schatten ohne Angst und Wi¬derstand wieder eins ist mit der Persona, in denen der weite Weg der Analyse für eine Sekunde Stillstand der Zeit in der Synthese er¬füllt ist? Und nun ver¬suche ich mich in dieser - mir mit einem Schlage fremdgewordenen - Welt zurecht zu finden. Griff ich früher fröhlich und zuversichtlich nach allen Sternen, freute ich mich in der Zwischenphase doch an ihrem Glanz - jetzt sind die Sterne schon zurückge¬fordert. Das Erlebnis des >Geliehenen< hat sich gewandelt in >an-vertraut< und das da¬zugehörige >Zurückgefordertwerden< be-drohlich ausgeweitet in >Verantwortet¬wer¬den¬müssen<. Sicher könnte man diese Kategorie in den religi¬ös-philosophischen Be¬reich verweisen. Aber die rein gedankliche Verarbeitung ist aus der Wur¬zel des Erle¬bens im Sterben nicht mehr möglich. Die Dimension, in der allein das Sterben erlebt werden kann, ist in mein Leben einge¬brochen und beherrscht es. Wenn mir das Leben bisher trotz sei¬ner Verschleierung doch in direktem Zuflug auffordernd geöffnet erschien, so sehe ich es heute nur noch als Spiegelung in einem dunklen See. Wie kann man solches Erleben vor Menschen ausbreiten, de¬nen der Zugang da¬zu fehlen muss? Oder ist es Hochmut, dass ich mich mit dieser neuen und alten Erfah¬rung des Sterbens ein-sam und nicht mitteilbar erlebe? Ist es Angst, dass man in ande-ren die eigene Vermessenheit erkennen könnte, mit dem Tode nah, fast als Freund, täglich umzugehen, und dass die Sehnsucht wächst, ihm wieder zu begegnen - im Ster¬ben? Soweit die todkranke Ärztin. Sie ließ auch vieles, was ich bisher über Tod und Sterben gele¬sen hatte, in einem neuen Licht erschei¬nen, vor allem dass das Ster¬ben als Vollen¬dung der Selbsthingabe das größte Erlebnis schlecht¬hin wird und letztlich ein Liebesakt ist - Liebe im Sinn Paul Til¬lichs in all ihren Formen und in letzter Erfüllung der Drang zur Wiedervereini¬gung des Getrennten. Das konkrete Sterben steht im Gegensatz zum sym¬bolischen Tod, etwa der Geisteskranken ... " So Lovering mit seiner steilen Handschrift und den vielen langen Zitaten in einer schwarzen Klad¬de, diesmal gutgelaunt; es ist ein Privileg mit ihm zu sein, wie eben jetzt, denn niemand kannte den Ort, wo der geheimnisvolle Gustav Lovering in Eng-land, wohin er nach Kriegsen¬de ins Exil ge¬gangen war, lebte, und ob er überhaupt, im üblichen Wortsinn, noch am Leben ist; es fielen ihm, dem Bücherwurm, andauernd Szenen und Zitate ein, allerlei Hilfen, auch dass er ja am ver¬gan¬gen Abend wie immer unter seiner Stehlampe, immer am glei¬chen Platz vor dem Fenster gesessen hatte, als wollte er, dass ihn die Nach¬barn sehn, und dass sie sogar ihre Uhren nach ihm stellen, denn pünktlich kommt er, versinkt, ist weg, pünktlich steht er auch wieder auf, um zu Abend zu essen, meist Einfachstes, Rührei, Kon¬serven, ein Junggeselle eben mit ewig ver¬dorbenem Magen, und hatte auch von bösen Junggesel¬lenmaschinen früherer Zeiten gehört, Hohn und Spott, heut ist das anders; liest den ganzen Tag, ist drin in den Bü¬chern, dass manche sagen, er sei tot, oder wie ein Gespenst anzu¬schauen, die Nachbarn aber, die das nicht merken, nur die Regel¬mäßigkeit und Ruhe eben, nicht etwa ein neues eingebro¬chenes Bil¬dungsideal verehren, mit der dazu¬gehö¬renden altertümlichen Ehr¬furcht vor Lesenden gar, nein, sie beruhigt, es ist vielleicht nichts als diese Un-beweglichkeit, der alte Lovering er¬scheint ihnen wie ein ruhender Punkt in all die¬ser totalen Hektik und Verzweif¬lung und Unordnung des neuen Landes, Chaos, das über die Menschen hereinge¬brochen ist nach der Dezemberrevolution, als wollten sie auch, aus einer alten vergesse¬nen Sehnsucht und Ahnung, dass Zeit das Leben der Seele ist, ihre inneren Uhren nach ihm stellen. 4 War das schon der Zustand einer Erwartung, war das Ein-stimmung in eine neue umweltliche, nein, außerweltliche Wen-de, sollten „sie“ erwartet werden? Und man stimmte sich ein, ohne etwas zu wissen, ohne zu wissen, warum jetzt plötzliche diese innere Ruhesehnsucht da war? Und die Sterne kamen wie-der näher, man beobachtete nachts viele Menschen, wie sie stumm in den Himmel sahen, sich die Konstellationen erklärten, vor diesem Wunder des gestirnten Himmels verstummten, Leute die am Tag das banalste taten, oder Lehrer, Professoren, Ingeni-eure, Beamte, Verwaltungs¬angestellte, Hausfrauen, Stadtreini-ger, Verkäuferinnen, Polizisten, Taxifahrer, sogar Leute von der Zentrale konnte man sehen, ein Astronom unter ihnen, oder Joyce; nur Lyss kam nie, ja, sogar der Bürgermeister mit seiner Frau und der ältesten Tochter war zu sehen gewesen. Und wenn dann alles wieder ruhig war, so kurz nach Mitternacht, hörte man sie: Die uralten Häuser, als würden sie aus einer längst -ver¬gangenen Zeit wieder erwachen und mahnen? Sie sind dann nicht mehr blind wie Maulwürfe oder blind wie der alte sächsi-sche Herr mit Hut und Stock in der eingemummelten Mitte der Stadt, beim Brunnen und bei der Stadtuhr, bei den Läden in Trauer, beim Wohlfahrts¬haus im Witwen¬schleier. Und alle Leute in der eingelullten umstummten Stadt liegen und schlafen. Sst! Die Babys schlafen, die Bauern, die Fischer, die Händler und Rentner, John Donne, ist er dabei? Welch dichte Nacht, welch Dunkel fällt! Schlug nicht je-mand an den Grund der Welt? Ists Jemand oder ein Schein, wer geht dort ohne Licht, ohne Mond, ohne Mund, und schlägt sich an den Pappeln wund? Wer geht da ohne Laut, oh¬ne Schritt, wie eine irrende Seele zu Dritt? Wer da? So antworte mir, woher du bist, durch wel¬che Tür du kamst, in unseren Raum spurlos Verwirrende? Bist du es Vater? Ich habe Angst. Wars dir zu eng in der Erde, bevor du kamst? Nie¬mand mehr ist hier. Und alle sind fort. Alle haben sich schlafen gelegt, mit dir zu nächtigen, sind alle für immer ge¬storben. Auch Burkusch hat sich auf die Schnauze gelegt, und ist in die Erde gegan¬gen. Ver¬trocknet ist der Mais, verdorrt der Maulbeerbaum, und das Basilien¬kraut wie Gras, vom Dachsims, den sonst der Mond beschienen, ver-schwanden die Nester der Schwalben, die Tauben sind fort, die Bie¬nenstöcke leer, die Speicher sind öde und vertrocknet die Pappeln, ziegelrot, schief die Wände, und der Zaun zum Nach-barn ist zerbro¬chen. Nichts ist mehr so, wie es war. Es ist lang her, du schliefst ein, Vater, du mit allem, Bilder und Betten schliefen, Riegel, Haken halten nicht mehr, und es strömt aus eurer Welt herein, da alles ver¬gangen ist und doch noch kein Ende. Horch, dort weint noch je¬mand, ist es der Engel, er wartet auf uns, wir kehren noch heim, Vater, die arme Seele. Wer ging durch den Garten, blieb dort stehn? Was willst du? Und wer bist du, sag, dass du so stumm und ungesehen wie ein Hieb, ein Phantom, so durch die Nacht gehst, ungeschehen, hier wohnt doch niemand seit zwanzig Jahren ... und ich bin verstreut zwi-schen Dornen und Steinen. He! Wer geht dort um im schwarzen Rock, wer kratzt in die Mauer mit seinem Fleisch ein Loch? Mit seinem Finger wie ein Nagel, als wä¬ren die Wun¬den Hauer. Wer steht da fremd zu Haus vor der Tür, so arm und so mager? Und bitter wie von Asche ist die Zunge, Bin zu schwer, um zu gehn, bin beklommen, ich habe großen Durst, Nach¬bar, öffne mir, ich bin dem Kreuz entkommen, Wie war nur das Gespräch, Freud? Psychologie eine Ent-spre¬chung der Alchemie Übertragung identisch mit der coniunctio? Terplan war hellwach gewesen, nun schlief er ein. Und sein Elternhaus hier hatte ebenfalls einen großen angebau-ten Flügel, in welchem er noch nie gewesen war. Er sah es sich neugie¬rig an, gelangte an eine große Flügeltüre, und fand seinen Vater im Laboratorium, vor dem Fenster ein Tisch, bedeckt mit vie¬len Glä¬sern, hunderte von Gläsern mit allen erdenklichen Sorten von Fi¬schen. Er sah einen Vorhang, der sich von Zeit zu Zeit von einem starken Wind aufge¬bauscht wurde, jemand bat ihn, nachzusehen, ob im Raum hinter dem Vorhang ein Fenster offen wäre. Er ging hin¬über, und als er nach einiger Zeit zurückkam, sah er, dass der andere tief erschüttert war. Ein Ausdruck des Schreckens lag in seinen Zü¬gen. Er sagte nur: "Ja, da ist etwas, da spukt es?" Terplan ging selbst hinüber und fand eine Tür, die in den Raum seiner Mutter führte. Das Zimmer schien leer, aber die Atmosphäre unheimlich, an der Decke waren zwei Reihen von je fünf Kästen, etwa zwei Fuß über dem Boden zu sehen. Sie sahen aus wie kleine Garten¬häuschen. In jedem standen zwei Betten. Terplan wusste, dass er an diesem Ort seine Mutter, die in Wirklichkeit schon längst gestorben war, besuchen würde, und dass sie hier Schlafgelegenheiten für Geister aufge¬schlagen hatte. Es waren Geister, die paarweise kamen, sozu¬sagen Geisterehe¬paare, die die Nacht oder auch den Tag dort zu¬brachten. Gegenüber befand sich eine Tür. Terplan, nun als Kind, öffnete sie und kam in eine riesige Halle; wie die Halle eines großen Hotels. Eine laute Blechmusik spielte. Niemand befand sich in der Halle, nur die Blasmusik schmetterte wie in der Kindheit ihre Weisen, Tänze und Mär-sche. Terplan schien dies wie ein offenes Buch seiner Seele. Die Blechmusik sein Drang nach Selbstdarstellung und Witzen. Die Außenseite; dahinter lag seine Timidität, das Fischlaboratorium und die hängenden Geister¬häuschen. Der "Geisterempfangs-raum" war das, was ihn an Loverings Kreis anzog, auch wenn sie Aliens genannt wurden, das machte ja keinen Unterschied, Name war Schall und Rauch und alles die Vermischung der Wesen: coni¬unctio, die Übertragung; und das Laboratorium war sein tägliches orthodoxes Herzensgebet: Jesus Christus, der Atem, der ja selber der Fisch (Ichthys) ist. Nach alter Anschauung Fische, die im Netz Petri gefangen werden. Ebenso merkwürdig ist die Tatsache, dass seine Mutter als Hüterin abgeschiedener Seelen erschien, wie bei Ulyss. So sind, wie es Jung ausgedrückt hat, im Traum seine beiden Eltern belastet mit dem Problem der cura animarum. Und die Gralssage? Als leide er an einer Amfortaswunde, ein "Fischerkönig", dessen Wunde nicht heilen wollte. Oh, dies Nachhausekommen können; aber er war doch zu Hause! Und immer mehr war ihm klar, dass es nicht ein nur persönliches Leiden sein konnte, hier, dies war eine andere Art von imitatio Christi, klar, sagte er sich. Keine private Angelegenheit, über die man sich beim Arzte Rat holt. Doch er war ein Mensch im Zwiespalt, und nur wenn SIE ihn be¬suchten, er sie spürte, dann erst dachte er daran, dass es ihm in seiner Bedeu¬tungsschwere nicht deutlich geworden war. ER konnte wenig anfangen mit den religiö¬sen Begriffen, Erzählungen gar, und dachte daran, dass es alles nur Ver-ballhornungen seien, dass die Götter nicht nur in übermenschli-che Regionen rei¬chen, sondern auch in die untermenschlichen Be¬zirke des Lebens. Die Tiere stellen gewissermaßen ihren Schatten dar, welchen die Natur dem lichten Bilde beigesellt. Die "pisciculi Christianorum" zeigen, dass vieles verborgen ist, was in "ihnen" dann erscheint, und doch auch unsere Ereignisse sind, oder in uns das Tor: Bezeichnenderweise wird im Traum die entscheidende Tä¬tigkeit von Toten an Toten ausgeführt, nämlich im Jenseits des Be¬wusstseins, also im Unbewussten, und dort wohnen "sie", die nach "außen nie kommen! Horch. Es ist Nacht in der kalten, vierschrötigen Synagoge der Kleingasse. Sie singt ihre Hymnen in Haube und Spange. hustet wie Ziegen, lutscht Pfefferminzzucker, trinkt einen israelischen Kognac, gönnt sich ein Nickerchen Hallelujah. Nur du kannst die Häuser schlafen hören in den Straßen in der langsa¬men, tie¬fen, salzigen, schweigenden, schwarzen, blin-denum¬hüllten Nacht. Nur du kannst in den vorhangblinden Schlafzimmern die Kämme sehen, die Unterröcke über den Stuhlleh¬nen, die Krüge und Becken, die Gläser mit falschen Ge-bissen, an der Wand das "Du sollst nicht" und die vergilbenden Bitte-recht- freundlich-Bilder der Toten. Nur du kannst hören und sehen, hinter den Augen der Schlä¬fer: die Fahrten und Län-der, La¬byrinthe und Farben, Bestürzungen und Regenbogen, Melodien und Wünsche; und Flug und Fall und Verzweiflungen und die großen Seen ihrer Träume. 5 War es ein Wunder, ja, vielleicht doch, dass es genau in dieser Nacht geschah. UFOS! 6 Annalyss, zum Spaß sagte Joyce manchmal, na Anneliese, was natürlich zu Annalais wurde, und wenn Oberth ordinär war, flüsterte er anzüg¬lich Anal Lyss mit begehrlichen Blicken, die im Privatleben ja eigentlich recht zivil Jinny hieß, erinnerte sich an den Kongress im Mai, zu dem sie beauftragt worden war, mitzufahren: Dieser "wissen¬schaftliche Kongress", bei dem sie mit Lovering und Terplan in Mailand gewe¬sen war, hatte sie nicht sehr beeindruckt; der Saal im Mailänder Kongresszentrum, die vielen unkritischen, gar fanatischen Leute, Mikrophone, Anlagen, das Podium, die nicht sympa-thisch, eher ein wenig verrückt wirkenden Vor¬tragenden, die Spannung im Raum, alles ging Lyss auf den Geist; die meisten Leute schienen einen Verstorbenen bei sich zu ha¬ben, meist einen nahen Verwandten, die Frau, den Sohn, die Tochter, den Mann, doch keine flam¬menden Herzen und Zungen brachten schöne und naive Begeisterung in den Raum, es war alles eher muffig und lau¬warm bei diesen "Einspielungen", wie die spontanen Stimmen auf Band genannt wurden, deren Ursprung rätselhaft bleibt. Es gab dazu ein verschwenderi¬sches okkultes Füh¬len, in der Pause wurde viel ge¬redet, und ein merkwürdiges, nicht zu ergrün¬den¬des Hinter¬grund¬ge¬räusch wie ein Flüstern war spürbar. Nach der Pause kamen auf ei¬ner weißen Lein¬wand im Flimmern eines Projektors angeblich ste¬hende Bilder von Verstorbenen an: Aus dem Lichtwirbel diffus zu¬erst ein gestreifter Fleck, daraus bauten sich langsam Ge¬sich¬ter auf, die aus dem leuchtenden Ne¬bel zu kommen schienen, zeichneten sich wie von selbst, eine Stirn, und wie von einer Geisterhand ins Bild gelegt - dann ein Auge, eine Nase, ein Mund, Wan¬gen, das Haar - auf einem Licht- oder Gravitationsfaden balancie-rend, so kamen "sie" im Blickfeld an, "Gedanken im Schwin-gungsfeld des Nie, und schnitten durch die Zeit", wie Lovering, der davon faszi¬niert war, formulierte; manchmal ist er naiv wie ein Kind, und be¬kommt große Kul¬leraugen, obwohl seine Augen sonst klein sind, und der Lidspalt, durch den er die Welt sieht, eng ist, als wollte er die Wirklichkeit nicht an sich herankommen lassen, sich von ihr, so weit wie nur irgend möglich abschirmen. Er hatte in Mailand natürlich auch seine enthu¬sia¬stischen Kommentare abgegeben, hatte gesagt, das Ende der Ge¬schichte sei ein Rohr, oder so ähnlich, und man könnte durchsehen jetzt von bei¬den Seiten, "die Toten haben ganz den Innen¬rand durchbohrt, der Mensch das Äußerste" - im Gerät. Ein Aufatmen ging durch den Saal, als sich das Ge-sicht endlich zu bewegen begann. Es schien tatsächlich, als käme eine Ahnung, eine Ver¬heißung herüber und sei sicht¬bar geworden. Eine Jahrtausen¬destunde, murmel¬te eine Frau neben ihm; eine Jüdin aus Otranto mit ihrem Sohn. Das Gesicht des im Lager ermordeten Mannes, ein unbekanntes Männerge¬sicht, bil¬dete sich aus dem Ne¬bel, ganz nah, ein stehendes Bild. Dies brachte Lyss auf die Idee, dass, falls es so etwas wirk-lich geben sollte, sie musste natürlich alles aufnehmen, dann wäre es nur durch die Präsenz der Opfer legitimiert, dachte sie. Zu sehen sind nun wie ein Gebirge große Brücken¬trümmer, ein Trümmerhaufen nur aus Lettern und lauter abgeschnittene Zun¬gen, doch alle wollten Ruhm und Ehre, soll ein Toter leise gesagt haben, verschrieben sich dem Wahnsinn, um zu siegen wohl wis¬send freilich: wer ohne Ruhm sein Leben verzehrt, der lässt auf Er¬den keine anderen Spuren als Rauch in Lüften oder Schaum auf Meereswogen... Und was ist das für ein verfluchter Kerl, da redet wie ein schnarrendes Bandgerät, hat lauter Zahlen, Preistäfelchen auf dem Rüc¬ken und ist von wirbelden Geldscheinen umgeben ... Wort für Wort radikal aus¬reisen müs¬sen, zurück ge¬nom¬men, wie ei¬ne Scham. Lovering hat da einen eige¬nen Schreckenstraum der Nacht erzählt: da setzte ein Sog ein, ein innerer Wir¬bel, Lovering wurde fortgerissen: Durchblitzen vieler heller Szenen, als würden meh¬rere Filmsequenzen übereinander kopiert: Und so¬fort kam schon der näch¬ste Sog: "Eine Brücke vor mir und sie forderten mich auf, über sie hin¬weg zu gehen zum andern Ufer, zum andern Ufer, die Brücke wieder wie ein Rasier¬messer scharf, kaum über den Bach, der tönte, sofort verstummen musste, so fein das Vibrie¬ren, die Brücke aber ein Haar. Und ich fasste mir ein Herz, ging auf die Brücke zu, dass der Sog mich fasste, und ein Schwindel drehte mich, unge¬wohnt die Nerven, das Auge und Blumengebüsche, da¬zwischen starker Duft, ein anderes Blenden, wie ein plötz¬licher Reflex der Sonne auf ei¬nem Fenster oder Spiegel, weißgekleidete Leute, einige nackt und haarlos, und diese schie¬nen zu schlafen, und sich um die eigene Achse zu drehen, es waren unendlich viele, alle sphärisch in Kreisen angeordnet, im Riesentunnel die nackten Leute, und ich sah auch an mir herab, sah, dass ich ebenso aussah, die Haut glatt, der Körper seltsam jung, und kaum der Körper des kranken Lovering, und gegen¬über diesen Myri¬aden von Toten (in Tausenden von Jahren ge¬storben) gab es einige Weißgekleidete, die weder gehn, noch stehn konnten, sondern schwebend vor Leichtig¬keit, kör¬perlos wie ein sichtbarer Ge-danke geworden waren, ein Hauch jeder, und jeder in seiner licht¬durchglänzten Wohnung, eher gol¬dene Ziegeln, am Ufer aber einige vom Gift berührt...“ Ein Astralflug also? Und hier paran¬ormale Fernsehbilder davon? Dachte Lyss, soll man es ihnen glauben? Egal, ich muß es do¬kumentieren, Joyce will es so. Und sie erinnerte sich an ein Dokument, dass ihr Lovering aus der Zeit, als seine Scheinerschießung stattgefunden hatte, die er nie mehr vergessen konnte. Und dass er „dort" auch einen ehemaligen Kriegskamera¬den getroffen habe, "und wie scharfe Dornen die Ge¬wissensbisse in meinem Herzen, da steht einge¬brannt für immer," habe er gehört: und dieser Mann sei lange Zeit als Kurier tätig gewe¬sen, nach dem Februar 42 als Jungarzt verant-wortlich für den Trans¬port von abgeschnittenen Kommissarköpfen an die Uni¬versität Straßburg und die Psychiatrisch-Neurolo¬g¬i¬schen Klinik in Heidel¬berg, mit einer Au¬ßenstelle in Wiesloch, geleitet von Prof. Schnei¬der, wo es um Hirn¬forschung ging, nahm gern auch einige Kommis¬sarschädel-inhalte zur Prüfung, sonst bekam er nur Hirne von Gei-steskranken aus dem Euthanasieprogramm. Und überall ent¬standen dann auf der Bildfläche Gesichter, man sah auch eine Mauer, ein Wasser im Vorder¬grund, und auf der Mauer, als wäre es eine irdische Landschaft, saß ein Gewe-sener. Ihr lebt stärker als wir, hatten sie angeblich gesagt. Oder: Liebe ist Le¬ben für immer. Der diese Bilder vor¬führte, ob er betrog? Er kam aus der alten Kaiserstadt Aachen. Aachener Bilder nannte er sie. Bei einem Unfall hatte er seine ganze Familie verloren, und sah sie nun auf dem Bild¬schirm, eine Mauer, ein Wasser, auf der Mauer dieser Lichtriss des Gewesenen. Vielleicht war alles nur Massen¬sug¬gestion. Gewesen, gestern. Vielleicht auch ein gefährliches Déjà-vu. Und dann hörte sie von Lovering auf dem Rückflug von Mailand nach S. zum er¬sten Mal jene Deutung, die sie zu über-zeugen begann. Später erklärte ihr Joyce die Sache ähn¬lich: Es sei ein Rück¬kopp¬lungsprozess der dimensionalen Wahrschein-lichkeiten, der sich dann auf¬schaukeln könne, wäre er nur einmal unter günstigen Bedin¬gungen in Gang ge¬setzt worden; äußerst schwierig sei aber der Start, weil der unüber¬windliche Barrieren zu überwinden habe, und weil uns hier in unse¬rer Selbstbetrachtung alles, was um uns sei, realer erscheine, als al-les andere und uns Fremde. Natürlich auch sie, die "Toten"... da wir uns ja in unserem Bewusstsein selbst reflek¬tierten, während Bewusstsein aus jenem anderen Land, aus dem bekanntlich niemand wie¬der¬kehrte, nur sehr vorüber¬gehend als Spiegelung in unserem eigenen Bewusstsein erscheine, wenn überhaupt, und dann recht selten. Doch dürfe nicht vergessen werden, dass "sie", wie "sie" es selbst sagen, aus uns und von uns geformt werden, und auch für bestimmte Ver¬bindun¬gen, die so er-scheinen, als wären sie Gespräche mit "Toten", nur scheinbar einen von uns unabhängigen Charakter an¬nehmen. 7 Lovering, der nicht nur eigene Kontakte mit den TW´s, sondern in seinem Hause ein Riesenarchiv mit "Stimmen" und Be¬gegnungen angesam¬melt hatte, säuberlich geordnet und kata-logisiert, vor allem auch in seinem liebsten Haustier, dem Com-puter, fielen sofort eine Unmenge von Beispielen und Aussa¬gen ein, er lief andauernd zu seinem Zet¬telkasten, zu der Wand mit Kassetten und Videokassetten, und die Bilder flim¬merten über den Schirm, aber auch die Stimmen aus der Anlage rissen nicht ab, Terplan hatte längst bemerkt, dass er hier als Lernender und nicht als Mitarbeiter dabei saß, und hörte nur schweigend zu. Lyss benützte natürlich die Gelegenheit und fotogra-fierte beim Lesen heimlich aus dem Knopfloch mit, ohne sich freilich erwischen zu las¬sen. Lovering wusste es freilich, sagte aber nichts. Das Material vervollständig¬te das, was sie im Archiv unter GZ gelesen hatte, vieles überschnitt sich freilich, doch sie nahm alles mit, um die Vari¬anten zu überprüfen, wie sie es als gewissenhafte Agentin gelernt hatte. Schon die erste Seite, Lovs Kommentar mit vielen Zitaten aus den Durchsagen von drüben, von TWs , Transwesenheiten, zum Teil von Toten, andere von Aliens, kam ihr bekannt vor, als wär es ein Plagiat: "Und doch versuchen die TW´s auch Schilderungen ihrer für uns un¬denkbaren Umgebung: Um gleich ein Beispiel hierfür zu ge¬ben, so heißt es in einer Durchsage: Man lebt auch drüben zunächst in Häusern; ja das erste, was der Neuankömmling er-lebt, ist, dass man ihm hilft, ein Heim zu wählen. Doch sind we-der die Mühen der Haus¬haltung so umständlich wie auf Erden noch auch die Zwecke der Behausung die gleichen. Einer freilich liegt darin, ein Heim zu haben, worin man mit seinen Freun¬den oder mit Fremden zusammen¬kommt. Hier aber zeigt sich die Un¬möglichkeit einer Schilderung. Das zeigt sich schon im Versuch etwa, die Wände des Hauses zu beschreiben: Dieses ist viereckig, und doch sind der Wände nicht bloß vier, noch stehen sie in [rechten] Winkeln zu ein¬ander. Auch sie gehen in einander über, und die äußere und innere Atmosphäre vermischen sich durch sie hindurch. Diese Wände sind nicht zu unserem Schutze da, sondern zu andren Zwecken, und de¬ren einer ist es, unsre Schwingun¬gen zu verdichten, sie in ihrer Ver¬sendung nach entfernten Ge¬genden auszurichten, wo unsre Hilfe be¬nötigt und gewünscht wird. Auf gleiche Weise auch erreichen wir die Erde und erfühlen, was ihr dort tut, und senden euch Worte der Belehrung oder Hilfe... Hierher auch steigen die Bewohner hö¬herer Sphären herab [darüber später mehr] und werden vermittels dieser Häu¬ser und andrer vorbereiteter Einflüsse für uns fühlbar, so dass wir mit ihnen Um¬gang haben .... Von diesem Hause aus spenden wir de¬nen Kraft, die von Zeit zu Zeit aus den nie¬deren Sphären uns zuge-sandt werden, so dass sie während ihrer An¬wesenheit unter uns die Bedingungen unsrer Sphäre ohne starkes Un¬behagen ertragen, sich mit uns unterhalten, uns sehen und hören kön-nen, was ihnen sonst unmöglich wäre.' Diese Bauten sind von der größten Mannigfaltigkeit in Be-zug auf Ma¬ße, Ausstattung, Stil und Schmuck. Besonders dieje-nigen, die dem Unterricht und der geistigen Fortbildung der Jen-seitigen dienen, werden uns oft mit er¬staunlichen Einzelheiten geschildert, worunter Bäder und Musikzimmer fast die gerings-ten sind. Ein solches Ge¬bäude, drei¬flügelig errichtet von einem frommen Denker, der im Er¬denleben ein einfacher Verkäufer in einer Tuchhandlung ge¬wesen war, ist aus un¬durchsichtigen Kristallblöcken geschichtet, deren je¬der ei¬nen großen Gedanken ... enthüllt und offenbart', und längs des Frieses, der die Wände von der Kuppel darüber trennt, erscheinen bekannte Bibelworte in schillernden Buchstaben. Die einzelnen Flü¬gel des Baues dienen der religiösen, der philosophischen und der naturwissen¬schaft¬lichen Beleh¬rung. Solche Bauten stehen bald einzeln in ,Landschaften', bald bil¬den sie Bestandteile geschlossener Siedlungen wechselnden Um¬fangs. Die jen¬seitige Landschaft wird meist in lieblichen, ja berückenden Bildern beschrieben: leuchtend, satt in den Far-ben, baum- und wiesenreich, sanft hügelig, strom-durchschlängelt; zuwei¬len wieder offenbart sie aus¬gesprochen ,heroischen' Ge¬birgscharak¬ter. Dabei sollen bemerkens¬werter Weise, wenigstens nach gele¬gent¬licher Aussage, die entfernten Gegenstände keine perspektivi¬sche Verkürzung zeigen, die Perspektive war buchstäblich verwan¬delt, auch waren alle Einzelhei¬ten dieser Landschaft von allen Sei¬ten gleichzeitig sichtbar eine Besonderheit, die der Wahrnehmung von Gegenstanden im Jenseits üherhaupt nicht selten zu¬geschrieben wird sie werden als Ganzes von allen Seiten gleichzeitig ,erfasst', - eine theoretisch vielleicht andeutungs¬reiche Angabe.“ Dazu gleich ein Kom¬mentar, wahrscheinlich Loverings, und Annalyss musste laut lachen: "Und hier kann man die Intui-tion etwa eines Picassos be¬wundern, der einen ganzen Stil auf dieser uns alle erwartende Reali¬tät begründete, sie vielleicht in einer Astralreise während des Schla¬fes erlebt hatte! Auch die Siedlungen sind, wie gesagt, von sehr wechseln-der Größe: zuweilen bloße Häusergruppen, etwa an den Fuß ei-nes mächtigen Baues von tie¬fer Bedeutung hingeschmiegt, zuweilen ,Städte', zwar nicht von Mauern, aber von ,Wachttürmen' umgeben, die u. a. der Bewillkomm¬nung Herannahender die¬nen; denn Straßen führen von diesen Ort-schaften in die Weite hinaus. Selbst ein ,London' soll es drüben geben: ,aber es ist nicht euer London.' Auch ganze Ge¬genden verbinden sich gleichsam zu geographisch-politi¬schen Einheiten, in de¬nen die Ange¬hörigen irdischer Völkerschaften sich neuerdings zusammenfinden kön¬nen. Dabei wird uns gesagt, dass nicht Blutsbande drüben in jedem Falle die Menschen zusam¬menführen, sondern vor allem seelische Ver-wandtschaft. Soll es doch sogar ,Gruppen' von zwanzig, hundert, tau¬send Seelen geben, die alle ,von einem Geiste ge-nährt werden'; Gruppenseelen, deren Glieder ihr Inneres, ihre Erinnerungen und Er¬fahrungen in immer steigendem Maße ei-nander nach- und miterleben. Der tätige Lebensinhalt der Jenseitigen ähnelt in manchem dem der Irdischen, weicht aber natürlich im allgemeinen und vor al¬lem seinem Sinne nach sehr bedeutend von diesem ab; denn der irdi¬sche Kampf um Reichtum, Ge¬nuss und Macht liegt ja abgeschlossen hinter ihnen, und an seine Stelle sind inne¬re Entwicklung religiös-sitt¬licher Art getreten. Und damit könnten wir zu Kants oder Les¬sings Vorstellungen von einem unendlichen Fortschritt auch nach dem Tode kommen! Wir hören von solchen, die nur Botengänge zu tun haben oder Gärten bauen; andre dagegen geben sich geistigen Berufen hin, wirken als Er¬finder oder Forscher als bildende Künstler aller Art, als Dichter oder Musiker Gerade der letzteren Kunst wird immer wieder eine bedeutende Rolle zuge-schrieben und wir hören nicht nur von Singenden, sondern auch von Musik die unauffindba¬ren Quellen entströmt, von keinem bestimmten Punkte herzukommen scheint und einen ,Teil der Atmosphäre' ausmacht. Aber wohl der größte Teil jenseitigen Handelns dient, wie schon angedeutet, der geistigen Entwick-lung der einen durch die andern, also der Be¬lehrung und Er-ziehung, der seeli¬schen Beeinflussung in jeder Form. Zahllos sind die Berichte über Anstalten die¬ser Art, angefangen von ,Kindergärten' mit allen zweckdienlichen Einrichtungen bis zu ,Schulen', ,Kollegien' und ,Universitäten', die alle den Umständen ange¬messenen Lehrgegenstände umfassen. Ent-sprechend fehlt es auch nicht an Bü¬chern und ganzen Bücherei-en. Jedenfalls gehört ge¬genseitiges Fördern und Hel¬fen zur häufigst be¬haupteten Lebenser¬füllung der Jenseitigen, vor allem auch gegenüber den eben Ange¬langten und durch die Neuheit der Umgebung Verwirr¬ten. Was nicht ausschließt, dass in den niederen Sphären, neben der sonst vor¬herr¬schenden Liebesgesinnung, auch Leidenschaften, Hass und Sünde sich of-fenbaren, oder doch ein sehr mannigfaltig getöntes rück-schauendes Hängen an irdischen Erinnerungen, Beziehungen und Gü¬tern: die frühere Untersuchung der ,inneren Motivierung' von Spuken und Phantom- Kundgebungen hat uns reiche Belege hierfür geliefert." Nur mit dem letzten Abschnitt des Berichtes schien Lo¬vering nicht einverstanden gewesen zu sein, dachte Lyss: er wusste vielleicht auch aus eige¬nen Exkursionen, dass jene "Zeit" dort, die reale Zeit war, wie ich es in unserem Archiv gelesen habe, und es Joyce auch immer wieder betont: dass die bisherigen Angaben nicht nur die Umwelt der Jenseitigen als eine räumliche erscheinen, son¬dern auch ihr Leben als ein zeitlich verlaufendes, schien ihm falsch. Und sie fotografierte weiter und kupferte fast schon gelangeweilt ab, denn der Stil Joyces war erheblich flotter und intensiver, sicher der Sache entprechender, auch konnte sie sich nicht vorstellen, dass es "dort" - schon das Wort schien ihr wie jedes Wort lächerlich unan¬gebracht - so bieder und hausbacken zugehn sollte wie hier auf Terra.: "Hier haben indess die Aussagen etwas zunächst Verwirrendes Gelegentlich nämlich wird uns versichert, dass die ,Geister keine Zeilt kennen oder doch keine Vorstellung von Zeit'; und dem scheint die andere Aussage zu widersprechen: Zeit gibt es hier drüben. Wo Folge ist da ist Zeit. Der Wider-spruch löst sich m. E., wenn wir als gemeinsamen Sinn der Be-hauptungen an¬nehmen, dass die Jenseitigen keine Zeit in unsrem Sinne haben, klar eingeteilt durch Sonnenlauf und Wechsel der Jahreszeiten, und daher kaum die Möglich¬keit, sich mit uns über Stunden, Tage, Wochen und Jahre zu verständigen, - was ja durch manche Unstimmigkeit zwi¬schen Kommunikatoren und Sitzern beim Anberaumen von Sitzungen sich belegen lässt. ´Es gibt hier (heißt es also gele¬gentlich) keine will¬kürlichen Zeitein¬teilungen wie Nacht und Tag.' Oder allge¬meiner.Wir haben keine fest be¬stimmte Zeit in unsrer Welt; darum kommen uns mehr oder minder die Zeitbedingungen in eurer Welt abhanden, wenn wir in un¬sere eingehn.' Dies scheint die wahre Lage nach beiden Seiten hin zu be¬zeich¬nen. Das Erleben der Jenseitigen ist ein zeitliches, aber vergli¬chen mit dem uns¬rigen ein gleichsam flüssigeres und gerade infolge seiner inneren Spannung ein weniger nach äußeren Maßen einge¬teil¬tes. ,Dauer, wie ihr sie versteht, ist hier unbekannt. Wir haben na¬türlich eine Aufeinanderfolge der Ereignisse, aber keine willkür¬li¬chen Zeitmaßstäbe... Auf Erden habt ihr auf das Vergangene zu¬rück-geblickt; hier wird eure Vergangenheit zu einer lebendigen Triebkraft' in eurer Gegenwart... In jedem praktischen Sinne ist das Leben für uns hier ein wun4erbar Gegenwärtiges, und so eigenartig und erstaun¬lich ist dies in seiner Auswirkung, dass wir, wenn wir wollen, uns in uns selbst zurückversetzen und tatsächlich eine frü¬here Erfahrung in allen Einzelheiten nochmals durchleben können. [Ebenso] bewegen wir uns vorwärts in die Unermesslichkeiten der Zu¬kunft, die Gesamtheit alles dessen, was wir je gewesen und was wir erfahren. Man mag sagen ,Ich bin' oder ,Ich werde sein', aber man kann nicht wahrheits¬gemäß sagen ,Ich war'. Dies ist sehr schwierig zu erklären und noch viel schwieriger für euch restlos zu verstehen; aber es ist ewig wahr.' Ich meine, dass wir mit einigem guten Willen den Sinn solcher dunklen Aussagen wohl erfassen kön¬nen: das Erleben der Jenseitigen ist zeit¬lich, aber mit einer Überbe¬tonung der Gegenwartsart und von größerer subjektiver Flüssigkeit, verglichen mit der ,harten´ Zeiteintei-lung der Erde. Das Bestehen ei¬ner ,zeitlosen' meta¬phy¬sischen Welt wird damit natürlich nicht ge¬leugnet. ,Tief innen bin Ich,' sagt Elsa Barkers Unterredner, ,mag ein Ort des Schweigens zu finden sein, wo alle Dinge gleich¬zeitig zu sein scheinen; aber sobald die Seele selbst die Dinge dort zu prüfen versucht, beginnt die Aufeinanderfolge." 8 dassdassdassdassdassdassdassdassdassdassdassdassdassdassdassbewusstUnd Lys kopierte begeistert Loverings Archiv-Dokumente, vor allem dieses würde Joyce gefallen: "Denn falls es , Geister', falls es ein Jenseits geben sollte, dann muß das al-les eben ,ganz anders' als auf Erden sein, durch¬aus ,geistig' un-vorstell¬bar und unzugänglich ,meta¬physisch'. Schon Matthison sagte, dass der ,philosophische Geschmack', wo er leidlich frei schalten könne, ein gründlich unwirkliches, von aller sinnlichen Erfah¬rung möglichst abgelege¬nes Dasein fordere; und gerade die harmlose Angleichung an unsre Welt, die hausbackene Lahmheit einer Einbil¬dungskraft, die sich über Gewohntestes nicht zu erheben vermag, gebe ihm die Gewissheit, dass solche Jenseitsschilderungen nur ,Träume von Gei¬stersehern' sein könnten, entsprossen den kümmerlichsten Untiefen der wünschenden und fabelnden Seele. Und dass jeder Forschende von akademischer Schulung sich meist außerstande gefühlt hätte, solche Kundge¬bungen wörtlich ernst zu nehmen, und sie entweder als Zutaten der Medien auf¬gefasst oder als Dichtungen der schatten¬haf¬testen Seelenteile im Übrigen andern Dingen zugewandter Jensei¬tiger, oder als ihre irreführenden Versuche, das Un¬beschreibbare uns in Bil¬dern nahe zu bringen, die unsrer Fassungskraft entspre¬chen. Selbst Bozzano habe öffentlich bekannt, dass er bis etwa 1925 der Ansicht, wis¬senschaftlich' eingestellter Metapsychologen gehuldigt habe, solche Offen¬barungen über das Jenseits seien restlos aus dem unterbewussten Erdichten von Medien abzu-leiten. Indessen habe etwa Edgar Wallace mit Nachdruck die Selt-samkeit un¬terstrichen, die in dem Abweichen ihrer Beschreibungen von eignen Meinungen liege. ,Die Me¬dien', behaupte er, ,sind fast alle in einem der orthodoxen Glau-bensbekennt¬nisse erzogen. Wie kommt es dann, dass die gewöhnlichen orthodo¬xen Be¬griffe vom Himmel niemals durch sie bestätigt werden? ... Es gibt nichts Wun¬derbareres in der Geschichte des menschlichen Geistes als die Tat¬sache, dass nun in den Hinterwäldern Amerikas oder in den Land¬städten Englands, un¬wissende Männer und Frauen, die fast alle in den gewöhnlichen alten Begriffen von Himmel und Hölle erzogen sind, in dem Augenblick, da sie von der seltsa¬men Gabe der Mediali¬tät ergriffen werden, Lehren über diese Dinge von sich ge¬hen, die ... sich gänzlich von denen unter¬scheiden, die so tief in ihre Gemüter eingepflanzt wurden, und zwar ohne Rücksicht darauf, welches die angebliche Herkunft der Geister selbst, d.h. ob dies ka¬tholische, protestantische, mohamme¬danische oder indische sind.' Von Miss Cummins z.B., der wir zwei Bände an-geblich von Frede¬ric Myers stammender Jenseitsschilderungen verdanken, wird uns ausdrücklich ver¬sichert, dass sie ,nie versucht hat, irgendeinen von den Ge¬genständen zu stu¬dieren, von denen diese Bücher handeln'; ihre Arbeit und Ver-öffentlichungen hätten aus¬schließlich dem mo¬dernen Drama und Roman gegol¬ten. Den sonderbarsten Beleg für diese ,Selbständigkeit' der An¬gaben, so Matthison: - den ich kenne, enthalten die automati-schen Schriften des Mr. Hu¬bert Wales, der strengen Forschung bekannt u. a. durch seinen sehr kritischen Be¬richt über Beobachtungen telepa¬thischer Übertragungen ohne bewusste Betä¬tigung. Der ,reichlich skeptische' Forscher stand diesen eigenen medialen Lei¬stungen so ungläubig gegenüber, dass er sie unbeachtet beiseite legte. ,Als ich (schreibt er an A. Conan Doyle) [Jahre danach] Ihren Artikel [über diese Dinge] las, war ich erstaunt, ja beinahe erschreckt durch den Umstand, dass die mir an¬geblich gemachten Angaben über die Zu¬stände nach dem Tode zu¬sammentrafen - ich glaube, fast bis in die geringfügigsten Einzelheiten - mit denen, die Sie als Ergebnis Ihrer Vergleichung von Aussagen aus sehr zahlreichen Quellen ge¬macht hatten. Ich kann nicht glauben, dass mein vor-ausgegangenes Leben irgen¬detwas enthalten habe, was diese Übereinstimmung erklären könnte. Ich hatte sicherlich nichts gelesen, was Sie über diese Frage veröffentlicht haben..." 9musstedassdassdassdassdassdassdassdassdass Und Lovering musste zugeben, dachte Annalyss etwas ge-nervt, dass das Bild, das hier die ,Nächstbetei¬ligten' vom Zustand entwer¬fen, in den der Mensch nach dem Tode zunächst eintritt, etwas irri¬tierendes haben: denn er selbst war ja ,Wissenschaftler' und ,Gebildeter', und wir können es ihm nachempfinden, wenn auch er, von Oberth und anderen Mitarbeitern ganz zu schweigen, nur den Kopf schüttelten, dass sie zuerst solchem Bilde mit gefühlsmäßiger Ablehnung gegen-überstanden, obwohl zumindest Lovering eine Menge von Beweisen in seinem Archiv hatte; doch neigte er eher den Aussagen zu, die er kürzlich (nicht selten über sein Medium Terplan) von drüben gehört hatte, dass wir eigentlich nur "Projektionen" kennen, ein Mischprodukt also, würde Joyce sa-gen, und hat es oft gesagt. Annalyss Gedanken irrten ab, und war plötz¬lich mit Joyce und Oberth zusammen beim Kegeln in H.. Denn das Leben ging ja auch „außen“ weiter! Auch hier tat sich was im armen Transsylvanien. "Lyss", sagte Joyce, als hätte er sie nicht ge¬hört, "ich war im Hooky Green's droben und traf ihn, den Transsylvanier und Balkanmenschen auch dort. Seine Wahl fiel auf dich, verstehst du? Der Mann hat einen Blick für Talente." Sie konnte sein Grin¬sen geradezu spüren durch die Dun¬kelheit. "Kommt jetzt aber aus Italien. Auf Talentsuche.“ Hooky Green, das war der Laden, in dem, wie Eddy neu-lich gefunden hatte, mächtig was los war. Es lag im zehnten Stock ei¬nes neuen Glaspalastes, den eine amerikanische Soft-ware-Firme hier hingestellt hatte, die Zwischenwände waren größtenteils herausgerissen, ein ganzer Block Tanzfläche. Aber er war wieder davon abgekommen, als Lyss kein rechtes Interesse zei¬gen wollte, das sollte sie bereuen, denn nun fing er mit seinem Lieblingsthema an, und redete vom neusten Stand der offiziellen Ufoverdrängungen. Redend bugsierte er sie in ein Café. "Du und Oberth legt mich rein, sagte er fröhlich. Und jemand legt ihn rein. Ich weiß nicht, wie sie ihn hintergehen, das ist mir egal. Wie er mich hintergeht, das reicht. Was mich interessiert, ist, wer, wo, wann. Zapf bitte seine Ein- und Ausgänge an. Er steht mit jemand in Verbindung, weil dieses schmutzige Geschäft sich andauernd ändert." "Würd ich's spannen, wenn ich's sehen würde?" "Schau halt mal nach! Tu's für mich!" Wieder das zuckende Zwinkern. "Meinetwegen. Wir gehn's mal an." Er trommelte nervös auf der Tischkante. "Gibst du ne Runde aus?" Lyss blickte über den Tisch zu Joyce und verdrehte die Au¬gen. "Ich verstehe das nicht", meinte Joyce, als er wieder neben Lyss durch die Heltauergasse stapfte. "Du hast mich in eine Intri¬ge verwickelt ... " Lyss klappte den Kragen hoch, weil's windig war. "Aber ich könnte dich verraten. Du treibst ein falsches Spiel mit Newton und mir. Und du hast keinen Anlass, mir zu vertrauen." "Oder umgekehrt, Kleines. Vielleicht bin ich einer von den Bösewich¬ten, die deinem Newton Kopfzerbrechen be¬reiten." Joyce überlegte. "Bist du das?" "Nein. Und falls du Lovs Spionin bist, so ist er neuer¬dings sehr viel bizarrer geworden. Falls du der Spitzel deines alten Herrn bist, brauch ich Oberth vielleicht gar nicht. Aber wenn du diese Nummer abzieht, warum dann diesen Neuen bi den Lovs als Strohmann?" „Wichtig ist“, so Joyce, „dass wir eigentlich im Techni-schen, trotz der wichtigen Informationen über das Antriebssys-tem von Lovering, doch wenig erfahren. Grauenhaft, wie sich unsere Chefs nur um diesen Müll kümmern. Unser Minister Brown behauptet, dass Wissenschaftler und Techniker der Luftwaffe nach langen Untersuchungen in den besten Labo¬rato¬rien und Testzen¬tren mit den neuesten wissenschaftlichen und tech¬nischen Geräten zu dem Ent¬schluss gekommen seien, dass UFOs keine Bedrohung für die nationale Sicher¬heit darstel¬len. Weiteres bemerkte er; dass man keine An-haltspunkte gefunden ha¬be, die auf einen außerirdischen Ur-sprung der UFOs schließen lassen und dass die Luftwaffe trotz des Fehlens von greifbaren Ergebnissen diese Phänomene wei-terhin mit großer Aufgeschlos¬senheit untersuchen werde. Haha, da kann man nur lachen! Die Litte Book-Mitarbeiter mutmaßten, dass ihr Projekt nur eine Alibifunktion hatte, um die Öffentlichkeit von den wirklichen Untersuchungen, die hin-ter verschlos¬senen Türen stattfanden, abzulenken. Der wissenschaft¬liche Berater Dr J.Allen Hynek, der auch beim Robertson-Panel an¬wesend sagte bei einer Pressekonferenz am Freitag zu den anwesenden Presseleuten, dass es an der Zeit eine gründlichere wissenschaftliche Untersu¬chung über UFOs durchzu¬führen. Er behauptete weiter, dass die Luftwaffe für UFO-Zwi¬schenfälle eine konventionelle Erklärung finden würde, er, Hynek, habe zwanzig Fälle gesammelt, die mit Sicherheit keine einfache natürliche Erklärung ermöglich¬ten. Da hat wenigsten dieser Mensch recht: Er Wissenschaftler sollten aus den Lektio¬nen der Vergangenheit lernen, da oft genug Dinge übersehen wurden, die für die Naturwissenschaft von großem Wert waren, weil das neue Schema ein nicht in die zur Zeit herrschende wissen¬schaftliche Grundauffassung passte. Wieder nur zum lachen. Das war sogar bei einer Anhörung. Und diese Anhörung im Kongress war nach einer Stunde und zwanzig Minuten zu Ende. Außer einem Vorschlag zu einer anderen Ermitt¬lungsart war jedoch nichts erreicht wor-den. Ach das ist ja eben die entsetzlichste Folge unserer Entar-tung. Und Loverings Kreis ist für uns, das heißt für die Regie-rungen deshalb so gefährlich, weil er versucht, auf das wirkliche Geheimnis, nämlich die TWs, die Ganzanderen und Fremden aufmerksam zu machen, und auf einige solcher Be¬geg-nungen, die du ja kürzlich so schön aus Loverings Archiv abgelichtet hast, und wir wissen es, dass Lov es weiß, dass er hofft, so öffentlich darauf aufmerksam zu ma¬chen. Wir haben es ja gesehen: Die Tws äußern sich in viel¬fältigen Formen, und das macht es zuweilen schwer, die internen Zusammenhänge zu erkennen. Am einfach¬sten ist es natürlich, sie zu leugnen, wie die Herrn da oben es auch versuchen: die Phänomene, die Zusam¬menhänge oder beides. Nun gut. Wer möglichst bequem leben, sich über nichts seine Ge¬danken machen und ansonsten in Ruhe gelassen werden möchte, für den mag dies der ideale Weg sein. Es bleibt je¬dem unbenom¬men, sich dafür zu entschei-den. Nur Sie, Lyss, Sie sind ja mittendrin. Ich sage Ihnen das nur, weil ich sehe, wie Sie sich quälen!“ „Wieso quälen…“ „Tu doch nicht so, Mädchen, du kennst ja das Material der Loverings sehr gut, fast besser noch als ich selbst. Und habst gute Arbeit geleistet. Vor allem meine ich, was die Ent-führungen und die Symptomatologie betrifft, die Papiere, die du kopiert hast, sind unschätzbar, oder hast du sie etwa nicht gelesen?" "Nein, der Quatsch interessiert mich nicht!" "So, ich hätte Sie eigentlich für neugieriger ge¬halten, Frau Lyssowa,“ siezte er nun Lys wieder, nd wurde unhöflich, ja, frech: „Und vielleicht, entschuldigen Sie mir dies, Sie wiegen es durch andere Qualitä¬ten voll auf: Sie sind einfacheren Gemüts, und das ist vielleicht gut so, das macht Ih¬ren Charme aus, und auch die Möglichkeit, uns zu helfen! Für alle, die ein we¬nig kri-tischer und dazu in der Lage sind, verborgene Strukturen aufzu-spüren und zu er¬ken¬nen, wird es nicht so einfach sein. Es ist der Ausgangspunkt ... Kennen Sie Rilkes wunderschönes Gedicht vom Archaischen Torso ... Denn jede Stelle sieht dich... Du mußt dein Leben ändern ... Es ist Einstieg in einen langen Pro-zeß der Veränderung, der zu einem neu¬en Bild von der Welt, vom Platz, den wir darin einneh¬men, und schließlich von uns selbst führen muß. Niemand wird ihm da¬bei irgendeinen Rat geben können. Er kann sie vergessen oder ignorieren, oder alles in allem nur für Hum¬bug halten. Er kann auch einen Teil davon annehmen, einen anderen zurückweisen, er kann an die reale Existenz von Bigfoots und See¬ungeheuern glauben, an die reale Exi¬stenz von kleinen grauen Männchen und Hopkinsville ¬Zwergen oder alles nur für psy¬cholo¬gisch, psycho-sozial oder als einen Fall für den Psychiater betracht¬en. Es gibt tausend verschiedene Varianten, mit all dem umzugehen, und jeder kann und wird es auf seine Weise tun. Sie, Lyss ja auch!“ Lyss schwieg beharrlich. Doch wahrscheinlich konnte es zu diesem Thema keinen Dialog, kein Gespräch geben, schon gar nicht mit Joyce, diesem Machooberst, der hier jetzt den Chef spielte. In einem ihrer Berichte hatte Lyss ganz offen und fast `privat`, was ja in diesem besonderen Beruf auch verlangt wur-de, ihre Meinung über den eigentlichen Urheber der medialen Information zu den TWs beschrieben; sie zog wortlos ihren Bericht aus der Handtasche und reichte ihn Joyce, darin stand ganz unmißverständlich ihre Meinung: "Terplans Rederitis, macht mich noch verrückt; aber sie ist ja nur die andere Seite der Verschlossenheit: Ich bemühe mich auch jetzt wieder gegen seine Ver¬schlossenheit, diese schreckliche Verstocktheit anzugehen, ihn zu überzeugen, ihn so zu öffnen. Aber wars nicht auch ein Versuch der Selbstüberlistung, wenn ich mir nun in Erinnerung rufe, was an jenem Abend und auch in den folgenden in unserer Runde geschehen war? Und die Spaltung, freilich, die muß ich auch zugeben, denn es ging ja um Terplan und damit um mich selbst, um jene grauen¬vollen Dinge in mir selbst, um mein Leben und um das Leben meiner Doppelgängerin Jinny. Terplan ließ die Sitzungen über sich ergehen, sie waren getrennt, diese Sitzungen, Lov arbeitete mit Terplan, er war ja sowieso dessen anerkannter Meister, Morris, als er noch lebte, das Allroundgenie, arbeitete mit mir." Zögernd gab sie dies preis, denn sie hatte Joyce gar nicht gefragt, es ihm verheimlich, dass sie sich der Analyse stellte, was eigentlich verboten war; klar ver¬boten, die konspirative Maske ab-zuwerfen, um wieder Jinny zu sein, vielleicht Terplan zu lieben, wenn sie endlich ihre Skepsis aufgab; und da handelte sie sogar im Sinne von Joyce. 10 Terplan klagte über ,,Überwachungen" durch die Lyss, „keinen meiner Handgriffe läßt sie ohne Kommentar,“ sagte er zu Lov, „sie beobachtet mich, ist dauernd unzufrieden mit mir, inszeniert sozu¬sagen, um mich ins Unrecht zu setzen, macht also ihre psychologischen ,,Spiele" mit mir. Ich habe jede Initiative aufgegeben, sitze oft nur so vor mich hin, starre ins Leere. Und dann diese religösen Differenzen, sie hat mich so weit gebracht, dass alles, woran ich geglaubt hatte, oder glauben wollte, für mich erledigt ist. Wie ein großer Schatten steht sie da. Das ist nun ein doppel¬tes Unglück. Und doch dieses Vertrautsein. Vielleicht liebe ich sie wirklich.“ Zu gleicher Zeit sagte Lyss zu Joyce: „Er macht mich wahnsinnig, weil er so verträumt ist, Kleinigkeiten mißachtet, wie daneben ist, abwesend. So muß ich dauernd sticheln, zu-rechtrücken, als wäre er die Frau, ich der Mann. Manchmal könnte ich auf ihn einhauen, ich fühle richtig, wie es in mir hoch¬steigt, er reizt mich ja auch dauernd. Immer ist etwas schief. Und wie er auch unachtsam mit sich selbst ist, mit seinem Haar, seiner Kleidung... Ich liebe und hasse ihn zugleich.“ „Solche Privatheiten,“ wie sich Joyce ausdrückte, nachdem ihm Lys dies gestanden hatte, „solch Privatheiten, anstatt geheimdienst¬lich notwedigen Sex zu treiben!, können wir uns nicht leisten; aber es ist wun¬derbar,“ sagte Joyce ganz überra¬schend, „dass Sie das eingefädelt haben, denn beide, sowohl Terplan als auch Lovering sind ganz gewiß Entführungsopfer mit einer posthypnotischen Amnesie. Sehn Sie zu. Lyss, dass Sie das rausbe¬kommen; wir geben Ihnen auch noch den Dr. Albert, Sie wissen ja, dass er zu uns gehört, als Therapiehilfe mit, er soll mit untersuchen, und er genießt ja das Vertrauen von Lovering und auch von Terplan in hohem Maße; wie Sie das einfädeln und plausibel machen, ist Ih¬rem gewitzten Köpfchen wohl zuzutrauen. Es ist eine Auf¬gabe von hohem Wichtigkeitsgrad, sagen wir Stufe 1. Wir wissen es, von einem UFO geholt zu wurden, ist für die Betroffenen gar nicht so leicht zu verarbeiten, und meist wird es "vergessen", wie jeder Schrecken, bricht aber dann langsam durch. Wir sehen es ja auch jetzt bei Lovering und Terplan: Sie su¬chen häufig professionelle Hilfe bei einem Thera¬peu¬ten oder wer¬den Mitglieder in Selbsthilfegruppen (in den USA, Sie wissen es ja auch, Lyss, existieren schon entsprechende Einrichtungen). Am schlimm¬sten ergeht es aber Menschen, die durch ihre Erfahrungen ernsthaft traumatisiert wurden, wie Terplan auch, der zusätzlich zum alten Kulturschock der Ost-West-Erfahrung, nun noch diesen größe-ren transzendentalen verarbeiten muß; doch dieser steht wahrschein¬lich in den nächsten Jahrzehnten allen bevor! Die Ent¬führten haben durch ihre Erlebnisse psychische Probleme bekommen (und nicht umgekehrt, wie die ahnungslosen Psychiater meinen!) Doch Sie kennen ja meine Meinung zur Faktizität der Sache, es ist nicht `real´ in unserem Sinne, sondern ebenfalls ein Mischphänome projektiver Art. Gerade deshalb bedürfen die so zu Patienten gewordenen in den meisten Fällen psychotherapeutischer Behandlung, freilich anderer Art, als das unsere gewöhnlichen Therapeuten vermö-gen! Die Sym¬ptome an denen sie leiden, wurden erstmals an Patienten aus den beiden Weltkriegen beobachtet, das wissen Sie so gut wie ich, Ann¬lyss: Soldaten, die in lebens¬¬be¬drohende Situationen gekommen wa¬ren oder schwere Ver¬letzungen da-vongetragen hatten, bekamen Schlaf¬probleme, hatten un-begründete panikartige Zustände oder litten an unangenehmen, wieder¬kehrenden Träumen. Die gleichen Symptome stellte man später auch an Opfern von Naturkatastrophen und Ver-kehrsunfällen fest, also wieder an Personen, die persönliche Erfahrungen mit le¬bensgefährlichen Si¬tuationen hatten. Am schlimmsten war es bei KZ-Opfern, wo sich die Realität ähnlich wie im Transzendenzbereich in Alpträume verwandeln. Man gab der Krankheit die Bezeichnung Post¬traumatisches Streßsyndrom (PTSS), bis heute stellt sie nichts Außergewöhnliches im klinischen Alltag dar und kann von jedem geschulten Therapeuten behandelt werden. Das Wesent-li¬che am PTSS war bisher immer; dass ein externes phy¬sisches Er¬eignis stattge¬funden haben musste, um es überhaupt auslö¬sen zu können. Das heißt, ohne trif¬tigen Grund (durch Einbildung, Träume, Phantasien) ist es nicht möglich, dass ein PTSS induziert wird; ich referiere Ihnen jetzt hier mehr oder weniger den Stand der Veröffentlichungen, vor allem die von Miller, und scheu mich nicht wört¬lich hier zu zitieren in Anbetracht der Wichtigkeit der Sache, meiner Meinung nach völlig legitim. Sie können dann nachher die Biblio¬graphie in unserem Archiv nachlesen und studieren, holen Sie eben einfach wieder Jinny aus sich raus; wir sahen, wie es bei normalem Schock vor sich ging, nun gab es aber eine Reihe von Psychotherapeu¬ten, die Pa¬tienten mit einem PTSS zu behandeln hatten, denen ein offen-sichtlicher Auslöser für die Symptome fehlte. Rima Laibow, eine Psychiatrin aus New York, konnte sich diese Tatsache zuerst nicht erklären, nichtsdestotrotz erhielt sie immer wieder Patien¬ten mit einer Krankheit (PTSS ohne Auslöser), die es nach gängi¬ger Lehrmeinung nicht geben durfte. Laibow versuchte also zu¬erst fest¬zustellen, ob die Betroffenen viel-leicht schlicht und ein¬fach geistig krank, unzurechnungsfähig, waren. Dies um so mehr, weil die Ge¬schichten, die sie von diesen Leuten zu hören bekam, völlig phan¬tastisch und psychotisch klangen. So stieß Rima Laibow während ih¬rer alltäglichen klini¬schen Praxis auf Patienten, die an¬geblich von fremden Wesen entführt worden waren; und das macht sie nun für uns besonders interessant; wir haben natürlich längst Kontakt mit ihr aufgenommen und sie arbeitet mit. Denn nachdem sie also etwas entdeckt hatte, das in offenem Widerspruch zu gängigen Theorien stand, intensivierte sie ihre Bemühungen, das Rätsel zu lösen. Sie versuchte vorsichtig (um nicht ihren Ruf als seriöse Psychiaterin zu verlieren), einige Berufskollegen zu kon¬taktieren - und tatsächlich, auch einige andere Therapeuten hat¬ten sich schon den Kopf über ähnliche Fälle zerbrochen. Man war sich damals und auch heute noch nicht darüber im klaren, ob sich die Ereignisse, von denen die Patien¬ten sprechen - von denen sie aber jedenfalls gezeichnet sind - wirklich auf der Ebene der physikalischen Wirklichkeit abspielen. Im Laufe der Zeit bürgerte sich für die Erlebnisse der Patienten der Name Erlebtes Ungewöhnliches Trau¬ma (EUT) ein. Damit war es möglich, allen interessierten Kollegen die Ge-legen¬heit zu geben, of¬fen über die Problematik diskutieren zu können. Denn auch heute noch ist es praktisch unmöglich für die meisten Naturwissenschaft¬ler, über UFOs, Parapsy¬chologie oder sogenannte übernatürliche Phä¬nomene zu sprechen, ohne Gefahr zu laufen, die eigene Reputa¬tion zu verlieren. In einem sind sich die Experten, die Rima Lai¬bow im Laufe der Jahre um sich gesammelt hat, sicher: Das Problem mag physikalischer Natur sein oder nicht, EUT ist auf jeden Fall ein psychiatrisches und psychologisches Ereignis von großer wissen¬schaftlicher Bedeutung. Rima Laibow organi¬sierte im Mai 1989 ein Treffen aller interessier¬ten Kollegen, insge¬samt erschienen 43 Fachleute, um sich über Möglichkeiten zur Behandlung und Erfor¬schung von EUT ein Wochenende lang in¬tensiv zu unterhalten. Lai¬bow gab dieser ersten Konferenz den Namen TREAT, Treatment and Research of Experienced An¬omalus Trauma (Behandlung und Er¬forschung des erlebten un-gewöhnlichen Traumas). Die Abkürzung ist das englische Wort für Behandlung, es drückt das wesentliche Anliegen der New Yorker Psychiate¬rin und ihrer Kollegen aus: an erster Stelle ist es notwendig, dass den betroffenen Personen gehol¬fen wird. 11 Als Anna Lyssowa nachher ins Archiv ging, recht neugie-rig gewor¬den, da es sie ja nun sehr persönlich anging, fand sie dort folgende streng geheime Anweisungen, schön bürokratisch geordnet und aufgeschlüsselt; vor allem Punkt 8 interessierte sie: "8. Hinweise: Physikalische Hinweise (Photographien oder Ma¬terial) werden unverzüglich weitergeleitet. a) Photographien: (1) Optisch: Die Negative und zwei Ab-züge werden weitergegeben; alle Originalfilme beinhalten, wenn mög¬lich beide Abzüge und Negative und werden mit einem Titel oder an¬derswertig mit Ort, Zeit und Datum des Zwischenfalls versehen (siehe Nachrichtensammlungs¬be-stimmungen (ICI), Juni1954). (2) Radar: Es werden zwei Kopien von jedem Bild weitergegeben. Ab¬züge von Radar¬schirm-photographien werden in Übereinstimmung mit AFR 95-7 betitelt und gemäß AFR 95-6 weitergeleitet." Und unter h: h) Material: Echte oder vermutlich echte Materialteile, die in den Be¬sitz irgendeiner Luftwaffenabteilung kommen, werden sofort sichergestellt. Die Si¬cher¬stellung erfolgt in der Art, dass Beschädi¬gungen oder Verän¬de¬rungen, die die Untersuchungen beeinträch¬ti¬gen könnten, verhindert werden." Und sie dachte an Joyce´s ketzerische, weil sachge-rechtere Meinung, dass Ufos nur Proejektionen seien; so fand sie Joyce nun plötzlich hier ganz fehl am Platze, fast so, wie sie bei Lo¬vering und Terplan als Verräterin da stand, und denen doch weiterhalf. Die Mili¬tärs waren die reaktionärsten Typen, die man sich vorstellen konnte, sie übersetzten die offizielle, unheimlich zurückgebliebenen Auffassung von der Welt, als wäre alles solide und festgefroren auch auf die Phänomene, die deutlich diese Auffassung entlarvten: Die U.S.-Luftwaffe, die CIA und andere Stellen schienen über¬zeugt zu sein, dass das UFO-Phänomen etwas Festes, Reales, (also Schein) sei. Beson-ders interes¬sant ist Punkt 8 h), der von einer sofortigen Sicherstellung von möglichen Materialteilen spricht. Die ameri-kanische Luftwaffe be¬mühte sich, unter allen Umständen in den Besitz dieser hochwerti¬gen Technologie zu gelangen. Punkt 9 klärt das Ver¬halten gegenüber der Öffentlichkeit: "Veröffentlichung von Fakten: Das Hauptquartier der ameri-kani¬schen Luftwaffe wird mit einer Zusammenfassung der aus-gewer¬teten Daten die Öffentlichkeit informieren. Als Antwort auf lokale Nachfragen ist es zulässig, den Nachrichten¬dienst in Sa¬chen UFOs nur dann zu informieren, wenn es sich um ein be-kanntes Ob¬jekt handelt (siehe Paragraph 2 b), ausgenommen, dass die folgenden Datentypen Schutz garantieren und nicht enthüllt werden dürfen. Da¬zu gehören Namen von Beteiligten, Auf¬klärungs- und Untersu¬chungsmethoden sowie klassifizierte Ra¬dardaten. Wegen der großen Anzahl der Objekte, die man nicht erklären kann, sollte nur darauf hingewiesen werden, dass AT. die Daten analysieren wird." Anna Lyssowa wusste von Joyce, dass UFO-Sichtungen nur dann der Öffentlichkeit mitgeteilt werden, wenn man mit Si-cherheit weiß, dass es sich bei dem Objekt um einen Ballon, ast-ro¬nomische Körper; Vögel usw. han¬delte. Gab es aber bei einer spek¬takulären Sichtung viele Zeugen, verwandelte die Spezialabteilung der Gegeninformation jede unerklärbare Sichtung in eine erklärbare. Die tatsächlich interessanten Daten aber wurden von Spezialisten der CIA, OSI, und möglicherweise von Majestic-12 oder andern Stellen ausgewertet. Lyss kopierte einiges , verließ dann das Archiv? 12 In letzter Zeit waren immer mehr Anzeichen dafür da, dass Lovering und seine Gruppe dem Rätsel immer näher kamen. Weder der neue Agent Albert, noch Lyss hatten zu allem Zu-gang, und das machte nicht nur Joyce große Sorgen. Die Gruppe war also doch schlauer als der Geheimdienst; vor allem ärgerte sich Joyce, dass seine Neugierde nicht befriedigen konnte, erst an zweiter Stelle rangierte sein dienstlicher und sportlicher Ehr-geiz. Newton freilich teilte er vorerst dieses Fiasko nicht mit. Es war ja mehr eine Vermutung, die wohl auch bewusst von Lovering genährt wurde. Woher kam dieser Mutwille, wollte er sich gar interessant machen, wollt er den Geheimdienst reizen? Joce war überzeugt, übrigens auch der General Newton, dass die Lov Kontakte mit der Gruppe 2109 hatte! Joyce selbst hatte (über Computer und Tonband) sporadisch Nachrichten von der "Gruppe" 2109 und seiner Kontakt¬station "Zeitstrom" erhalten, wahrscheinlich jener Sphäre der „Grauen,“ in denen sich auch die "Toten" aufhalten. Es ist gar nicht geklärt welche Verbin-dung zwischen den Transwesenheiten und den Anderen besteht. Es gibt auch Andeutungen, dass da eben sowas wie fein¬stoffli¬che Sendeanlagen vorhanden sind. "Zentrale" nennt sich jene, mit der Lovering in Kontakt steht. Einmal äußerte X Ich bin am Stelltisch! Dass im "Senderaum" in "drei Schichten" mit "Frequenzen gearbeitet" werde, die "weit schneller als das Licht sind". Grundgeräusche, wie leise Sendeeinstrahlungen, werden in Abwechslung durch die "Gegenüberseite" ausgeschaltet ... Stellen¬weise ertönt eine roboterartige Stimmlage, die sich vom weißen Rauschen deut¬lich abhebt. Wenn dann die Stimme durchkommt, wirkt dieses weiße Rauschen "hohl", wie aus einer Höhle gespro¬chen. Von andern Gruppen hört man phanta¬stische Dinge, gar über eine Vernetzung solcher "Zentralen", die auch diverse Namen ha-ben: Zentrale, Zeitstrom usw. Fasziniert war Lovering von folgender Mitteilung, der auch aufschrieb: "Karl Schnelting, Wissenschafts-Programmdirektor des ZDF berichtet in einem Vortrag, dass es laut Auskunft von Astronau¬ten, die "freund¬schaftlichen" Kontakt im Weltraum hatten, dass ihnen bei diesen Begegnungen der dritten Art, Bot-schaften für die Regie¬rungen übergeben wurden, die aber dann in den Safes verschwan¬den, Zitate: >Wir beo¬bachten mit Be-sorgnis eure Lebensweise, die auf falschen Grundlagen beruht. und euch in globale Kata¬strophen führen wird. Es ist nicht im göttlichen Plan vorgesehen, dass die Erde zugrundegeht,. Aber sie wird sich vor ihrer Transformation von den Folgen eu¬res Tuns säubern müssen. Deshalb sind gewaltige geogra¬fische Ver-änderungen, sowie schwere Umwälzungen in Wirtschaft, Politik und Religion zu erwarten. Eine große Rettungsaktion sei vorge-sehen. Die auch in den Botschaften der "Transkommunikation" angesprochen wird. Die Verantwortlichen auf der Erde aber ver¬schwiegen alles! Ausgerechnet der Programmdirektor Karl Schnel¬ting berührte das Thema offen in seinem Vortrag. Nach Zeitungs¬berichten wurde das Schweigegebot der NASA und ih-rer Astronau¬ten, auch der russischen Kosmo¬nauten MIR erst vor kurzem gebro¬chen, dies nicht ohne Druck der Militärange-hörigen, die Sichtungen gemacht und registriert hatten. Hunderttausend Seiten Geheimbe¬richte wurden im Ok¬tober 95 von der Clinton-Ad¬ministration her¬aus¬gegeben. Welch unvorstellbare Dinge da geheim¬gehalten werden, die wichtig für das Schicksal der Erde wären, berichtet ein Einge¬weihter, der sein Gewissen er¬leichtert hatte, der Name ist natürlich geheim, der Mann will noch am Leben bleiben: >Alle Raumfahrer der NASA ... müssen sich ... den strengen Regeln der Geheimhal¬tung unterwerfen ... Vielfach nähern sich die Schiffe ... unseren Raumfähren bis auf mehrere zehn Meter ... Columbia, Juni 91, At¬lantis, August 91, Endeavour, Dezember 93. Manch¬mal findet ein gegenseitiger Besuch der Besatzungsmitglieder statt.< Wenn man annimmt, dass es Zivilisationen sind, die uns um vielleicht Hunderttausende von Jahren voraus sind. Ähnlich, als müßten wir mit einem Neandertaler kommunizieren. Oder mit Tie¬ren, Hunden, Delphinen Schimpansen. Ähnlich könnte man sich auch die Transkommunikation vorstel¬len, dass es viele Ebenen von Geistwesen gibt, die Transwesenheiten dazu gehö¬ren. Übermittelt wurde etwa an den Experimentator H. folgendes: >Wie ihr wisst, vergeht Geist nicht. Die Evolutionslinie eures menschlichen Lebens be¬nötigt dringender Änderungen. Sie geht nicht verloren und wird im Ernstfall in anderer Form existieren. Hierüber sind Mitteilungen an euch untersagt....< Was auf der Erde gegenwärtig an Zerstörungen der Natur und auch in der menschlichen Seele geschieht, gefährde viele andere Lebensformen im Weltall, da alles eins sei .., Der Zustand der heu¬tigen Welt werde besorgt beobachtet." Auch bei den Einspielungen müssen die moralischen und die Gewissensbedingungen des Experimentierenden mit der einge¬henden Botschaft übereinstimmen. Zur Erklärung, weshalb bei einer öffentlichen Show (der kom¬merziellen Fernseh-sendung Schreinema¬kers) jede Kom¬munikation mit der an¬dern Seite scheiterte, wurde beim ehemaligen Partner von Homes in Schweich, Friedrich Malkoff, den ich ebenfalls besucht hatte, erklärt: Dass ein harmonisches ethisch-moralisch sauberes Kon¬¬takt¬¬feld als erste Voraussetzung für das Zustandekommen der Trans¬kontakte erforderlich ist..... Wer dennoch den Höhen-flug des Sich-Zur-Schaustellens einer seriösen und art¬ge¬rechten Prä¬sentation der Transkommunikation vorzieht, wer nur auf das Vor¬dergründige, Sen¬sationelle spekuliert , darf sich nicht wun-dern, wenn er der Sache unermesslichen Schaden zufügt. Hüten Sie sich vor der fal¬schen Re¬aktion der Massen¬medien.< 13 Aber schon die Sammlerarbeit für sein Archiv, er war in letzter Zeit weniger gereist, sondern hatte durch Korrespondenz und über Internet sehr viele Kontakte geknüpft, konnte der Geheimhal¬tungspolitik der CIA gefährlich werden. Hier ein kur-zer Ausschnitt aus seinen Abschriften im Tagebuch: "Die For-scher sind sich einig: Bald kommen die Außerirdischen. Der in-ternational bekannte schwedische Gelehrte Dag Warghusen am 2. Welt-UFO-Kongress (6.-7. Nov. 93) in Budapest: Die Außer-irdischen werden in den nächsten Jahren auf der Erde landen. Die größte Operation im Uni¬versum steht kurz bevor, und die 1217 Mitglieder des Rates der Planetarischen Föderation werden mit einem Beitrittsangebot zu uns kommen. Warghusen zufolge wird die Operation durch ein phanta¬stisches Feuerwerk eingeleitet werden: Zehntausende Raumschiffe werden mit strahlender Beleuchtung über zehn Weltstädten kunst¬fliegen. Warg¬husens Quellen sind allerdings nicht ganz glaubwür¬dig: Die Informationen stammen von Gajon, der auf den uns noch unbekannten Planeten Azhiz, Nektra, Zachex und Octra lebt. Gajon hat 200 Briefe geschrieben, die sich über den weißen Zeitkanal auf Warghusens Schreibtisch materialisiert haben sollen. Doch auch der Düsseldorfer Experte Michael Hesemann ist si¬cher, dass die Außerirdischen verstärkt unsere Nähe suchen. Grund: Es werden in letzter Zeit viel häufiger UFO-Beobachtungen gemeldet. Und wenn erst der interplaneta-rische Kontakt gelingt, wird das unser Bewusstsein nachhaltig ver¬ändern. Für den Fall der Fälle ist auch schon die UNO infor-miert worden: Die Frage ist, wer die Erde repräsentiert. Die UNO wird eine Weltbehörde für außerirdische Angelegenheiten einrichten müssen, um die interplane¬tarischen diplomatischen Beziehungen aufzunehmen. Was wollen die Außerirdischen? Müssen wir uns fürch-ten? Laut den UFO-Forschern besteht kein Grund zur Angst. Denn die Schönheit der Ufo-Darbietung wird uns Erdlingen die Angst nehmen. Die Außerirdi¬schen kämen in Liebe, um uns zu hel¬fen. Rund 100.000 als Menschen getarn¬te Aliens seien schon auf der Erde und würden in emsiger Vorbereitungsarbeit stecken... Lovering machte eine Pause, betrachtete die Tastatur rechts vom Buch, dann seine Fin¬ger, die Hand, nein, die rosig hautfar¬bene, pigmentlo¬se Land¬karte, Vitiligo, schwarze, nachge¬wachsene Alters¬härchen und blonde, braune Inseln, dann die Fingergelenke wie tiefe Ker¬ben. Und eine Fliege, die ihn ärgerte, kitzelte, von der Tastatur auf den Handrücken surrte, bekannt seit der Kindheit, auf dem Flie¬genpapier, verzweifelt gegen den gelben Gifthonigseim kämp¬fend, langsam einge¬sunken die feinen einge¬knickten Bein¬chen, wie Stri¬che, die vergehn, sie krabbelt sehr schnell auf der lin¬ken, nur wenig beschäftigten Hand über die Landkarte, dann auf seine Stirn, der Rüssel saugend, in Todesge¬fahr, von der linken Hand auf seiner Rechten erschlagen zu werden, das Bekann-teste, was uns immer begleitet, die Erde würde Lovering auf dem entferntesten Planeten durch die Fliege wiedererkennen, seine Vertraute, irdi¬scher Winzig¬gänger und Quäl¬geist. - Und schickte seine Gedanken aus: Fluß der Zeit Jetzt, wie ein Leben, wer ihn halten könnte, diesen Fluß, denkt er; ich weiß nie wie lang, als wär´s sehr schwierig hier zu bleiben, und hole aus, als müsse ich atmen lernen: Nichts ist vergangen: blitzt es ihm wie ein Schreck durch sein Hirn, halb ge¬schmeichelt lächelt Lyss ihn an: Etwas geziert, und sieht da am Kamin mit ih¬ren großen hellen Au¬gen einer Fliege nach, als kröche sie ihr für immer davon, halten, das wollte sie, über ihren Haarkamm die Fliege, lief, äußerlich achtete auch er auf nichts, so, als könnte er ohne weiteres, wie eine Hand, die die Flie¬ge gar nicht scheuchte oder nur in Ge¬danken, jene Frau auf ihren weißen, warmen und kühlen Nacken le¬gen, so wie auch ihre Schenkel innen sind, heiß und kühl, bis hinauf, wo das Dreieck heißer atmet, die Hand auflegen, als wäre sein Dort¬sein bei ihr eine fiebrige Krankheit, das Leben, auch wenn die Zeit vergan¬gen zu sein scheint. Wie gesagt, ein Weh war nah, er hätte gern ge-schluchzt... Oder nur Lesen, Schrei¬ben, täglich? Auf ei¬ner Seite stehn? Es steht gar nichts mehr... fest. Am Anfang nur ge¬dacht, am Ende war´s ein ganzes Leben. Dem Gedanken fol¬gen, schla-fen, es ist immer sehr spät. Das Kissen, ein verbeultes Tier, glotzt ihn an. Und diese Stille. Und die Katze schnurrt im Wei-chen, die Decke. Schlaflos. Ja, es steht gar nichts mehr... fest, vielleicht die Fliege, krab¬belt da auf dem schweren Eichentisch, schon nahe am Zucker¬wür¬fel, dort, der schöne Junge Herr in Schwarz sieht ihr nach, fühlt es bis in die Eier, zieht sich zu-sammen. Ihr folgen, denkt Lovering, schlafen, es ist immer sehr spät. Die Fliege, der Balken dort am Plafond, alles-eins, es sind Atomaggre¬gate, und er weiß, die Wand ist dünn, die Zwischen-räume Licht, da erscheint fahl sein Gesicht, die grünen Au¬gen, oder Lichtblitze in sei¬nen Sy¬napsen, drin in seinem Kopf - die beiden vor der Fliege, gefangen, drin im Ge¬danken, zuc¬kende Zickzackblitze am südlichen Himmel über dem Turm am Kanal eingeklemmt, wo er liegen wird, der eifer¬süchtige und schreib-süchtige Doctor, der dies Hirngespinst des Giovanni dann erzählen wird, auf¬schreibt, um sich zu rä¬chen. soll nie mehr geboren wer¬den, soll sterben. Wer aber bin ich, wer soll das be-schreiben, anstatt des bisher so solide Faßbaren, schon mein aus¬ge¬streckter und tastender Finger drückt auf das Gedächtnis der Welt, auf die unsichtbaren Elektronen, denkt Lovering: wer bin ich nun wirklich?! Das Nächstliegende? Hände! Sie beste-hen aus riesi¬gen Zwi¬schenräumen `Partikel¬gestöber` Gegen-stände Körper Natur Blatt Tisch Gesich¬ter da mit dem offe¬nen schreienden Mund, dieses Loch, unsichtbares Röntgen¬bild - Elek¬tronen und Protonen in Fußnähe, die verhindern, dass wir durch der Erde leeren Raum hin¬durchfallen, "Kruste" von Myriaden winzigen Sonnensy¬stemen, Elektronen ra¬sen Sekunde für Se¬kunde Auge der Übergang Atome im Augenbild. Sum-men, ein langes Bild, das runder wird... ein Gesicht, wie eine Malerei, kostbar aufgemacht die Klei¬dung, das Geschmeide... schoß es Lovering durch den Kopf, und ich glaube, keine Zeit vergeht mehr da in der Tiefe der Er¬inne¬rung, und du bist es noch immer... Dieser altertümliche Kamm, hoch¬ge¬schwungen, Bil¬der, sie lä¬chelt mich an, seh sie im Auge, wie eine Kri-stallkugel, halb Bild halb Schleier, wie bekannt: Lyss , weißt du noch, in deinem Atelier, als wir uns liebten, da blitzte es auch dir wie ein Schreck durchs Hirn, halb ge¬schmeichelt, lächeltest mich an, etwas geziert, sahst mit hel¬len Augen einer Flie¬ge nach, als krieche die für immer davon; hal¬ten, über den Haarkamm die Flie¬ge, sie lief, äußerlich achtete auch ich auf nichts, so, als könnte ich ohne weite¬res eine Hand, die die Fliege gar nicht scheuchte, Lyss auf den nackten schönen Hintern legen, warm und kühl der Nac¬ken, so wie auch ihre Schenkel innen sind, heiß und kühl, bis hinauf, das Dreieck hei-ßer noch atmet, die Hand aufle¬gen, als hätte ich bei ihr eine fiebrige Krankheit, das Le¬ben, auch wenn die Zeit vergan¬gen zu sein scheint. Fasste ihren Kopf, rührend, wie sie über ihr weißes Ohr¬läppchen strich. 14 Lovering hatte auch eine Typologie der Besucher zusam¬men¬gestellt: "Arten außerirdischer Gruppen“: Die Sirius-Gruppe Es ist bekannt geworden, dass die Gruppe von Sirius, zu-sam¬men mit den Grauen, Elementen des US-Militärs und Ge-heimdienst¬kräften, ebenfalls in dunkle Aktivitäten verwickelt ist, was Entfüh¬rungen anbelangt. Sie werden als 6 ½ Fuß (ca. 2 Meter) groß beschrieben, mit sehr kurzgeschnittenen blon¬den Haaren und blauen Augen mit katzenartigen, vertikalen Pupillen. Sie werden als Teil der Orion-Gruppe angesehen, welche dominieren und kontrollieren will (Krill, O. H.: Orion based Technology Mind Control..., S. 38). De¬tails über die Sirius-Gruppe wurde in dem Buch "The Cosmic Trig-ger" (Der kosmische Aus¬löser), von Robert Anton Wilson be-schrie¬ben. Die Grauen Es gibt verschiedene Arten Außerirdischer, die der Menschheit nicht gut gesonnen sind. Einige sind an den Entfüh-rungen von Men¬schen beteiligt. Unter ihnen gibt es 3 Rassen, auf die global als die "Grauen", 3½ 4½ Fuß (1.10 - 1.40 Meter) groß, mit großen Köpfen und grauer Haut, verwiesen wird. Die Informationen über diese Gruppen sind in der einschlägigen Literatur teilweise sehr unterschiedlich und widersprüchlich. Die langnasigen Grauen Mit ihnen hat die US-Regierung 1964 einen Vertrag abge-schlossen (siehe 1964, 25.4.) Die kleinen Grauen Sie bekannt durch die Körperfunde in den abge¬stürzten Schiffen. Sie stammen von Ceta Reticuli, einem Dop¬pelstern, 33 Licht¬jahre von der Erde entfernt. Über eine Spezies der Grauen ist bekannt, dass es sich hier¬bei um eine Rasse handelt, die zwischen der physischen Welt der Erde und einer nicht physischen Welt lebt. Sie scheinen sich evolu¬tionär auf einer Abwärtsspi¬rale zu befinden. Sie kommen nicht, wie die anderen Grauen, in physischen Ma¬schinen auf die Erde. Sie ha¬ben die Fähigkeit, das geistige Feld des Menschen zu manipulieren und spielen die Hauptrolle im Programmieren religiöser Kon¬zepte. Für sie ist offensichtlich der Zweck von Religionen, dass sie die Men-schen für ein "Leben nach dem Tod" programmiert. Es bringt sie in eine Positi¬on, in der ihre "Seelen", nachdem sie den Körper verlassen haben, zeitweilig ge¬fangengenommen werden können. Sie wurden konditioniert, nach dem Tode ei¬nem "Licht" entgegenzuge¬hen. Diese Spezies der Grauen hat keine Individuali¬tät. (The Lea¬ding Edge, No. 23, 1991, S. 52) Und es kann sein, das die "Transkommunikation" mit ihnen vor sich geht, auch ein Teil unserer Toten bei ihnen sind. Lov sah wieder zu dem rötlichen Ball hinauf, der nun ein fahles Licht in die dunkle Straße unter uns warf, Dann sagte er: "Weißt du, Terplan, ich komme von dieser Vorstellung nicht mehr los. Vielleicht ist wirklich etwas dran. Die langnasigen Grauen. Sie sind 7-8 Fuß (ca. 2.40 Meter) groß. Ihr ge¬netischer Aufbau ist insektenähnlich. Sie haben keine externen Geni-talien. Sie sind Menschen gegen¬über extrem aggressiv. Sie wer-den der Orion-Gruppe zugerechnet, deren Ziel die Eroberung und Versklavung der Menschheit ist. Sie treten nicht direkt auf sondern lassen andere, Menschen eingeschlossen, die schmutzige Arbeit für sie verrichten. (Krill, O. H.: Orion based Technology Mind Con¬trol..., S. 42/47) Al¬so müssen wir uns doch fürchten vor einem Teil dieser Kreaturen! >Die Gruppe von Orion stand als manipulierende Kraft hinter all diesen Projekten. Ihre Er¬wartungen erstreckten sich in die Richtung, dass sie durch die Nutzung von Mind-Control die Bevölke-rung in den 90er Jahren - nicht später jedoch als 2006 - übernehmen können. Sie sind auch an den genetischen Projekten beteiligt, in denen das menschliche Sperma und Ovum in einem Ma¬ße verändert wird, dass eine daraus resultierende Nachkommen¬schaft, eine Hybrid-Rasse mit neuen Charakteristiken hervorbringen wird. Das ist einer der Gründe hinter den Ent¬führungs¬fällen.< (Krill, O. H.: Orion based Technology Mind Control..., S. 20) Sie sind die Drahtzieher, die aus dem Hintergrund alles manipulie¬ren, einschließlich der Grauen. Die Orion-Gruppe umfaßt verschiedene rep¬tili¬enartige Spezies. (S. 25) Und hierher gehört auch Anna Lyssowas merkwür¬diger >Traum<. Dieser >Traum< gibt mir zu denken, sie hat ihn fast lachend erzählt, denn sie glaubt ja nicht an diese "Märchen". Nur als sie von der Sex-Begegnung berichtete, war es ihr ein wenig peinlich. Überhaupt scheint der sexuelle Aspekt solcher Erlebnisse häufig im Vordergrund zu stehen. Frauen erleben künstliche Be¬fruchtungen oder sogar Vergewaltigungen, Männer müssen nicht minder entwürdigende Prozeduren über sich ergehen lassen, die dem Ziel dienen, ihr Sperma zu gewinnen. Anna Lyssowa berichte¬te, sie habe wieder >solch einen Traum< gehabt: Ich stehe in unse¬rem Garten (>ich sehe es aus meiner Perspektive, aber ich bin es nicht wirklich<). Neben ihr befand sich ein etwas beleibterer Mann. >Ich sehe ihn nicht, aber ich kann seine Statur wahrnehmen. Es ist Tag, und es ist bedeckt. Als die Dämmerung einbricht, gehen wir wieder in den Garten, wie in geheimer und verheimlichter Ab-sicht. Ich schäme mich ein wenig dabei. Wir unterhalten uns. Da kommt dieser Himmelsnaut auf uns zu, durch die Wolken durch. Es ist grau-metallic und hat in regelmäßigen Abständen Fenster, die leuchten grün und rot, manchmal weiß. In gewisser Weise wusste ich bereits, dass sie kommen. Deswegen sind wir da im nächtlichen Garten. Ich weiß nicht mehr genau, wie ich dann in dieses unheim¬lich glitzernde lautlose Gefährt hineinkomme, als habe mein Bewusstsein für Augenblicke ausgesetzt, denn plötzlich gibt es einen Sze¬nen¬wechsel: Ich sehe jetzt alles aus einer Perspektive links oben, als schwebte ich über dem ganzen. Ich sehe eine Person, die auf einem >Block< liegt; ich weiß nicht<, und sie stockt, >ich weiß nicht, ob ich weitererzählen kann, es ist pein¬lich: Sie ist weiblich, und ich kenne sie nicht. Sie ist nackt, schlank, hat hell-brau¬nes Haar und nur bis zum Bauch mit einem weißen Tuch abge-deckt.
Die Ansichtsperspektiven wechseln. Mal sehe ich sie, mal bin ich sie... Eine Tür öffnet sich in der Wand, ein Wesen tritt her¬ein, die Tür schließt sich wieder, wobei dieser Verschluß so voll¬kommen ist, dass kein Unterschied zwischen Wand und Tür mehr wahrgenommen wird. und ein Wesen kommt herein, zirka 1,80 Me¬ter groß. Die Tür befindet sich links vom >Block<. Als sie sich schließt, ist nichts mehr davon erkennbar. Ich/sie sieht ihm in die Augen, und er spricht in sie hinein. Er sagt, er habe sich in einen Menschen verwandelt (er ist blond, schlanke Statur), um mich/sie nicht zu erschrecken. Ich/sie fühlt, es ist kalt. Er ist aber nicht aus Fleisch und Blut. Er ist Energie. Ich finde keinen Ausdruck für diese Er-schei¬nungsform. Man merkt aber, dass er sich nicht ganz wohl fühlt als >Mensch<. Und hier wäre hinzuzufügen, was auch aus den Kontakten über me¬diale Kanäle, aber ebenso über elektronische Geräte, auch Compu¬ter, von ihnen durchgegeben wurde, meist kompli-zierteste Erklärungen. Das Tor für die Stim¬men und feinen Er-scheinungen unserer Augen ist das Unbewusste. Doch woher diese Stimmen sich als Ton und Bild manifestierende Schwin-gung kommt, diese Frage über¬schreitet bei weitem unser Wissen. Denn zu uns durchbrechende Transwe¬senheiten sind nicht notwendigerweise eine korrekte Wie¬dergabe ´jetziger´ jen¬seitiger Formen, sondern eher Projektionen, die, ver¬mutlich von ihnen ausgelöst, unter Einkopp¬lung der Psyche des Ex-perimentators, hier wie ein Film einge¬blendet werden. Ich denke, dass das aus un¬serer Sicht und mit unserem sehr begrenzten Verständnis, ein wahnsinniges Mischmasch ist ... Aber ich bin nicht ganz so sicher, ob wir in diesem ganz monokausalen linearen Sinn sagen kön¬nen, ... dass das so weitergeht wie bisher, wir es sind, nur mit einem Astral¬körper versehen irgendwo da in der jenseitigen Welt. Diese "jenseitige Welt" ist vermutlich so völlig an¬ders, dass wir sie nie verstehen werden. Das Unbewusste könnte ein aktives Tor sein, das "mitmischt", das aber ohne die andere Seite, dessen Impulse, allein un¬fähig wäre, alle diese Erscheinungen zu produzieren. Meine Zweifel ist, ob das nun weiter "Personen" sind, oder damit sie überhaupt erkennbar wer¬den, uns zuliebe die uns bekannten Masken herstellen, aber etwas völlig anderes sind; dieser Gedanke scheint mir sehr angebracht! Dabei sollen es unvorstellbar rein geistige Phäno¬mene, "Energiewirbel" und "Tachyonen" "in den Quanten" sein, wenn man ih¬nen selbst und ih¬ren Durchsagen glauben will. Wobei keiner weiß, welche sol-cher Trans-Entitäten echt-autonom sind ...und welche als von ihnen `hausgemachte Projektionen` erscheinen, die ´eigentlich` gar nicht ´existieren`. Die Wirk-samkeit und Wirklich-keit dieser ... sklero¬morphen Strukturen ist geradezu unheimlich: Dass jene Wesen, die gesehen werden (seien es die "kleinen Grauen", die "Kapuzenwesen", die "großen Blonden" wie in unserem Fall oder wer auch immer) vielleicht gar keine biologischen Körperwesen sind, sondern von der anderen Seite der Welt hier Projizierte und nur so scheinbar Verkörperte. Manche Skeptiker glauben, damit könne nachge¬wiesen werden, das Phänomen an sich sei rein psycholo¬gisch, und nicht real, und du, Anna Lyssowa, bist doch ge¬nau der gleichen Meinung. Lyssowa: Ja, freilich. Wären es "verkörpert Außerirdische" oder überhaupt in irgend einem Sinn real, müßten auch früher im Laufe der vielen geschichtlichen Entführungen genau die gleichen Beobachtungen gemacht und die gleichen Instrumente be¬schrieben worden sein wie heute. Aber wis¬senschaftliche Instrumente können erst heute be-schrie¬ben werden, da wir sie selbst besitzen. Schau dir mal die Maya- oder die Hopibeobachtungen an, da sind solche Astronauten, sogar Motoren, auf den Darstel¬lungen zu sehen, aber sie sind und bleiben dabei "Götter", die Apparate unver-ständlich, nur für den Kult geeignet. Etwa der Gott von Palenque. Es handelt sich für die Mayas dann um ein irreales Geschehen, dem keine Bedeutung im Sinne eines wirklichen Ereignisses in Raum und Zeit zukommen kann. Und die Schlußfolgerung der Skeptiker: Die "Entführten", damals wie heu¬te, hatten le¬diglich "Träume" und "Visionen". Aber - diese Skeptiker haben recht, du kannst dich beruhi-gen, - bis zu einem gewissen Grad! Das "Entführungs-Phänomen" ist zu einem großen Teil subjektiv, es dringt bis auf den Grund der menschli¬chen Seele, es nimmt seine Motive aus unseren Träumen, aus unseren Vorstellungen, aus dem Innersten un¬serer selbst. Es ist ein Konstrukt, zusammengesetzt aus unseren Emotions-Pro¬jektionen, Ängsten, Hoffnungen. Aber eben ein Mischprodukt, ja, eine Maske, und nur das Rohmaterial liefern wir, die Bauleute sind jene, die in den Schatten¬regionen unserer Welt leben, die Aliens. die Anderen. Bei Mariener¬scheinungen, etwa in Lourdes, ist es doch genau so, griff Anna Lyssowa begeistert meine so ´einsichtigen` Gedanken auf. Ja, von einigen der Nachdenklichsten wurde dabei die Mi-mikry-Hypothese entworfen, sagte ich. Nun, so Anna Lyssowa, auch dem Kind erschien die Maria eben ge¬nau, wie sie seiner Vorstellung entsprach, und war so da und nicht da. Und sie las, lässig in den Stuhl gelehnt, indem sie abrupt den Fernseher ausschaltete, die Stelle aus dem bekannten Buch vor, das sie gerade auf dem Tisch liegen hatte: ... > Dies aber ist keine Täuschung. Denn, das Kind reibt sich die Au¬gen, schließt sie, öffnet sie, wohl zehnmal, und das Marienbild bleibt trotzdem da. Das Tages¬licht ist bleiern. Nur in der spitzbogenförmigen Nische des Grot¬tenfelsens verweilt ein tiefer Glanz, als sei die altgoldene Neige stärkster Son-nenstrahlung dort zurückgeblieben. In dieser Neige eines wogenden Lichtes steht jemand, der wie aus der Tiefe der Welt gerade hier in den Tag getreten ist, nach einem langen, aber mühelosen und bequemen Weg. Dieser Jemand ist durchaus kein ungenaues Gespenst, kein durchsichtiges Luft¬gebilde, keine verän¬derliche Traumvision, sondern eine sehr junge Dame, fein und zierlich, sichtbar aus Fleisch und Blut, eher klein als groß, denn sie steht gelassen und ohne anzu¬stoßen in dem engen Oval der Nische. Die sehr junge Dame ist nicht gewöhn¬lich, aber keineswegs unmodern gekleidet. Zwar ist sie nicht eng geschnürt und trägt keine Pariser Krinoline, aber der freie Schnitt des schneeweißen Kleides deutet doch die zarte Taille an. Bernadette hat jüngst die Hochzeit der jüngeren Toch-ter Lafite in der Kirche mit angesehen. Am besten ließe sich die Gewan¬dung der Dame noch mit der einer vornehmen Braut vergleichen. Da ist vor al¬lem der lose, köstliche Schleiermantel, der vom Kopf bis zu den Knöcheln reicht. Reizenderweise aber scheint die bräutliche Dame keine mit Brennschere und Schildpattkämmen auf¬getürmte Frisur zu tragen, wie es in ihren Kreisen Brauch ist, da ein paar Locken des hellbraunen Haares unter dem Schleier her¬vordringen. Ein ziemlich brei¬tes blaues Gürtelband, locker unter der Brust ge¬knotet, hängt bis über die Knie hinab. Welch ein Blau aber, beinahe schmerz¬haft angenehm! Nicht einmal Mademoiselle Peyret, die Schneiderin der reichen Herrschaften von Lourdes, würde entscheiden kön-nen, von welcher Art der weiße Stoff des Kleids ist. Manchmal leuchtet er wie Atlas oder Satin, manch¬mal ist er stumpf, wie ein unbekannter, ganz zarter, über¬aus schneeiger Samt, dann wieder wie ein hauchdünner Ba¬tist, der jede Regung der Glieder in sein Faltenspiel über¬trägt. Das Auffälligste aber bemerkt Bernadette zuletzt: Die junge Dame geht bloßfüßig. Die schmalen kleinen Füße wir¬ken elfenbeinern, ja fast alabastern. Nicht das geringste Rot oder Rosa ist ihrer Blässe beigemischt. Es sind völlig unge-brauchte Füße. Sie bilden einen merkwürdigen Gegensatz zu der sonst so lebendigen Körperlichkeit des zierlichen Mädchens. Das Verwun¬derlichste aber sind die goldenen Rosen, die über den Wurzeln der langen Zehen an beiden Füßen angebracht sind, man sieht nicht wie. Man erkennt auch nicht, von welcher Art diese beiden Rosen sind, ob feinste Bijouterie oder stark aufge¬tragene Malerei.
Zuerst empfindet das Kind einen kurzen zuckenden Schreck und dann eine lange Furcht. Es ist dies aber keine Furcht, die ihr bekannt ist, keine Furcht, die einen zwingt aufzu-springen und davonzurennen. Es ist eine weiche Um-klammerung der Stirn und der Brust, von der man wünscht, sie möge dauern und dauern. Später löst sich diese Furcht in etwas auf, wofür dieses Kind keinen Be¬griff hat. Am ehesten könnt es Trost heißen oder Tröstung. Ber¬nadette hat bis zu diesem Augenblick nicht gewusst, dass sie trostbedürftig sei. Sie weiß ja gar nicht, wie schwer ihr Leben ist, dass sie Hunger leidet, dass sie im finstern Loch des Cachots mit fünf Menschen zusammen haust, dass sie nächtelang um Atem ringen muss. Das war seit je so und wird wahrscheinlich immer so sein. Jetzt aber ist sie mehr und mehr eingehüllt von diesem Trost, der keinen Namen hat, der eine heiße Flut von Erbarmen ist. Hat sie Erbarmen mit sich selbst? Ja! Aber das Selbst des Kindes ist jetzt so aufgesprengt, so welten¬weit, dass die Süßigkeit des Erbarmens seinen erschauernden Körper durchdringt bis in die Spitzen der jun¬gen Brüste.
Während aber die Wellen dieser liebeerschütternden Ge-trostheit Ber¬nadettens Herz überspülen, bleiben ihre Augen un-ablässig, frei und fest auf das Antlitz der jungen Dame ge¬richtet. Diese ist ihrerseits damit beschäftigt, ihr Antlitz dem Mädchen darzubieten, darzubringen. Obwohl es ruhig dort in der Nische verweilt, scheint es immer näher zu kommen. je mehr Bernadettens Blick sich daran festsaugt. Sie könnten die Schläge der Wimpern zählen, die dann und wann, sehr selten, das herrliche Weiß und Blau der Augen verdecken Der Teint ist trotz seiner Makellosigkeit so lebendig, da ...< Demnach greift jene fremde Intelligenz, die hinter all die-sen Phä¬nomen steht, immer unter einer Maskierung in unsere Geschichte ein, sage ich erleichtert, Anna Lyssowa endlich dazu gebracht zu haben, wenigstens auf ihre Weise, dieses gewaltige Phänomen zu akzeptieren und sagte auch gleich zu ihr mit einer gewissen Begeisterung natürlich: Es ist eine Maskierung, die den ak¬tuellen Vorstellungen und Phantasien der Menschen in einer gegebenen Zeit entspricht, natürlich. Es gibt etliche Beispiele für dieses Verhalten der >Anderen< uns gegenüber, und es lässt sich weit zurückverfolgen in die fernste Vergangenheit, Sagen und Märchen sind nur Verballhornungen solcher Erschei¬nungen. Sie sind wenigstens naive Heraufholmanöver des Unbe-wussten aus dem Vergessenen, warf Anna Lyssowa ein, denn diese Dinge, wenn man Dir glauben darf, wurden aus Sicher-heitsgründen durch eine Art Gehirnwäsche gelöscht. Schlimm steht es mit der Literatur, Die blöden Dickichte der Literatur, die das Leben nur strukturieren, kopieren. Wenn das Leben aus Gründen der Vergiftun¬gen durch die Macht, durch das downer Programm usw. nicht umgeschrieben werden kann, so doch we-nigstens die Literathure! Das wäre eine kleine Re¬volution! Vor-erst tun es wenigstens die "Träume"! Und die Poesie, die mehr als Literatur ist. Und die Musik! Und ich konnte nicht anders, ich zitierte ihr als Revanche zu ihrem Vortrag gleich auch einen Versflug, wie ich das nun nannte, ein versfüßiges himmelsnautisches Ereignis, meinte ich scherzhaft, doch an den andern Novalis denkend: Und ich weiß nun mehr als du sagst und es ahnst: Dieser flüchtige Raum ist mehr als der Übergang. Kein Spuk nur der mehr ist Transport im Ultraschall durchlässig geworden: Skalare stehende Welle die Unwand. Nicht nur für gelenkte Geschosse die sie verbrauchen ist der Tod die Null im Perfekt: er wird an der Grenze dann mehr! Ja: ein neuralgischer Punkt wie das Nein Negative durch-leuch¬tet. Von dort wo helfend die andere Schwingung sich mischt in der Welt: Projektion. Das Ich ist gelöscht zwischen X und wortlosen Zeichen. Und das Fehlerprogramm bleibt hier zurück. Genau wie du sagst: Zwischen den Zeilen des Elektrons erstarrt das Duell! Oder jagt es vielleicht am Beginn des anderen stärkeren Daseins. Verstört durch das erwähnte Fehlerprogramm: als das kleinste Ge-richt? Und weiter hinaus, wie du sagst: weiter als gedacht wird das Restlicht zum Stern oder zur Bahn der eigenen Stirn. Die wir nackt und bloß vom Himmel mitgebracht haben! Denn du weißt ja: Uns brannte schon immer der Boden unter den Füßen. Ein Geist spricht in meinem alten Haus unaufhörlich zu mir wenn ich höre und ruhig bin. Und wäre die Zeit wär sie abgestanden. Sind es nur Masken die Fallen wenn das Licht flieht. Dann sind sie ganz neu. Immer im Abseits des Lärmenden als wäre die Welt Nichts als ein riesiges Ohr und was doch so wichtig Autobahnen, Netze jeder Art die uns bewegen und uns fangen dass wir uns vergessen wenn die Stimmen rufen von weit her. Fasst es fasst es wie im alten Gedicht wo der Reim am Ende zu sterben scheint wie das Leben. Und täuscht das Auge, denn der Reim klingt noch weiter. Wer aber diktiert mir jetzt hier diesen Verlauf der Trauer: Da zu sein Vergessend den eingesperrten Schmerz im Leib. Nein: Das Zwischendrin Sein (früher zwischen den Län-dern. Grenze nur hier): hat auch mich anders gepackt die Zeit ist ge¬bückt Seit einiger Zeit als verschlinge sie sich endlich selbst dieses Gro߬maul. Und jetzt eingekreist und ganz Uroborus: Und ich jauchze mit Bach und einem Sopran im Hirn und im Her¬zen das Ave: was daraus zu machen wäre - nicht viel - nur ein Vers. Es stimmt: ist ein Pfeifen im Wald Ein Tauchen ins Bleiben was immer schon sein wird In uns steht der Späte der erwachte Tote. Posthum schon jetzt dann auf und Nimmt uns ganz ein wie die Flut: Gleich Gewichts Spannung. Sanfte Ruhe: Gefühl! Gelangweilt: Na und? sagen die hier! Und dass Anna Lyssowa solch einen Verwandelten aus dem andern Bereich vor sich gehabt hatte, wird aus ihrer Be-schrei¬bung sehr deutlich: >Es handelt sich um eine männliche Person mit blonden Haaren, die sich aber nach eigener Aussage als Mensch verwandelt hat, um mich nicht zu erschrec¬ken. Er will mir/ihr nicht wehtun. Ich kann mich nicht wehren, als er sein Glied einführt (oder was es ist, es ist >energiemäßig<). Es ist ganz mechanisch und unerotisch, deprimierend. Ich/sie muss die Bewegungen mitmachen. Man spürt nichts. Ich/sie möchte weinen und mich/sich wehren. Aber es geht nicht. Es sollte eine Art >irdischer Geschlechtsver¬kehr< sein. Auch wenn mir das Ausse¬hen des Wesens zusagt (in dieser Form), ist es schlimm. Ich kann nicht be¬schreiben, wie das ist. Es ist Vergewaltigung. Ich wache auf und weiß, es war ein Traum. Aber es war auch wirklich, anders als in normalen Träumen.< Wir werden es niemals erfahren, solange wir Menschen sind und leben. Hier wirken nämlich Schutzmechanismen, Filter des Un¬terbe¬wusst¬seins, die versuchen, die traumatische Erfah-rung >auf je¬manden anderes< zu projezieren (ähnliches ist, in allerdings weit dramatischerer Weise, bei multipler Persönlich-keitsspaltung im An¬schluss zum Beispiel an Kindsmissbrauch der Fall). Warum dominiert heute ausgerechnet der >kleine GraueUFOnauten< besitzen sie erst seit et¬wa fünfzehn bis zwanzig Jahren. Wie schon gesagt: Die fremde, das UFO-Phänomen produ-zierende Intelligenz, passt sich unseren Phantasien an. Ein Bei-spiel veranschaulicht dies in verblüffender Weise: welche Vor-stellungen haben Kinder von einem Wissen¬schaftler? Das amerikanische Ma¬gazin The Scientist, Organ der Scientific Re-search Society Sigma XII, veröffentlichte in ihrer November-Dezember-Ausgabe 1994 ei¬ne entsprechende Untersuchung und bildete auf dem Titel eine Kin¬der¬zeichnung dazu ab. Die Ähnlichkeit dieses "Wissenschaftlers" mit einem "kleinen Grauen" ist unübersehbar: verhältnismäßig klei¬ner, schmächtiger Kör¬per, demgegenüber ein riesiger, sich nach oben hin erweiternder, fast kahler Kopf und durch eine Brille sym¬bolisierte große Augen. Eine Kinderzeichnung, die gewiss mehr über unsere unbe¬wussten Vorstellungen eines Wissenschaftlers aussagt als so manche Statistik dies könnte. Wir alle schleppen solche Bil-der in uns herum - kein Wunder, wenn sich die Fremden diese Körperstruktur geben, entspricht sie doch ganz offen¬sichtlich ausschließlich unseren eige¬nen Vorstellungen eines >außerirdi-schen Forschers<, der von fernen Sternen zur Erde kommt. Ich glaube kaum, dass sich die tiefe innere Verbindungen zwischen den >Anderen< und uns besser als durch dieses Beispiel illust-rieren lässt. Ich habe aber den Eindruck, dass es nicht nur die Gestalten sind, die dieses Mimikry-Verhalten betreiben, sondern das gesamte, uns sichtbare Ge¬schehen überhaupt, das bekanntlich von uns selbst erzeugt wird, wie es schon Kant beschrieben hat. Ist das nicht schon unheimlich genug, dass dies real sein soll!? Und wie sollen wir dann wissen, was wirklich mit den Entführten ge¬schieht. Was wir erfah¬ren können, geht durch mehrere Filter, und der erste und entschei¬denste Filter sind die Fremden selbst. Es gibt nicht die geringste Ga¬ran¬tie dafür, dass das, was uns die >Entführten< berichten, dass, was sie erleben, auch tatsächlich das sein muss, was wirklich mit ihnen geschah. Operationen, Manipulationen am Körper, Ver¬ge-waltigun¬gen, Eientnahme, Spermadiebstahl, Em¬bryo-nenentfernung, Präsen¬tation von Hybridkindern - all das scheinen nur Bilder zu sein, Bilder, die uns vorgespielt werden, weil sich die wirklich entscheiden¬den Dinge auf einer ganz anderen, viel tiefer liegenden psychologischen Ebene abspielen. Ich bin sicher: erst wenn wir dies verstanden und akzep¬tiert haben, werden wir dazu in der Lage sein, den nächsten Schritt bei der Entschlüs¬selung des außerirdischen Mysteriums der >Fremden< ja unserer eigenen religiö¬sen Vorstellungen bis hin zum Erscheinen von Jesus Christus zu tun. 3.März. Nun mische ich mich wieder ein. Hatte nicht mein Freund Francesco gesagt: Überlege doch lieber konkrete Dinge, wie das war auf eurer großen Reise nach Mexiko mit Anna. Und was für Erlebnisse, mischte sich eine meiner Figuren ein: so rä-sonierte nur Lov, der weise Kenner. Ja, denk daran, sagte er, dass diese Erscheinungen, wie Jesus oder Maria doch nur Masken von projizierten Kräften der Außerirdischen aus der Zwischenzone sind, an den Ort Tlaltelolco, großer Capo und Erfinder hier: denk an Mexiko, wo dem guten Juan Diego die Liebe Frau von Guadalupe erschienen war; dies ganze Geschichte, auch wenn sie sich in Form religiöser Erlebnisse zeigte, war ebenfalls solch eine Projektion aus jenem x5 -Bereich, als wollte man damit Geschichte lenken; Lov hat die Sache untersucht, und du bist ja ein Herz und eine Seele mit ihm, musst es eigentlich wissen, und dich daran nähren und stärken können, alter Zweifler. Lov hat ja herausgefunden, sein Freund Vallée, der beste Kenner dieser Dinge, hats bestätigt: dass auch diese Erscheinung aus einer leuchtenden Kugel kam, dass da Rosen waren, die sich sofort auflösten, wenn man danach greifen wollte, dass auf Juans tilma (Umhängemantel der Azteken) eine Frauenfigur in den groben Stoff wie mit Laser eingezeichnet war, der Mantel hängt nun vor dem Altar, und Tausende beten ihn noch heute kniend an. All diese Epiphanien sind wohl ähnliche Projektionen wie jene aus dem Transbereich. Und wie die materiell scheinenden Welt-raumschiffe der Fremden auch, die ja überhaupt keine Raum-fahrzeuge sind, sie fliegen ja nicht durch den Raum, sondern sind Erzeugnisse von jenen Projektoren im anderen Bereich. Diese bleiben natürlich in ihrer Zone, und sie senden nur ihre "Muster" oder Informationen aus. Und diese werden durch Resonanzphänomene ihren Archetypen, wie schon Jung meinte. Und sie werden durch gleiche Schwingung, für sie dann sichtbar, so dass sie dann "hier" in unsrem Zeit-Raum erscheinen können. Und im Augenblick, wo die "Strukturresonanz" in jenem Informationskanal der vorhin erwähnten Syntropenbrücke abgechwächt wird, verschwinden sie wieder, erscheinen neu usw.. Nach Bob Lazar benützten diese so hier im physikalischen Wahrnehmungsraum unserer Sinne vorhandenen Objekte, um hier tätig werden zu können, eine Art "Gravitationsantrieb". Joyce kam auf die Idee, ob denn diese Projektionen in un-seren Raum nicht ebenfalls vergleichbar seien mit den Appor-ten der Parapsychologie, wo auch materielle Gegenstände de- und rematerialisiert werden, Wände durchdringen können und etwa aus einem Zimmer in ein anderes oder hinaus ins Freie transportiert werden, indem mediale Personen auf sie einwirken, also sozusagen ihre Aktivitätenströme dazu einsetzen. Sie sind sogar experimentell gesichert, dachte Joyce, diese "Wunder", die man etwa bei Sai Baba beobachtet hat... An der Pekinger Universität wurde mit zwei medial begab-ten Kindern solch ein Experiment gemacht, sagte er zu Lyss, die zuerst ironisch grinste. Jaja, du musst nicht so grinsen, die Kin-der waren imstande kleine Sender, die in Dosen eingelötet wa-ren, daraus verschwinden zu lassen; man fand die Geräte dann draußen in einem anderen Raum. Uns hat ein Pekinger Physik-professor, dort eine Kapazität, diese Dinge bestätigt. In Heidel-berg bei der Tagung der Parapsychologischen Gesellschaft hat er das auch in einem Vortrag erläutert. Es ist wie ein "biolo-gischer Vorgriff" auf etwas in Zukunft wohl auch technologisch Machbares, etwas, das die Fremden längst beherrschen! Raumversetzungen, die sich mit Heims Theorie durchaus erklären lassen! Jedenfalls scheinen diese fremden Intelligenzen, die sowohl in unendlich fernen Räumen, in anderen Dimensionen oder ganz anderen Zeiten angesiedelt sein können, unendlich getrennt von uns, einen Plan zu verfolgen, oder jedenfalls spiegelt sich das so in unserem Verständnis, dass sie noch lange unerkannt bleiben können, weil sie so fremd und ungewöhnlich, ganz unwahrscheinlich sind. So wird ihre Existenz von uns, unserer Vernunft bestritten; ihre Einwirkungen auf unsere Phantasie, unsere Unterbewusstsein aber ist gleichzeitig ungeheuer. Ob dann von hier, von diesem Ort eine Metamorphose der Erde vorbereitet wird, wo wir auf sie eingestimmt, ungetrennt sein können, ist wahrscheinlich! Wichtigste Voraussetzung dafür, der Glaube an eine andere, höhere Welt. Sie dazu, zitieren: Dionysios Areopagita VIII. Über das Vorgehen bei negativen Aussagen über Gott Credo, ut intelligam (Ich glaube, damit ich er¬kenne) Anselms von Canterbury Welche Positionen habt ihr und Lichter dazu euch entgegen: ihr schaut uns hier wie einen Streifen unentwickelter Geister-Filme und überbelichtet röntgenartig scharf durchleuchtet euer Blick. Virtuelle Landschaften Picassos Phantome. Alles nicht: ausdenkbar doch der Andere ist immer dabei. Selbst was ihr seht müsst ihr glauben. Ihr wisst es hüllenlos mit Ihm Wortlos im Licht. Und ihr sagt dann: Unsere Angst vor dem Vergehen lässt uns hier noch im Leib, fliehen zu euch wärmend aus euren hohen Frequenzen bauen wir uns ein Herzstück und vergessen das Sterben. Wie soll ich Euch nennen? Tote wohl nicht Engel oder ganze Scharen Bewohner anderer himmlischer Frequenzen? Und doch mit Schrecken zu sehen, dass wir unvergleichbar sind Stimmen, Stimmen von je Du weißt es, gebogene Kurve die Welt hinab wenn sie kommen hallt es: Opfer von heute von immer von je Und mähst du das Bild, wäre es Umkehr. Gras nicht mehr, sirrend die letzte Sekunde. Schaufelts unendlich und kehlig am Hallweg entlang auch du bist nun dort und weißt es: Komm mit komm mit in den Tunnel wenn die Wunde der Welt: was wir sehen ein Schlitz in einer Pupille langsam entschwindet. Aber projiziert werden kann auch in die Zeit nicht nur in unsrer Raum. Unvorstellbarkeiten also, dass solche Dinge mög-lich werden: warum sollten wir nicht unsere Urgroßeltern noch einmal besuchen, um sie endlich zu berüßen, zu sehen, was für ein Leben sie geführt haben. Und ich tue es fast jede Nacht, ver-suche es. Wir würden viellicht entsetzt wieder die Zeitschraube vorwärts drehen.... Doch versucht hat es Lov, Terplan dazu an-gestiftet. Und heute wieder zwei neue Bericht von Sichtungen: Zwischen 22:20 und 22:25 Uhr sind mehrere großzellige, kräftig rot leuchtende Lichterbei Zürich mit mindestens der doppelten Geschwindig¬keit eines Verkehrsflugzeuges, völlig lautlos, in großer Höhe, in Dreiecks¬formation (Spitze voraus) über den Zeugen hinweggeflogen. Zwei Lichter zogen einen langen, roten Lichtstreifen hinter sich her. Die Formation flog von Wettingen/AG Richtung Flugplatz Kloten. Eine Person des Towers Kloten hat anscheinend etwa zur gleichen Zeit eine ähnliche Beobachtung gemacht. Doch auch hier in der Nähe, in Otopeni, um 13:00 Uhr bemerkten die Fluglotsen des Otopeni-Flughafens in B. "ein Lichtphänomen", das über dem Rollfeld schwebte. Sofort wurde die Flughafen-Sicherheit und die Truppen eines benachbarten Flugabwehr-Bataillons der rumänischen Armee in Alarm ver-setzt. "Ein helles Licht wurde von 14:00 Uhr bis 15:00 Uhr vom Tower beobachtet. Das Phänomen wurde von einer Überwa-chungskamera auf dem Dach des Towers gefilmt", gab der Pres-sesprecher des Flughafens am nächsten Tag bekannt. Dabei er-schien das Leuchtobjekt nicht auf dem Radarschirm. Alle lan-denden und startenden Flugzeuge wurden weitläufig um das UFO herumgeleitet. Nach einer Stunde verschwand das Licht-phänomen wieder. Lov hatte eine Tabelle mit Charakterisierungen der Aliens aufgestellt, aber Newton noch nicht zugestellt. Lyss aber fand die Fortsetzung der Tabelle im Archiv, und las den Bericht mit einem gewissen Grauen: Die Grauen von Ceta Reticuli Diese Gestalten werden bei vielen Entführungsfällen be-schrie¬ben. Kleine, roboterähnliche Wesen. Kleine, gedrungene Wesen in dunklen Overalls. Breite Gesichter, die je nach Be-leuchtung dun¬kelgrau oder dunkelblau wirkten, glitzernde, tief-liegende Augen, Stupsnasen und breite, fast menschliche Mün-der. Andere Arten sehen nicht menschlich aus. Eine war ca. 150 cm groß, sehr schlank und zierlich, mit hypnotischen, schräggestell¬ten, schwarzen Augen. Mund und Nase waren nur schwach ange¬deutet. Andere Gestalten waren kleiner, hatten ähnlich geformte Köpfe, aber runde, schwarze Knopfaugen. Der Geruch erinnerte ein wenig an Pappe. Die Hand roch schwach aber eindeutig nach organischer Säure. (Whitley Strieber, Abb.: Buch-Cover: Whitley Strieber, Die Besucher, Heine Verlag). Ihre genetische Struktur ist ebenfalls insektenartig. Ihre Kör¬pergröße beträgt ca. 3 bis 4 Fuß (ca. 1.20-1.40 Meter). Sie haben keine externen Genitalien. Sie sind den Men¬schen gegen-über weniger ag¬gressiv als andere Spezies der Grauen. Ein weiterer Typus der Grauen ist zwischen 6 und 7 Fuß (ca. 2 Meter) groß, mit externen Genitalien. (Krill, O. H.: Orion based Techno¬logy Mind Control..., S. 48) Synthetische Arbeiter Diese Körperart wurde sowohl in unterirdischen Brutstati-onen als auch an Bord verschiedener Fluggeräte gesehen. Sie sind ca. 3 Fuß (ca. 1.10 Meter) groß, besitzen eine Art Verstand ver¬gleichbar mit einem Bienenschwarm und sind telephatisch. (Krill, O. H.: Orion ... Mind Control..., S. 50) Reptilienartige Humanoide Diese Gruppe übt Herrschaft über die Grauen aus. Die Elite die¬ser Spe¬zies hat flügelartige Ansätze am Rücken (Engel?)der jedoch selten gesehen wird. Symbol auf der rechten Seite ist dem grundle¬genden Symbol der Trilateralen ähnlich. Viele Splittergruppen der Grauen sind von der Reptilien-Kontrolle un¬abhängig gewor¬den.(Krill, O. H.: Orion based Technology Mind Control..., S. 49) Und schließlich große blonde Humanoide ..." Hier bricht das Tagebuch ab. Aber vielleicht war es eben dieser gefährliche Kontakt, der Lo¬vering das Genick brach. Denn von da hatte er ja seine Infor-matio¬nen bekommen. Und es wurde ihm gesagt, dass es nicht ausreiche in einer Erweiterung von Oberths Einheitlicher Feld-theorie den Schlüssel zum Verständnis des rätselhaften Phä-nomens zu sehen. Er dagegen glaubte sich kurz vor seinem Tod am Ziel und die wissen¬schaftliche Basis für die Vorgänge ent-deckt zu haben. Albert, das wurde klar, war auf ihn angesetzt worden, der "ehrliche" wissbe¬gierige Schüler. (Und es erinnerte ihn ein wenig an die Angst der Mächtigen und ihrer Zensur im ehemaligen Osten vor dem Wort, Verbum heute? Tatsächlich: das Reservoir der stärksten und für die Herschenden gefährlichsten Kraft. 1989 nur ein Vorspiel der geball¬ten Weltinnnräume, die mal so sichtbar explodiert waren? Aber ihr ei¬gentliches Geheimnis bleibt auf diesem zurückgebliebenen Planeten noch zu ent¬decken? Lovering war ihm auf der Spur, und er hatte dafür auch mit dem Tode bezahlt! Den Antrieb der Zeitraumschiffe hatte er Al-bert in einem abendlichen Gespräch so erklärt: Ja, mein Lieber, du frägst zuviel. Aber ich will versuchen, dir die Sache klar zu machen: Es gibt verschiedene Möglichkeiten. Eine Me¬thode, freilich die ein¬fachste, und rein nach außen gewandte, die aber nur in un¬serer At¬mosphäre funktionieren würde, wäre ein Peri-meter von Kathoden¬strahl¬generatoren um ein scheibenförmi¬ges Fahrzeug. Es könnte sich auf diese Weise schnell in jede beliebige Richtung bewegen. Man müsste nur die Generatoren in die gewünschte Richtung in Gang set¬zen. Sie würden die Luft vor dem Fahrzeug ionisieren und auf diese Weise ein Vakuum schaffen, durch das es sich bewegen kann. Von UFOs zurückgelassene Reste ionisierter Luft können sehr gut die Ur-sache einer Turbulenz bei klarem Himmel sein. Eine andere Antriebsmethode könnte ähnlich wie der Dü-senan¬trieb funktionieren, aber mit viel höherer Geschwindigkeit, die sich theoretisch der Lichtgeschwindigkeit nähern kann. Die Reaktoren würden auf dem Prinzip der Kernschmelzung und nicht dem der Kernspaltung basieren. Alles, was man dazu braucht, ist spaltbares Material und Was-ser. Das könnte auch die Erklärung sein, warum man UFOs aus Inlandseen Wasser aufnehmen sah. Nach einer anderen Theorie wird ein Wechsel der Dimen-sion und eine Verschiebung des Raum-Zeit-Kontinuums durch ein Ma¬gnet¬feld bewirkt, wie wir es vom Philadelphia-Experiment her auch kennen. Das sind einmal die elektromagnetischen Felder, deren Hoch¬frequenz¬schwingungen auf so dramatische Weise Unruhe und Panik auslösen. Zwei Ringe im Innern der Raumschiffe, de-ren Außenhaut fast durchweg aus chemisch reinem Magnesium besteht, rotieren um die Kabine im Zentrum des Schiffes. Der Nordpol des einen Ringes steht dabei immer dem irdischen Süd-pol gegen¬über und bewirkt so die Absto¬ßung des Raumschiffes oder hält es in der Schwebe. Der andere Ring erzeugt ein umlau-fendes gewaltiges Magnetfeld, das durch Umpolung umkehrbar ist und dem Schiff eine beachtliche Ge¬schwindigkeit verleiht. Aber trotz ihres Strahlenschutzes erreichen außerir¬dische Raum¬schiffe in der Atmosphäre nur eine Geschwin¬digkeit bis zu 4900 Kilometern in der Stunde. Es macht auch jene überlegene Technik deutlich, die UFOs zu den von Tausenden beobachteten geradezu unglaubli-chen Manövern befä¬higen: aus dem Stillstand rasant beschleunigen, aus pfeilschnel¬lem Flug jäh abstoppen, ur-plötzlich und ohne Andeutung eines Über¬gangs den Kurs wechseln. Selbst¬ver¬ständlich erweist sich für die Insassen der dabei entstehende enorme Druck als ein Problem, aus irdischer Sicht wäre es der Überdruck, der würde nicht nur die Ge¬rä¬te auseinanderreißen und wie Schrott durchein¬anderwirbeln, sondern auch Le¬bewesen in den Tod pressen. Aber die Planetarier begegnen dem dadurch, dass sie alle Atome im Schiff, auch ihre persönlichen, auf die erforderliche Schwin-gungszahl mitbe¬schleu¬nigen." Lovering besaß eine Reihe von Alter Egos wie John Dee oder viel¬leicht auch den rätselhaften Allan ... mit denen er ver-schiedene Leben teilte, viele davon retrospektivisch durchlebte. (Manchmal denke ich an die Krank¬heit MDP, der Multiplen Persönlichkeit). Er war in der Welt seiner Erzählungen mehr zuhause als in der Realität seiner Zeit; aus diesem Grunde fühlte er sich ständig als Fremdling in einer ihm überwiegend feindlich gesinnten Welt Es verwundert daher nicht mehr, dass er sich gegenüber der Öffentlich¬keit in we-sentlichen Fragen zu seinem Werk völlig bedeckt hielt und nur wenige Freunde sein Geheimnis wissen oder auch nur erahnen ließ. Wir haben in diesem ersten Kapitel dem Leser die Existenz der Meta-Ebene, die sich dem okkult-wissen¬schaftlich Denkenden hinter den Erzählungen Loverings eröffnet, vorgeführt, freilich mehr im Faktenbereich. Um allerdings weiter vorzustoßen, um der Necro¬nomicon, der Transkommunikation, der Engeltheorie und dem mög¬lichen Ur-sprung der okkulten Quelle näher zu kommen und um den rät-selhaften Ver¬lauf seines Lebens dazu in Beziehung setzen zu können, denn es begann ja mit einem mehrfachen Sterben, wozu die ZEIT und Zivilisation, in der auch wir noch leben, als Hen-ker wirk¬te, er kam an ihre Endstation, müssen wir uns darum bemühen, den falschen Schein dessen, was man die Realität nennt, hinter uns zu lassen und in jenes Zwischenreich einzutreten, zu dem wir eben¬falls alle ange¬hören, ohne es annehmen zu wollen oder zu können, weil wir einer Art "Downerprogramm" zum Opfer gefallen sind. Wir haben nicht nur die Orientierung, also unsere "innere Stimme" verloren, sondern damit auch jenes uralte Zwischen-reich, das es "wirklich" gibt, aber nur über uns, unsere "Projektion" mit unserer Außenwelt etwas zu tun hat. Es ist das "exzentrische Reich", wo wir einmal, wenn wir den Körper wie ein altes Kleid ab¬gelegt haben, weiterexistieren werden; in jenem "Reich", das in allen möglichen Beziehungen unsre Zukunft ist, halten sich auch jene Wissens¬kräfte oder TW´s auf, die den verbreiteten Namen "Engel" tragen; dort aber be-finden sich auch jene Licht¬erscheinungen und Zeitraumfahrzeuge, die zu sehr technisiert werden und fälschlich als Unbekannte Flugobjekte angesprochen werden. Es ist eine "Begegnung" mit jenen Wesenheiten, denen wir nach Aussage so vieler religiöser Überlieferungen anvertraut sind, und für die es noch keine wirklich ent-sprechenden Namen heute gibt, "unbekanntes Flugobjekt" ist ein militärischer Verlegenheits-Begriff. Aber es ist freilich möglich, nicht außen, sondern nach innen zu gehen, und dies war Loverings eigentliches Geheimnis, so tief in uns hinabzusteigen, dass wir jenem Meister und Ratgeber begegnen, und dann seine Belehrungen nach oben, ins Licht des Bewusstseins zu tragen. Loverings Lehrmeister war nicht nur ein argentinischer Freund JLB., sondern auch C.G. Jung, mit dem er im Briefwechsel stand, und der ihm einmal schrieb, dass in jedem von uns auch ein anderer sei, den wir nicht kennen: "dies ist die Wahrheit, lieber Lo¬vering, er spricht zu uns durch den Traum und teilt uns mit, wie an¬ders er uns sieht, als wie wir uns sehen. Haben Sie es schon einmal ver¬sucht, ihn wirklich anzusprechen. Ich rate es ihnen, es ist sehr hilfsreich, und es gibt kein besseres Rezept heute, wenn wir uns in einer unlösbar schwierigen Lage befinden, ich weiß es, dass sogar der Papst solches tut, recht pragmatisch, nicht? Er verlässt sich nicht auf Gottes Hilfe oder die der Erzengel, denn die Überlieferung seit dem Areopagita weiß ja recht gut, dass der fremde Andere uns unter Umständen ein Licht aufstecken kann, welches wie nichts anderes ge¬eignet ist, unsere Einstellung von Grund auf zu verändern, näm¬lich eben jene Einstellung, die uns in die schwierige Lage hineinge¬führt hat. Wissen Sie, dass ich das auch mit meinen Patienten so halte, der eigentliche Arzt bin ja nicht ich, sondern wir wenden uns gemeinsam an den zwei Millionen Jahre alten Mann, der in uns allen steckt. In letzter Analyse kommen die meisten unserer Schwie¬rigkei¬ten daher, dass wir den Kontakt zu unserer uralten, unvergessenen Weisheit, die in jedem von uns gespei¬chert ist, verloren haben. Nun, Sie wissen es ja gut; und ich finde, Ihre Beziehung zu den Old Ones ist ja nichts anderes." Lovering spürte, wie ihm die Hand geführt wurde, wenn er vor dem Computer saß, auch wenn er vor einem weißen Blatt Papier saß, da ka¬men Gedanken wie diese: 6.April. Die Gefahr in der wir uns alle befinden, ist be-schreibbar: Etwa so: An¬gesichts von Resultaten der Zahl, also unserer wirklichen hoch¬t¬echnisier¬ten Umwelt, ist alles, was nur Name ist, weit zurückgeblieben: "Recht" und auch "Moral", "Ethik" oder "Staat" und "Gesetz", ja, Sprache selbst, können heute ohne eine Beziehung zu einer neuen Erkennt¬nis-Bedingun¬g von Erfah¬rung nicht mehr realistisch definiert wer-den, sie greifen völ¬lig daneben ange¬sichts der tief ins Gewebe der Natur eingedrungenen techni¬schen Möglichkeiten und ihrer Wissenschaft. Wenn wir die enorme Differenz nur andeuten wollen zwischen jenem, was heute schon gewusst wird, analog mit der Physik, die ja das Kriegsgerät erst möglich macht, und den Ignoranten, die dies "einsetzen", und "ewige Werte" wie "Recht" etc. den Leuten einreden wollen, müsste man sehr weit ausholen. 7. April. Die Zeit kommt zurück zum eigentlichen Sinn: Re-Vo¬lution. Das bringt dieses Alter der Welt mit sich nach dem neuen histori¬schen FALL 1989. Und wohl geht es darum den Reichtum des¬sen, was schon da ist, zu sehen. Wie die alten Kulturen, Kulturen der Exegese sind, so be¬steht nun die Neuheit der europäischen darin, den großen BRUCH mit der Rückschau zu ver¬binden, der versäumt worden ist. Die "Beginnlosigkeit" (B. Strauß) ist enorm, doch natür¬lich nie abso¬lut, wie Nichts allein absolut ist. Das Neue wiederholt sich jeden Augenblick. Wenn Jetzt die Dinge aus dem Namen fallen, auch au¬ßen, auch im Sichtbaren, in Heisenbergs "Unschärferelation" und der ganzen Quanten¬theorie schon längst klar in Formeln mathema-tisch ausgedrückt war, dass die zweiwertige Logik des Stagirigers am Ende ist, schon seit Anfang des Jahr¬hunderts, dann müssten wir Ari¬stoteles wieder hervorholen, mit dem alle Benen¬nung, alles Namen¬geben, die damit verbundene Langeweile der Kataloge und Katego¬rien und Begriffe begann. Doch begann mit ihm nicht auch das, was im¬mer noch fühlbar ist, nachvollziehbar: das Wissen von der Ente¬lechie, dem al¬lem eingepflanzte mögliche Form, geprägte eigene Form, da jedes Ding und Wesen den Drang hat, werden zu wollen, was es IST; (die "lebend sich ent¬wickelte Form" Goethe, zu werden): alles nach seinem Selbstsein, seiner immanenten Form strebt, als wäre jedes und jeder ein nach seiner Sub¬stanz Streben¬des und darin Verliebtes. Und dieses ist beim Men¬schen LO¬GOS: Er-kenntnis und Einsicht. Wie wichtig ist heute: Nicht Weltbeherr-schung, son¬dern Welt¬erkenntnis zählt wieder, hat die Wirklichkeit so umgestal¬tet - freilich auch, dass der Mensch die Handha¬be hat, sich selbst zu ver¬nichten. Darin un¬ter¬scheidet der Mensch sich vom Tier, das ja auch emsig handelt und baut. Der Handelnde ähnelt noch dem Tier, ist ein Biest. Diese Vertierung ist heute in vollem Gange zum Ruin. Urgrund des Strebens aber ist das Un¬bewegte, der Stillstand, ER, der Nichts, als sich selbst erkennt. Und darin sind wir selbst in uns mit Ver-nunft und Einsicht, unvollkommen, was ER vollkommen ist. Und in der Ethik heißt es bei Aristoteles sogar: "Man darf nicht auf die Mahnung jener hören, der Mensch solle nur an Mensch-liches, der Sterbliche nur an Sterbli¬ches denken; wir sol¬len vielmehr uns bemühen, soweit dies möglich ist, unsterblich zu sein." Form ist unsterb¬lich, jedem eingegeben, als wäre es tatsäch¬lich Seine Einwohnung in uns und der Welt. Das ist altes östli¬ches Denken, das wieder aktuell wird: Und Aristoteles ist zugleich einer, der gegen die Ge¬nialität und ih¬re Be¬säufnisse angeht, gegen die "faustische" Unge¬duld und den "furor cul¬tura¬lis". Freilich: Begrenzung allein macht hier auf der Erde Frei-heit und Moral möglich. Die Engel brauchen diese nicht. Doch wir sind keine En¬gel. Nur weil Notwendigkeit ist, kann es für uns auch Freiheit geben, nur weil das Böse möglich ist, kann auch das Gute sein etc. Und wäre die Er¬kenntnis (eher Intuition) nicht be¬schränkt, gäbe es auch das Gefängnis der Sinne nicht als Hindernis. Doch weil dies Mischung da ist, des An¬geli¬schen, Reinen und des menschlich Beschränkten, entstehen apriori-sche Formen wie Zeit und Raum oder die Kategorien, um das Chaos der Sinne zu ordnen, also Welt zu er¬zeugen durch gegebene Form. Nur für beschränkte Wesen kann es Objekte geben. (Quantentheorie: Weizsäc¬ker). - Ähnlich wie bei Platon, soll auch Kant nun Gerechtigkeit wider¬fah¬ren (durch Heidegger in: "Kant und das Problem der Metaphy¬sik" wird’s ausgedrückt!), näm¬lich die Einstrahlung der idealen Welt ins Reale, ins Dies¬seits der Ge¬genwart. So wird dieser "Schein" der Welt, unsere, aufgebaut. Das Transzendentale, nicht das Transzendente, dieser feine Unterschied, wird durch die Tür, die Bewusstseinsarbeit im Augenblick hergestellt. 9.April. Die neue Schuld! Die Postmoderne akzep¬tiert tat-säch¬lich, ohne Einschrän¬kung, das "Tun, was geschieht", und allein das "Offene" des Realaugenblickes, dass alles so ist, wie es ist. Und dieses ist ge¬fähr¬lich, kompromisslerisch. Das Ordinäre, Bana¬le wird auch in der Kunst vergoldet oder zur Reliquie ge¬macht. Eine Art neuer Naturalis¬mus! Ver¬gessen wird die unumstößliche Tatsa¬che, dass "Realität" Täu¬schung ist, Schleier der Maya. Ver¬führerisch bleibt das "Demokratische", wie ja auch sonst dieses Wort Unheil stiftet, genau wie das "Tun, was geschieht", es einer Kon¬trolle, Ver¬nunft und Verstand, Intuition, "Auswahl", Kritik (Unterschei¬dungs¬ver-mögen) be¬darf, gar eines "Gesetzes", auf das man sich berufen kann. (Vgl. dazu Paul Michael Lüt¬zeler, in Neue Rund¬schau 1, 93, S.91. Lovering war also einer gefährlichen, tödlichen Sache auf der Spur. Die wahre Ursache seines Todes wird aber wohl nie auf¬gedeckt werden können. Ähnlich rätselhaft ist auch der "Selbstmord" von Robert G. Albert und seiner mysteriösen Rol-le als literarischer Nachlassverwalter von Lovering. Es ist anzu-nehmen, dass auch er "abgeholt" oder unter posthypnotischem Befehl zum Selbstmord ge¬zwungen worden war. Denn Albert nahm nach Loverings nie auf¬ge¬klärtem Tod im Dezember 1989 eine unbekannte Anzahl von Bü¬chern, Manu¬skripten, sowie ei-nige unvollendete Erzählungen an sich, wie ein bekannter Spezialist und Forscher herausfand. Seltsa¬merweise zog es Albert daraufhin vor, seine früheren Bekannten arg zu enttäuschen, denn sein Verhalten änderte sich schlagartig. Er ha¬be versprochen, das literarische Erbe Loverings zu sichten und zu katalogisieren, antwortete er auf die Anfragen zweier ehemaliger Freunde. Über Monate hinweg gab er vor, mit seinem Studium be-schäf¬tigt zu sein. Dann - und nur zögerlich - gab Albert aller-dings nach und nach die hinter¬lassenen Materialien an den Lovering-Zirkel so¬wie an das British Museum und die Widener Library in Harvard weiter. Als er schließlich ein Jahr nach Loverings Tod also, die letzten Manu¬skripte, das Tagebuch und ein Schwarzes Heft wa-ren nicht darunter, übergab, drängt sich die Frage auf, was er in der Zwi¬schenzeit mit den Unterlagen aus Loverings Schreibtisch getan hatte. Und wo viele der nicht nur rein literarischen Arbeiten geblieben sind?! Und ging auch Albert gar einigen geheimen, von Lo¬vering hinterlassenen, Daten zu emem authentischen Necronomicon oder einer streng gehüteten, okkulten Überlieferung nach? Das wäre die sanfteste und eher litherathurenahen ERklärungen. Es wird anders gewesen sein. Er musste alles "abliefern" und es dauerte einige Ziet, bis die CIA die Schriften (über 50.000 Seiten mit den Briefen und Zip-Disketten über 300.000!) genau untersucht und kopiert hatte! Im Jahre 1990 bestand Albert sein Examen an der University of Cali¬forria und ging für immer nach Mexiko. Dort wurde er als hervorragender Ar¬chäologe bekannt und leitete bis zu seinem my¬steriösen Tod, einem angeblichen Selbstmord mit einer Überdosis Sedativa, einen Fachbereich im Mexico City College. Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem merkwürdigen und unge¬wöhnlichen Verhalten Alberts, seinem monatelangen Zö¬gern mit der Heraus- und Weitergabe von Loverings ehemaligen Unterlagen und seinen völkerkundli¬chen und archäologischen Stu¬dien und schließlich seinem mysteriösen Selbst¬mord im Jahre 1991? Wir vermuten, dass in der Tat ein bisher unbekannter Zu-sam¬menhang zwischen diesen Ereignissen besteht. Selbst S.T. Krug, ge¬bürtiger Königsberger, der Lovering noch aus dem Krieg kannte, und bei dessen Scheinexekution dabei gewesen war, ein Literatur¬wissen¬schaftler und orthodoxer Autor einiger Bücher über Lovering, muss einräumen, dass viele Briefe Loverings, addressiert an unbe¬kannte Korrespondenten, sowie einige wichtige Manuskripte, Fragmente von angeblich verwor-fenen Erzählungen, unter mysteriösen Um¬ständen verloren ge-gangen sind. Es ist merkwürdig, ausgerechnet diese Kommentare und Tage¬bücher als Anhang zu einem großen Necronomicon-Kommentar ge¬dacht, von denen Robert Sallmen und auch der ferne Freund Shelley B. wussten, waren verschwun¬den, wie das ganze Konvolut nicht mehr auffindbar war. Der furchtbare Ver-dacht eines groß angelegten Komplotts taucht auf, der leider nicht nur den armen Lovering oder Albert betrifft, sondern ein Komplott gegen die ganze Menschheit ist, er wäre noch mit ge-nauen Daten aufzudecken; und es gäbe keine wichtigere Aufgabe auf dieser Erde als diesen Beweis zu erbringen! Ich bin fest davon überzeugt, wie übrigens Lovering auch, der früher immer wieder in Wut aus¬brach, wenn darauf die Rede kam: dass es diesen Staatskomplott gibt, der ge¬meinsam mit der weltum-spannen¬den Krake der "FIRMA" gestartet wurde, und dem nichts heilig ist, alles weist darauf hin! Doch war Albert so umsichtig ge¬wesen, Ko¬pien an einem unserem Kreis bekannten Ort unter zwei großen Ap¬fel¬bäumen in einem wasserdichten Blechgefäß zu vergraben; ich weiß, es ist le¬bensgefährlich diese Dokumente an sich zu nehmen, und hoffe nur, dass ich mein Werk noch zu Ende bringen kann, bevor mich die Staatskiller finden! Hier eini¬ge Zitate aus den verschwun¬denen Schriften, die ich bei Nacht wieder ausge¬buddelt und so "wiedergefunden" habe, freilich nur als Kopie, es sind lauter Zi¬tate: "Man glaube auch nicht, der Mensch sei der älteste oder der letzte der Weltbeherrscher, oder Leben und Substanz könnten aus sich heraus bestehen. Unsichtbare waren auf der Erde, sie sind und sie werden sein. Nicht in den Räumen, die uns bekannt sind, sondern zwischen ihnen gehen sie gelassen und unbeirrt umher, ohne Di¬mension und für unsere Augen unsichtbar." Hier einige weitere Zi¬tate: "Die Kette der Zeit ist zu (unendlich) lang, als dass man eine von der Wissenschaft geschaffene Zivilisation nur den paar tausend Jährchen kosmi-sche Geschichte anrechnen darf. Am Himmel über Arras etwa waren es hel¬lleuchtende "Marien¬gestalten", in Fatima, Medjugorje oder Guadalupe waren es ganz andere Wesen, als jene, die der blinde Glaube erschafft und bekannte Na¬men gibt!" Oder: "Warum tun "sie" das? Was versprechen "sie" sich da¬von? Da wir ihre Existenz und somit auch ihre Tätigkeit leug-nen, uns nicht zugestehen wollen, dass im Ablauf der Geschichte noch ein weiterer als der menschliche Faktor eine nicht unbedeutende Rolle gespielt hat, können sie tun und lassen, was immer ihnen beliebt. Sie sind nicht existent für uns, ihre Anwesenheit re¬duziert sich auf mehr oder weniger gut gemachte Science-fiction-Filme. Mit der Realität, so glauben wir, habe das nichts zu tun. Wirklich nicht? Dann sollten wir diese Frage einmal je¬nen stellen, die sie gesehen haben, die in ihre Händen ge¬rieten, die ihnen begegneten - heute wie vor Hunder¬ten von Jahren." In einer von mir vor kurzem in Alberts Haus, zu dem ich Gott¬seidank Zutritt hatte, aufgefundenen "Schwarzen Heft", das mir schon lange bekannt war, ohne, dass ich den Inhalt kannte, Lovering machte daraus ein besonders "Top secret"-Geheimnis, fand ich eine genaue Chronologie der "Besuche" vor allem der "Gäste" vom Dop¬pelsternsystem "Ceta reticuli", die nur zum Teil mit diesen genauen Details bekannt war, wobei Lovering sich besonders den Grau¬en, einer speziellen Rasse Außerirdischer gewidmet zu haben scheint, die ja auch als "Aliens" bezeichnet werden. Doch es gibt dabei einen Haken, die Exper¬ten vom Geheimdienst hatten daraus eine Fäl¬schung gemacht, Berichte hinzu ge¬schmuggelt, die so unglaubwür¬dig waren, dass sie das Ganze wertlos gemacht hätten und ihrer Tak¬tik der Gegeninformation dienten, darin waren sie ja Meister noch aus Zeiten des Kalten Krieges. Hätte ich nicht meine ganzen Kennt¬nisse dazu verwendet, und auch mein sehr gutes Schrift-Erinerungs¬vermögen einge¬setzt, ich kannte ja das "Schwarze Heft" von früher ziemlich genau, um es von den "Zugaben" zu "säubern", wäre diese Fälschung als echt bekanntgeworden! Ähnlich waren die Leute von der CIA ja mit dem Roswell-Event verfahren, hatten einen gefälschten Film hergestellt, der auch klar als Fälschung erkennbar war, um so das Ganze als Hirngespinst und Täu¬schung von Größenwahnsinnigen und Verrückten hinstellen zu können! Ich zi¬tiere hier einige Seiten aus dem von mir "gesäuberten" "Schwarzen Heft", die authentisch sind und die ich für beson-ders aufschlussreich halte, da sie eben ge¬rade aus dem Zentrum des Ge¬heimdienstes kommen; es gibt ja Hunderttausende von geheimen Ak¬ten des CIAs zu diesem brisantesten Thema der Menscheitsge¬schich¬te: "Es gibt in diesem Zusammenhang (was die Grauen be-trifft, eine interessante Aussage von Bill Hamilton auf einem Vortrag zusam¬men mit William Cooper und John Lear vor Mit-glie¬dern des MUFON (Mutual UFO Network, eine international täti¬ge Forscher¬gruppe). Cooper behauptet, ein ehemaliger Ge-heimdienstler zu sein, dessen Aufgabe es war, hochrangige Offi¬ziere über die Außerirdischen- Projekte zu informieren, bevor er sich aus Gewis¬sensgründen entschloss, an die Öffentlichkeit zu gehen. Ha¬milton sagte auf die¬sem Vortrag, dass Jahrhunderte zurück eine Ge¬heimgesellschaft - die Illuminaten - einen Pakt mit einer außerirdi¬schen Nation schlossen, die sich innerhalb der Erde versteckt halten und dass die amerikanische Regierung 1933 den Pakt er¬neuert habe, um Menschen und Tiere für High-Tech einzutauschen. Doch erst nach dem Krieg kam es zu solchen Entführungen. Ab 1946 häufen sich Berich¬te von Menschen, die von ihnen entführt und untersucht worden sind: 2.7. 1947, Roswell, New Mexico: Der Viehzüchter William Brazel be¬obachtet den Absturz einer solchen Erscheinung (strahlendes, helles, scheiben¬förmiges Objekt). Am nächsten Tag finden sie Wrackteile: federleichte, silbrige Metallteile aus einem Stück, Metallträger, die mit fremdartigen Hieroglyphen versehen sind und einige funkelnde Kristalle. Die Armeebasis in Roswell wird unterrichtet. Major Jesse Marcel vom militärischen Geheimdienst des 509ten Bombenge-schwaders und ein CIC-Corps-Officer namens Cavitt überneh-men die Untersuchung. Am 8.7.47 berichtet der Roswell Daily Record: >Die vielen Gerüchte um die Fliegenden Scheiben fan-den gestern eine Bestätigung. Das 509. Bombengeschwader war in der glücklichen Lage, das Wrack einer solchen Scheibe si-cherzu¬stellen...<. Die Wrackteile werden geborgen. Das Wrack und die Lei-chen wurden in die Wright Patterson Luftwaffenbasis gebracht. Die be¬sten Wissenschaftler des Landes analysierten den Fall. Präsident Truman erhält einen Zwischenbe¬richt über den Roswell-Fund, aus dem hervorgeht, dass es sich bei dem aufge-fun¬denen Wrack höchst¬wahrscheinlich um einen Kurzstrecken-aufklärer außerirdi¬scher Her¬kunft handelt. Diese Wesen sehen zwar menschenähnlich aus, ihre Ent-wick¬lungspro¬zesse weichen jedoch stark von dem des Homo Sapiens ab. Sie sind kleinwüch¬sig, haben überproportional große, runde Köpfe mit kleinen Augen und keine Haare. Soweit noch feststellbar, ist ihre Kleidung overallähnlich und aus einer Art synthetischem, grauem Material gefertigt. Zukünftige Bezeichnung "EBEs" ("Extraterrestrial Biological Entities - außerirdische biologische Entitäten). Im Wrack wird eine Anzahl schriftähnlicher Symbole entdeckt, deren Entschlüsse-lung erfolglos bleibt. Ebenso ergebnislos verlaufen auch die Bemühungen, die Antriebsmethoden oder die Art der Energieübertragung zu ermitteln. Jeder Hin¬weis auf Flügel, Pro-peller, Düsen oder andere konventionelle Antriebs- und Steuerungs¬systeme fehlt. Darüber hinaus gibt es weder Kabel, Vakuumröhren, noch andere erkennbare elektronische Komponenten. 1949: Weiterer Absturz einer Scheibe nahe Roswell. Ein Au¬ßerirdi¬scher überlebte, wurde nach Los Alamos gebracht, wo er am 18.6.52 starb. Er wurde von einem Luftwaffenoberst bis zu seinem Tod betreut. Das Wesen wurde als reptiloider Humanoid mit gewis¬sen insektoiden Charakteristiken be-schrieben, als Mischform von Mensch, Reptil und Insekt. "Guests" ist der Code¬name für die Au¬ßerirdischen oder ALFs (Alien Live Forms), die seit 1949 Gäste der US-Regierung waren. Einer der EBEs soll in der "Eiskammer" von Los Alamos am Leben gehalten werden. Ursprünglich waren es ein¬mal 16, die im Austausch gegen 16 US-Offiziere nach Los Alamos kamen, 15 starben seitdem. Die Gäste bevorzugen alte tibetische Musik. Ihr IQ liegt bei über 200. Ende 1951 wurde EBE krank. Das medizinische Fachper-sonal war nicht in der Lage, den Grund seiner Krankheit zu be-stimmen. Man verfügte über keinerlei Erfahrung, auf die man zurückgreifen konnte. EBE's Körperfunktionen waren auf Chlo-rophyll aufgebaut und er wandelte Nahrung in Energie um, ähn-lich den Pflanzen. Ab¬fallprodukte wurden ebenfalls in pflanzenähnlicher Form ausge¬schieden. In einem Memorandum des OSI-Agenten Guy Hottelan vom 22.3.1950 an J. Edgar Hoover "Informationen über "flie-gende Unter¬tassen" heißt es: >Ein Ermittler der Luftwaffe erklärte, dass drei Unbekannte Flugob¬jekte in New Mexico geborgen wurden. In jedem der Objekte fand man drei menschenähnliche Wesen, jedoch nur 1 Meter groß und mit einem metalli¬schen Anzug aus sehr feinem Stoff bekleidet. Jeder der Körper war in ähnlicher Form bandagiert, wie die Notan¬züge unserer Test-piloten.
Informanten zufolge entdeckte man die Aliens in New Me-xico weil die Regierung über ein sehr starkes Radarsystem in je-ner Gegend verfügt, und man glaubt, dass Radar die Kontrollmechanis¬men der fremden Flugobjekte stört".
Eine Reihe von geheimen Regierungsorganisationen wur-den auf diese Ereignisse hin gegründet. Ein Projekt untersuchte die Einwirkung der Außerirdi¬schen auf die Evolution der Menschheit. Ein Bericht zitiert einige Erkenntnisse, die aus den telepathischen Kommunika¬tionen mit EBEs gewonnen wurden: Die Außer¬irdischen besuchen die Erde seit 45.000 Jahren. Sie hätten die Menschheit durch eine Kreuzung mit den primitiven Primaten ge¬schaffen. Das Ergebnis sei der Cro-Magnon-Mensch gewesen, der vor rund 40.000 Jahren in Nordspanien und Süd-west-Frankreich aufgetaucht sei. Sie hätten die Religionen als Mittel zur Beeinflus¬sung der Evolution des Menschen geschaf-fen und als moralische In¬stanz. Sie selbst stammen aus einem Doppelsternsystem wie das von Ceta Re¬ticuli. Ihr Planet ist ein Wüstenplanet dessen Sonne zu ster¬ben drohe.
Das Jahr 1950 war reich an Besuchen:
1950 Jan./Februar. Es wurden ziemlich häufig fliegende Scheiben in dem Gebiet zwischen Pennsylvania und Texas ge-sehen. (Die Welt, 2.11.50, Titel: Meinung gegen Meinung.)
1950 17.3 Farmington (New Mexico - USA): Um 10.30 Uhr waren vor zahlreichen Augenzeugen Scheiben - einzeln und in Hau¬fen zu sehen, die sich mit erstaunlicher Schnelligkeit bewegten.
Sie flogen auf das hermetisch abgeriegelte Atomsperrgebiet der USA zu. Das Gleiche wiederholte sich am 18. und 19.3. (Die Welt, 2.11.50, Ti¬tel: Meinung gegen Meinung.)
1950 4.7. Der amerikanische Wissenschaftler Daniel Frey hatte mehre¬re Begegnungen mit Außerirdischen. Er wurde in ein unbe¬manntes, ovales Ob¬jekt (Durchmesser ca. 9 Meter) eingela-den, wel¬ches vom Mutterschiff gesteuert war. Mit diesem Objekt flog er mit einer Geschwindigkeit von ca. 13.000 km/h nach New York und zu¬rück. Er bekam recht detaillierte Erklärungen zum An¬trieb der Scheibe. Sein Gesprächspartner "A-Lan" läßt ihn wissen, dass sein Volk ursprünglich von der Erde stammt und seit Generationen an Bord riesiger Raumschiffe lebt, unabhängig von irgendwelchen Pla¬neten. Er spricht davon, dass sich vor Zehntausenden von Jahren die zwei meistentwickelten Völker der Erde Mu und Atlantis gegenseitig zerstört haben. (Hesemann: UFOs: Die Kon¬takte, S. 42-45)
18.11.1952: Achtseitiger Kurzbericht über die Erkenntnisse und den Hintergrund von MJ12 (eine der Geheimgruppen, die sich speziell mit dem Au¬ßerirdischen-Problem befasste) an den Präsident¬schafts¬kandidaten Dwight D. Ei¬senhower. Er bekommt eine kurze Einführung in die erste, durch Medien publi¬zierte Sichtung am 24.6.47: Es gab keine größeren Erkenntnisse zu diesem Problem bis am 7.7.47 ein abgestürztes UFO mit den vier stark deformierten Leichen Außerirdischer, in der Nähe von Roswell geborgen wurde. Am 6.12.50 stürzte ein weiteres Objekt in der Nähe von El Indio an der Grenze von Texas und Mexico ab. Es wurde ebenfalls gebor¬gen, führte aber zu keinen neuen Erkenntnissen. Ihre Motive und Herkunft sind unbekannt. Hinweis auf eine enorme technische Überlegenheit. Eine öffentliche Panik muss unter allen Umständen vermieden werden. MJ12 ist sich einig, dass über neue Admini¬stra¬tionen hinaus die Sicherheitsstufe des Projektes gewahrt bleiben muss.
Während des erfolglosen Versuches EBE zu retten und um gleichzeitig die Gunst dieser uns so überlegenen Rasse zu errin-gen, begannen die Vereinig¬ten Staaten zu Beginn des Jahres 1952 einen Hilferuf in die Weiten des Welt¬raums abzustrahlen. Der Ruf blieb unbeantwortet, doch wurde das Projekt wei-tergeführt, als Zeichen guten Willens.
Im Jahr 1953 entdeckten Astronomen eine große Anzahl von Objekten im Weltraum, die sich der Erde näherten. Zuerst nahm man an, es handele sich dabei um Asteroiden. Spätere Hinweise er¬gaben, dass diese Objekte Raumschiffe waren. Man fing den Funk¬verkehr der Außerirdischen auf.
Als sie die Erde erreicht hatten, bezogen sie eine sehr hohe Umlauf¬bahn über dem Äquator. Es war eine Anzahl riesiger Schiffe und ihre eigentli¬chen Absichten waren unbekannt. Mit Hilfe von Funkkontakten, unter Verwen¬dung der Binärsprache, gelang es eine Landung zu arrangieren, in deren Folge 1954 ein Angesicht zu An¬gesicht-Kontakt mit Außerirdischen stattfand.
In dieser Zeit hatte eine weitere Rasse von menschenähnli-chen Außer¬irdischen Kontakt zur US-Regierung aufgenommen. Diese Gruppe warnte uns vor den Fremden, die den Äquator umkreisen und bot uns Hilfe in unserer spiri¬tuellen Entwicklung an. Sie ver¬langten von uns den Abbau und die Vernich¬tung unserer nuklearen Waffen. Sie verweigerten einen Techno¬logie¬austausch mit Hinwei¬sen auf unsere spirituelle Unreife und unsere Unfähigkeit, mit der damals schon zur Verfügung stehenden Technologie umgehen zu können. Sie glaubten, wir würden jede neue Technologie nur dazu verwenden, um uns ge¬genseitig umzubringen. Diese Rasse führte an, dass wir uns auf dem Wege der Selbstzerstörung befänden und dass wir aufhören müssten uns gegenseitig umzu-bringen, die Erde zu ver¬unreinigen, die natürlichen Ressourcen der Erde zu ver¬gewaltigen und dass wir lernen müssten in Harmonie zu leben.
(Dazu vgl. meine Gespräche mit A.I.)


Diesen Bedingungen wurde extremes Misstrauen entge-genge¬bracht, be¬sonders der Hauptforderung nach nuklearer Ab-rüstung. Man glaubte, ein Nach¬geben bei diesen Bedingungen würde uns hilflos gegenüber einer möglichen au¬ßerirdischen Bedrohung ma¬chen. Nukleare Abrüstung wurde nicht als "im be¬sten Interesse der Vereinigten Staaten" angesehen und die Angebote abgelehnt.
Im geheimen Tagebuch von Lovering gibt es noch aus-führlicher die Daten, die er von Allan und von Herbert, einem anderen Ge¬währsmann erhalten hatte:
"Die Amerikaner hatten die neue Technologie von den fremden Besuchern erhalten, deren Raumschiffe genau auf dieser magnetischen Basis von Antigravi¬tations¬kräften arbei-ten; inzwi¬schen ist ja bekanntgeworden, dass 1954 die Rasse der "großnasigen" grauen Außerirdischen, welche die Erde um-kreist hatten, in der Holloman Air Force Base landete. Ein grundsätzliches Ab¬kommen wurde erreicht. Diese Rasse behauptet von einem Planeten aus dem System eines roten Sterns in der Konstellation Orion, uns als Betei¬geuze be¬kannt, zu kommen. Ihr Planet starb und sie würden bald nicht mehr dort leben können.
Eine zweite Landung folgte auf der Edwards Air-Force-Base. Dieses historische Ereignis war im voraus geplant und Einzel¬heiten eines vorge¬sehenen Abkommens konnten jetzt abgestimmt werden. Über das schon er¬wähnte größte Regie-rungs¬geheimnis der USA erhielt ich von Herberts sehr ge¬naue Angaben, in die auch andere Regierungen eingeweiht wurden, der größte Komplott, den es je ge¬gen die Völker gegeben hatte. Als erstes gab es ein fast komisches Ereignis:
Eisenhower arrangierte einen Urlaub in Palm Springs. Am vorge¬sehenen Tag entführte man den Präsidenten, brachte ihn zum Stützpunkt, gab aber der Presse gegenüber einen Zahnarzt-besuch an.
Eisenhower traf sich mit den Außerirdischen und ein for-melles Ab¬kommen zwischen dieser außerirdischen Nation und den Vereinigten Staaten wurde unter¬zeichnet. Wir empfingen den ersten außerirdischen Botschafter. Sein Name und Titel waren: "Allmächtige Hoheit Krlll"(ausgesprochen "Krill"). Beide Landun¬gen und die Treffen wurden gefilmt.
Das Abkommen sah folgende Übereinkünfte vor:
Die Außerirdischen mischen sich nicht in die inneren Ange¬legen¬heiten der USA und umgekehrt.
Die USA halten deren Existenz geheim.
Die Außerirdischen versorgen die USA mit fortgeschritte-ner Tech¬nologie und helfen ihnen bei der technologischen Entwick¬lung.
Sie schließen mit keiner anderen Nation der Erde einen Vertrag ab.
Sie dürfen begrenzt und periodisch Menschen entführen zum Zwec¬ke der medizinischen Untersuchung und Überwachung der Entwicklung mit der Maßgabe, dass alle Entführten unverletzt blie¬ben, an den Punkt der Entführung zurückgebracht würden, von dem Geschehnis keine Erinnerung behielten, und dass die Aliens der Re¬gierung (MJ12) regelmäßig eine Liste aller Entführungen und Kon¬takte zukommen lassen.
Jede Nation sollte einen Botschafter der anderen Seite empfangen, solange das Abkommen in Kraft ist.
Es sollen zwischen den Vereinigten Staaten und dieser außerirdi¬schen Nation jeweils 16 Personen, zum gegenseitigen Ken¬nenlernen, aus¬ge¬tauscht werden. Während die außerirdi-schen Gäste auf der Erde weilen, sollen die menschlichen Gäste zum Herkunfts¬ort der Außer¬irdischen reisen.
Zur Nutzung durch die Außerirdischen sollen Unter-grundba¬sen gebaut werden, 2 weitere werden zur gemeinsamen Be¬nutzung durch die Außer¬ir¬dischen und die amerikanische Regierung geschaffen. In den Gemein¬schaftsbasen ist der Technologieaus¬tausch geplant. Sie sol¬len unter India¬ner¬re-servaten im Vierländereck UTHA, COLORADO, NEW MEXICO und ARI¬ZONA liegen. Eine weitere wurde in NEVADA, in dem Gebiet, bekannt als S 4, etwa 7 Meilen südlich der westlichen Grenze der Area 51, auch bekannt als "Dreamland", errichtet. Alle Basen der Außerirdischen befinden sich unter der Kontrolle der US-Marine.
Die Arbeiten gingen langsam voran, bis 1957 große Geld-summen zur Verfügung gestellt wurden. Die besonders ausge-bildeten Teams, zur Bewachung der Projekte trainiert, wurden Delta Forces genannt Die Rand Corporation veranstaltete 1959 ein Tief¬bausymposium. Der Abschluss¬bericht zeigt Maschinen, die einen Tunnel von 15 m Durchmesser, mit einer Vortriebs-geschwin¬digkeit von 1.5 m pro Stunde bauen können. Er zeigt außerdem Bilder von riesigen Tunnels und unterirdischen Hal-len, die wie es scheint, um¬fassende Einrichtungen oder gar Städte darstellen. Eine Möglichkeit der Finanzierung der Unter-grundprojekte war, einen illegalen Dro¬genmarkt auf¬zubauen. George Bush, Mitglied des Council on For¬eign Relations (Rat für auswärtige Beziehun¬gen), zu dieser Zeit Präsident und ge-schäftsführender Direktor der Zapata Oil in Texas, soll, nach Aussagen von Bill Cooper, an diesem Drogenprojekt mit-gearbeitet haben. Zapata Oil experimen¬tierte damals mit einer neuen Technologie des Offshore-Drillings. Man nahm richtiger-weise an, dass Drogen mit Fischerbooten von Südamerika auf die Bohrinsel, von dort dann leicht mit den Versorgungs-schiffen an Land gebracht werden konnten, wobei die Ladung an Zoll und Kü¬sten¬wache vor¬beikam, ohne Kontrollen oder Neugier zu erwecken. Bush willigte ein und organisierte die Zusammenarbeit mit der CIA. Der Plan funktionierte besser als erwartet und wirkt heute in aller Welt. Die CIA soll inzwischen alle Drogenmärkte der Welt kontrollieren .

Es gibt in der Nähe von Dulce, New Mexico, eine un-ter¬ir¬dische Basis der Grauen. Infor¬mationen über diese Basis stammen von Personen, die dort gearbeitet haben, von UFO-Forschern (bspw. William F. Hamilton) und von ehemaligen Ge-heimdienstlern wie Bill Cooper.
Diese Basis wird als ein genetisches Laboratorium be-zeich¬net, mit unterirdischen Verbin¬dungen nach Los Alamos, Geburts¬stätte der Atom¬bombe und Dreamland, einer weiteren Basis in Ne¬vada.
Hier werden Gen-Experimente, Untersuchungen und Ver¬glei¬che zwischen anderen intelli¬genten Rassen bzw. Spezies der menschlichen und der außerirdischen biologischen Struktur durchge¬führt. Gentechnologische Ex¬perimente sollen dort an Menschen, im Hinblick auf die Kreation neuer Rassen, durchge-führt werden.

Es soll sich bei dieser Basis um einen siebenstöckigen, unter¬irdischen Komplex handeln, indem sich ca. 18.000 Aliens und ca. 10.000 Men¬schen aufhalten, unter ihnen über 6.000 Wissen¬schaftler, die an den Projekten Mind-Control und Gen-Technologie arbeiten.
Das dortige Sicherheitssystem, die Fahrstühle, funktionieren elektromag¬netisch, ohne verdrahtet zu sein. Es gibt keine konventio¬nellen Glühbirnen etc. - alles arbeitet auf elektroma¬gnetischer Basis.
Diese Experimente werden unter Leitung der Defense Ad-vanced Research Projects Agen¬cy (DARPA) durchführt. Dazu ge¬hört auch das Implantieren von Transpondern - Ü-bermittlungs¬gerä¬ten, auch Brain-Transmitter genannt - die gegen den Willen der Leute in Krankenhäusern oder Polizeistatio¬nen eingesetzt wurden. Einige Transponder wurden bei verschiedenen Menschen operativ entfernt. Der Bericht von Robert Naeslund, einer der Opfer einer sol¬chen Behandlung verdeutlicht dies (siehe Seite 44). Zweck dieser Aktion war es, diese Menschen und die Produkte ihrer Experimente, außerhalb der Laboratorien kontrollieren zu können. Es sind Expe¬rimente, um festzustellen, wie dieser Personenkreis in der Gesell¬schaft kontrolliert werden kann. Von einer der betroffenen Personen wurde bekannt, dass man sie um die ganze Welt verfolgt und über¬wacht hat.
Sie konnte überall aufgespürt werden. Dieses Verfahren wird Radio-Hypnotic-Intercerebral-Control genannt, wodurch ge¬sprochene und aufgenommen Worte überwacht wer¬den kön-nen.
Ein anderes Verfahren ist die Electronic Desolution of Memo¬ry, die elektronische Gedächtnis¬auslöschung, die an ehe-maligen Ar¬beitern und Mitarbeitern in der Dulce-Base durchge-führt wird."
Ich breche hier ab, denn das Material ist zu umfang¬reich und reicht bis in unsere Tage. Und es gibt laufend Nachrichten über die viele Organisationen, die auch im Internet vernetzt sind und über e-mail aus der ganzen Welt Sichtungs-Berichte erhalten. Die besten sind wohl:
UFOS:htt¬p://oasi.shiny.it/Homes/CISU/english/http.htm
http://www.yahoo.com/Entertainement/Paranormal_Pheno¬mena/UFO_Information/

Lovering stirbt im Jahre 1990, im selben Jahr stirbt auch Ro¬bert E. Howard, ein weiteres Mitglied des sogenannten Lovering-Zirkels dem außerdem noch Frank Belknap Horton und Clark Ash¬ton Smith angehörten. Unmittelbar nach dem To-de Loverings und Howards entscheidet sich gerade dieser Clark Ashton Smith, ein be¬gnadeter Schriftsteller phantastischer Ge-schichten, vor allem über dieses geheime Gebiet der Fremden, das Schreiben für immer auf¬zugeben. Später distanziert er sich von dem gemeinsamen Freund Robert Albert, als dieser mit Loverings hinterlassenen Unterlagen vorerst verschwindet. Und Robert H. Albert, Nachlassverwalter, stirbt schließlich angeblich an einer Überdosis Beruhigungsmittel. In einer neueren Untersuchung zu diesem Fall, heißt es:
"Die überwiegende Teil der Loveringiana scheint sich bis zum heutigen Tage dem absurden Glauben hinzugeben, Lovering hätte in seinen Briefen ausschließlich die Wahrheit hinsichtlich seiner Ein¬stellung zum Okkultismus, und in der Konsequenz zum Necrono¬micon, gesagt. Dabei wird beharrlich ignoriert, dass die in den sechziger und siebziger Jahren herausgegebenen Selected Leiters, deren Briefe teilweise sogar unvollständig wiedergegeben wurden (oftmals fehlen wichtige Rand¬bemerkungen und Zeichnungen Lo¬verings, wie z.B. Sigillen oder andere okkulte Symbole) von August Derleth und Donald Wandrei aus mehreren zehntausend Briefen (insgesamt verfasste Lovering vermutlich mehr als 100.000) ausge¬wählt wurden. Wir müssen uns nun darüber im Klaren sein, dass ein gewisser Daleth sehr umfangreiches Material über Albert erhielt, der zweifellos alles im Vorfeld genau und nach bestimmten, nur ihm und Lovering bekannten Gesichtspunkten, ausgewertet hatte. Er war zu einem großen Teil dafür verantwortlich, was an die Öffentlichkeit gelangen sollte. Wir möchten hier nicht abschließend behaupten, dass auch August Daleth mit der Selektion aus Loverings epistolarem Nachlass ein bestimmtes Bild in der Öffentlichkeit etablieren wollte, möchten aber zu bedenken geben, dass Daleths eigene Geschichten zum Necronomicon (was übrigens Todes-Name bedeutet), sowie an¬dere Elaborate, einige Aspekte beinhalten, die eine augenfällige Dis¬krepanz zwischen seiner Meinung zum Thema Lovering und dem überwiegenden Tenor der Selected Leiters-Ausgaben aufzeigen. An erster Stelle rangiert, dass Lovering nicht eines natürlichen Todes ge¬storben war. Es gibt ein Zitat, das angeblich aus einem Brief an B. stammen soll, in welchem Lovering sich unmissverständlich zum Thema Ok-kultismus äußert:
Alle meine Erzählungen beruhen auf der grundlegenden Überlieferung oder Legende, dass diese Welt einst von einer Rasse bewohnt wurde, die schwarze Magie praktizierte und deshalb ver¬trieben wurde. Diese Wesen leben aber draußenim Weltall weiter, ständig dar¬auf lauernd, diese Erde wieder in Be-sitz zu nehmen.
Die Mitglieder des Lovering-Zirkels teilten ein Geheimnis, das wahrscheinlich zumindest dreien von ihnen zum Verhängnis werden sollte.
Und was geschah mit jenen Daten, möglicherweise von Lo¬vering vor seinem Tod in einem geheimen Tagebuch zusammen¬gestellt, das nie gefunden wurde? Steht der Verbleib dieser Doku¬mente mit dem angeblichen Selbstmord Alberts in Verbindung?"



ENTFÜHRUNG (transkommunikativ berichtet):
Oberth lag auf den Knien und wischte an dem Fleck auf Lysss Rock.
"Ausgerechnet Sie haben es abbekommen."
"Macht gar nichts." Lyss sah ihn nicht an. Sie blickte Oberth an, verwirrt und fasziniert. Ein Lautsprecher dröhnte.
"Doktor Oberth ans Telefon bitte.
Oberth erschien nach einer Minute wieder und drehte sei-nen Kopf hin und her, um sich zu ernüchtern. Er zog Oberth von der Bank hoch.
"Komm, Dennis, alter Junge, wir werden gebraucht."


Zu den Erinnerungen aus dem Krieg, die erst Jahre später wieder auf¬brachen, hochkamen, gehörte auch eine merkwürdige Epi¬sode, die sich auf ei¬nem Hauptverbandsplatz vor Moskau während der Kämpfe zutrug; er war als Sanitäter mit dabei, und in seiner Sammlung von Menschen, die den Tod überlebt hatten, steht sie an erster Stelle: "Zum Team gehörte damals auch der Medizin¬student Wiesenhütter, der selbst tief be-eindruckt war, er hat mir seine ausführliche Beschreibung des Falls zugeschickt." Lovering hat sie in seinem großen Archiv der Todesfälle und Jenseitsfor¬schun¬¬gen aufbewahrt. Es geht hier um die wunderbare Heilung nach einem Bauchschuss:
"... Der Mann war tief bewusstlos. Als wir seinen Bauch öff¬ne¬ten, bot sich ein chao¬tisches Bild. Nur noch einige Fetzen des Dar¬mes waren erhalten, aber immerhin die Hauptschlagader heil. Unser Chirurg wollte den Bauch sofort wieder schließen, als ich sagte, es gäbe auch Wunder. Wir ope¬rierten. In Stun¬den wurden die wenigen er¬haltenen Darmteile miteinander verbun-den und ein künstli¬cher After angelegt. Mehr¬fach wollten wir zwischen¬durch aufgeben. Nar¬kosemittel brauchten so gut wie keine gegeben zu werden, im Ge¬genteil: Herz¬kreislaufmittel und Bluttransfusionen. Ab und zu schien das Leben erloschen zu sein, und doch konnte man immer wieder Herzge¬räusche hö-ren. Was kaum einer von uns geglaubt hätte, trat ein: Am nächsten Tag war der Verwundete wieder bei Bewusstsein.
Eine weitere Überraschung ließ nicht lange auf sich warten. Obwohl es dem zum Leben Zurückge¬rufenen ohne Zweifel möglich gewesen wäre, sprach er außer einigen Andeutungen tagelang kein Wort mit uns. Trat man an sein La-ger, drehte er langsam den Kopf zur anderen Seite und schaute die Wand an. Er schien unter einer schweren Ver¬stimmung zu leiden. Erst nach Tagen fragte er mich: "War¬um habt ihr das getan?" Es dauerte weitere Tage, bis ich ge¬nauer er¬fuhr, was er meinte und was er er¬lebt hatte.
Er war 23 Jahre alt, Sohn eines mittleren Bauern und sollte einmal den väter¬lichen Hof übernehmen. Krankheiten oder seelische Konflikte waren ihm bis zu seiner Verwundung fremd. Er entstamm¬te einer völlig gesunden Familie, meinte immer, ihm könnte an der Front nicht viel geschehen, und ging in jeden Kampf ohne Furcht. Der Bauchschuss traf ihn wie ein Blitz. Er erkannte sofort, dass da "innen alles zerfetzt wurde". Die Schmerzen wa¬ren unerträglich. Aber schreien kam für ihn nicht in Frage. Er re¬gistrierte genau, wie die Kräfte abnah¬men und das Bewusstsein sich langsam einengte. Ihm sei völlig klar gewesen, dass er im Begriff war zu ster¬ben. Er könne sich noch genau da-ran erinnern, dass in dem Augenblick, in dem er nichts mehr er-kannte, auch der Schmerz plötzlich ver¬schwand. Es war alles wie ein Weggleiten oder Wegschwimmen, ein unbe-schreibliches Gefühl der Befreiung und Erlösung. Im¬mer wie¬der stockte er in seinem Bericht, holte Luft und entschuldigte sich, ihm fehlten die Worte, das richtig zu beschreiben, was er erlebt hatte. Aber über eines käme er immer noch nicht hinweg, dass man ihn wieder zum Leben zurückgeholt hatte. Es war, als sei er aus dem Paradies wieder herausgerissen worden - so drück¬te er sich aus. Je¬denfalls seien ihm die ersten Tage auf der Erde furchtbar schwerge¬fal¬len, und noch jetzt komme es ihm vor, als habe er ei¬nen bösen Traum. Er könne sich nicht bedan¬ken, sondern im Grunde uns nur Vorwürfe machen. Seine Haltung änderte sich in den Wochen, die wir ihn auf dem Hauptverbandsplatz halten mussten, kaum. Erst in den letzten Tagen war er wenigstens zu einem angedeute¬ten Lächeln fähig.
Dieser "Fall" ging mir so nah, dass ich ihn Wo¬chen später, zum weite¬ren Stu¬dium in die Heimat zurückgekehrt, im engeren Kolle¬genkreis zur Spra¬che brachte. Ei¬ner der Mitstudenten war uns bis da¬hin immer recht verschlossen, humorlos und ganz auf die Arbeit versessen, kurz, nicht gerade sympa¬thisch er-schienen. Er war auch Jahre älter als wir an¬deren und relativ spät in das Medi¬zinstudium einge¬treten. Nach¬dem er lange zu meinem Bericht ge¬schwiegen hatte, ergriff er das Wort, ihm seien ähn¬liche Fälle bekannt, und er hätte selbst ein entspre-chendes Erlebnis hinter sich, das ihn völlig verwan¬delte und zum Medizinstudium brachte.
Er schilderte kurz und fast trocken das Vorgefal¬lene. Er ent¬stammte einer Handwerkerfamilie, wur¬de Metzgergeselle und wollte die Meisterprüfung machen. Seine Freizeit gehörte dem Sport, vor al¬lem dem Schwimmen, in wel¬chem er an Ju-gendwett¬kämpfen teil¬nahm. Bis spät in den Herbst hinein leg¬te er täglich mehrere Ki¬lome¬ter in der Oder zurück. Eines Tages erfaßte ihn mitten im Strom ein Krampf, der in den Beinen begann. Er wollte sich vor sich selbst keine Blöße geben und durchhal¬ten. Als der Krampf auf den übrigen Körper überging, war es zu spät, als dass er sich noch hätte ans Ufer retten kön-nen. Im vollen Bewusstsein, sterben zu müssen, sei er steif wie ein Brett untergegangen. Er könne sich noch wie durch einen Schleier erin¬nern, welche pani¬sche Angst ihn ergriff und wie ihn das Wasser ab-würgte. Dann sei das plötzlich vorbei gewesen, und er meinte, das gleiche erlebt zu haben wie der von mir geschilderte Korporal. Worte gebe es dafür nicht. Auch er habe, nachdem er doch - wie, ist ihm nie ge¬nau berichtet worden - gerettet und wieder zum Leben gebracht wurde, zunächst kaum weiterleben können und wollen und alles unwirklich und depri¬¬mierend empfunden. Angeb¬lich seien über eine Stun¬de Wieder¬belebungs¬versuche ge¬macht wor¬den, bis Herzschlag und Atmung zurückkehrten. Eine Zeit¬lang be¬stand noch eine Herzmuskel¬schwäche. All¬mählich habe er sich wie-der mit sei¬nem Dasein ab¬finden müssen. Das ganze Erleben, das ihn noch heu¬te unter¬gründig beschäftigte, brachte ihn auf die Fra¬gen nach Leben, Krankheit und Tod. In Abendkur¬sen holte er die höhere Schule und das Abitur nach und studierte Medizin.
Er kenne einen Menschen, auch einen ehemaligen Sportler, der das gleiche wie er erlebte. Sie beide sei¬en sich einig darin, dass sie wieder ertrinken wollten, wenn sie sich die Todesart wählen könn¬ten. Früher hätten sie, wenn sie an eine solche Mög¬lichkeit dach¬ten, große Angst vor dem Tode gehabt. Die sei heute verschwunden.
Den Wunsch, er würde, wenn er sich das wählen dürfte, den gleichen Tod wie¬der sterben wollen, den er praktisch schon einmal erlebt hatte, gestand mir auch ein Student, der sich von dickem Ne¬bel überrascht auf einer harmlos scheinenden Ski-wanderung verirr¬te und, schließlich erschöpft zusammengebro-chen, zu erfrieren glaubte. Er konnte sich genau an die pani¬sche Angst erinnern, die ihn ergriff, als die Schmer¬zen der langsam absterbenden Glieder weiter nach in¬nen vordrangen. Wie eine Ewigkeit schien es zu dauern, bis das Bewusstsein schwand. Aber genau wie bei den beiden vorher Genann¬ten vergingen Angst und Schmerz, und alles tauchte in eine un¬end¬lich schei-nende Seligkeit. Keinen Au¬genblick lang hätte er geglaubt, dass - wohl unmittelbar nach dem Schwinden des Bewusstseins - die Nebeldecke zerreißen und er gerettet würde. Er war eine nüch-terne Persönlichkeit, sein Bericht ebenso wie der des vorher ge-schilderten Kollegen frei von irgendeiner Schwärmerei. Er kam damals mit schweren Erfrie¬rungen, die zur Amputation einiger Finger und Ze¬hen führten, davon.
Ein erfahrener Bergsteiger, der selbst mehrere Er¬frierende gerettet hatte, bestätigte mir, dass solche Fälle nicht selten seien. In Berg¬wachtkreisen fürchte man bei den Op¬fern den Umschlag von Angst und Panik in den "herrlichen und erlösenden Traumzu¬stand", der den Bewusstseinsverlust beglei-tet, da dann der Lebenswille schwin¬det und die Hilfe meist zu spät kommt. Auch die Tatsache, dass zum Bewusstsein zu-rückge¬brachte Erfrierende und Abgestürzte sich zu¬nächst nicht bedanken können, diese Rückkehr als tief deprimierend empfinden und gern wieder erfrie¬ren oder abstürzen wollten, falls sie sich die Art ihres Todes selbst wählen könnten sei bekannt. "
Zur Sammlung Loverings gehörte auch der Bericht des Schweizer Geologen Albert Heim, der schon vor 3o Jahren in der Zeitschrift "OMEGA" eine Befragung abgestürzter, aber am Le¬ben gebliebener Bergsteiger veröffent¬licht hatte. Bei der sich das un¬glaubliche Resultat ergab, dass Sterben bei solch einem Sturz aus großer Höhe sehr angenehm sei. Heim war später selbst bei ei¬nem eigenen Absturz fast ums Le¬ben gekommen, doch während des Fallens ha¬be ihn zu¬nehmend ein "Gefühl von Frieden, Glück und Ver¬söhnung mit der irdi¬schen Bedürftigkeit" erfüllt; er sei "durch einen blauen und rosaroten, einen herr¬lichen Himmel" geschwebt - dann sei plötzlich um ihn herum alles still ge¬worden.
Als wäre nun durch seine Erkrankung und das Todeserleb-nis die Welt völlig verändert; manche Menschen, denen er es früher nur "recht" machen wollte, konnte er nicht mehr ertragen, er sah in ih¬rem Gesicht etwas, das er bis¬her nie wahrgenommen hatte, manche konnte er nur mit Mühe ertragen, auch je¬ne, die er als nahe stehend empfunden hatte, und der Kreise jener, denen er sich verbunden fühlte wurde kleiner und kleiner, denn dieses Erlebnis trennte ihn von den meisten, die bewusstlos, wie Tiere dahinlebten, und er hätte ihnen zuschreien mögen: warum werft ihr dieses Ge¬schenk, dieses kostbare Leben täglich fort!? Es schien ihm seither, als könnte er durch Wände, auch durch die des Kopfes oder des Gesichts gehen, und keiner musste ihm sagen, was ihn bedrückt oder bewegt, er spürte es vorher, besser noch als sie selbst es spüren konnten.

Es ist wieder Frühling, mondlose Nacht in der kleinen Stadt, die Kopf¬pflasterstraßen wieder still unter dem Misch-wald. Man sieht sie, hört sie: Die Häuser, sie sind immer noch blind wie Maulwürfe oder blind wie Kapitän Smith, den ich gut kannte, beim Brunnen und bei der Stadtuhr, bei den Läden in Trauer, beim Wohl¬fahrtshaus im Witwenschleier. Und alle Leute in der eingelullten Stadt liegen und schlafen. Sst! Die Babies schlafen, die Bauern, die Fi¬scher, die Händler und Rentner, John Donne, ist er dabei ...?

Lovering (es ist natürlich ein Pseudonym!), Lovering hatte seit jenem Tag als er hingerichtet werden sollte, versucht, die völlige Veränderung seines Lebens in dieser Stadt zu ergründen. Doch auch seine Aufzeichnun¬gen kamen, wie alles, was nach jenem Augenblick der Gottseidank missglückten Erschießung geschehen war, mit in diese inne¬re Bewegung.
Und Lovering konnte jene Szene nicht vergessen, seine Schicksalsge¬nossen nicht, und es war ihm klar, dass sie sich in ihm bewegten, die Toten dabei waren, dass die Opfer auf ihren Durchbruch warten, dass die Wand ganz dünn geworden ist, dünn wie ein Blatt Pa¬pier oder ein Lichtwelle. Und dass es da-rum gehe, jetzt alles zu¬ En¬de ¬zu schreiben, zu Ende zu den¬ken, ja, die Mauer zu durch¬brechen, bei ihnen zu sein.
Erst seit jener Stunde erschien ihm vieles, was ihm bisher in seinem Leben und auch seinen Handlungen rätselhaft vor-kam, viel vertrauter, so dass der Todesgedanke endlich ganz zu ihm gehörte; er hatte sich selbst angenom¬men, seit er mit jenen Opfern weiter zusammen war, zu denen er ja ei¬gentlich gehörte!

Es herrschte tiefe Stille auf dem Versuchsgelände. Die Nacht war dunkel; schwere Wolken trieben von Nordosten heran und brachten kalte Luft und den Geruch von Schnee. Sie be¬deckten den Vollmond. Als sie ihn für kurze Zeit freigaben, glitt eine schmale bleiche Gestalt in dem fahlen Licht aus einem Fenster an der Rückseite des Ge¬bäudes für den Computer und eilte wie ein Schemen über das Gelände; ziel¬stre¬big suchte sie sich ihren Weg zwischen den Gebäuden hindurch zu Loverings Haus. Ein doppeltes isoliertes Kabel hielt sie in den Händen.
Schwaches Mondlicht fiel in Loverings Zimmer; er hatte die Vor¬hänge zu¬rückgezogen, bevor er sich hinlegte. Lautlos öff¬nete sich die Türe, und sie glitt herein. Sie war barfuß und bewegte sich sehr vorsichtig. Ihre Hände waren durch ein Paar dicke Gummihand¬schuhe geschützt. Nachdem sie sich überzeugt hatte, dass Lovering schlief, kniete sie sich an der Wand neben seinem Bett nieder, steckte die bloßen Kabelenden in eine Starkstromsteckdose in der Wandver¬kleidung, befestigte sie und schaltete den Strom ein. Das andere Ende des Ka¬bels hielt sie von sich gestreckt, beide Drähte zwischen Daumen und Zeigefinger ein paar Zentimeter außerhalb der Isolierung auseinandergebogen, die bloßen Metallenden nach vorne gerichtet. Sie erhob sich und ging langsam auf das Bett zu. Loverings Chancen, die volle Stromstärke zu überleben, waren gering; er schlief, und sie konnte die Pole so lange an ihn halten, bis sie sei¬nen Herzschlag zum Stehen gebracht haben würde.
Geräuschlos näherte sie die Drahtenden seinen Augen. Es gab keinen Grund dafür, doch plötzlich, irgendwie, erwachte er. Alles, was er erkennen konnte, war der Schatten einer Ge¬stalt, die über sein Bett gebeugt war, und in¬stinktiv versetzte er ihr mit aller Kraft einen Fußtritt unter der Decke hervor.
Er musste sie in den Magen getroffen haben, mit einem kla¬gen¬den Laut fiel sie ins Dunkel des Zimmers zurück. Er taste¬te nach der Nachttischlampe und knipste das Licht an. Einen Augenblick war er geblendet. Er war verwirrt und atmete schwer. Das Mädchen rappel¬te sich hoch. Noch immer hielt es den Draht in den Händen. Plötz¬lich begriff er, sprang aus dem Bett, riss den Draht aus der Steckdose und ging auf sie zu. Sie war auf die Füße gekommen und schon halb aus dem Zimmer hinaus.
"Nein, so nicht!" Er warf sich vor die Türe. Sie wich zur Seite und ging mit den Händen auf dem Rücken zu dem Tisch, an dem er zu Abend geges¬sen hatte. Einen Moment lang sah es aus, als gäbe sie sich geschlagen; aber plötzlich fuhr ihre rechte Hand auf ihn zu - ein Brotmesser blitzte auf.
"Hexe!"
Er packte ihr Handgelenk, entwand ihr das Messer und zwang sie zu Boden.
Sie keuchte und wand sich auf der Erde, hielt mit der einen Hand das verdrehte Gelenk der anderen und starrte mehr ver-zweifelt als wütend zu ihm auf. Er bückte sich und hob das Messer auf, ließ sie aber nicht aus den Augen.
"Also - töten Sie mich.“ Furcht lag auf ihrem Gesicht und in ihrer Stimme. "Es wird Ihnen nichts einbringen."
"Nichts?“ Seine Stimme zitterte, und er atmete schwer.
"Die Dinge werden dadurch ein wenig verzögert, aber das ist auch al¬les." Sie sah ihm aufmerksam zu, wie er eine Schub-lade öff¬nete und das Messer hinein gleiten ließ. Es machte ihr Mut, und sie richtete sich auf.
"Warum wollen Sie mich beseitigen?" fragte er.
"Es war der nächste Schritt, ich hatte SlC gewarnt."
"Danke." Er drehte sich langsam um, knöpfte seinen Pyja-ma zu, schob die Füße in die Pantoffeln.
"Alles, was Sie tun, ist vorhersagbar." Sie hatte ihre Fas-sung wieder¬gewonnen. "Nichts, was Sie ausdenken, bleibt unbe-rücksich¬tigt.
"Was ist nun der nächste Schritt?"
"Wenn Sie gehen wollen, gehen Sie gleich - und mischen Sie sich nicht mehr ein-"
Er unterbrach sie. "Stehen Sie auf!" Sie sah ihn überrascht an.
„Stehen Sie auf!" Er wartete, bis sie sich ganz erhoben hat-te, und deutete auf einen Stuhl. "Setzen Sie sich dorthin."
Sie warf ihm einen beunruhigten Blick zu und setzte sich. Er stellte sich vor sie.
"Warum tun Sie, was die Maschine verlangt?"
"Sie bleiben ein Kind", entgegnete sie. "Sie glauben immer, wir - die Maschine und ich - seien Herr und Sklave. Aber wir sind Sklaven, Behältnisse, die SIE, die Anderen, für etwas ge-macht ha¬ben, das Sie nicht begreifen können."
"Begreifen Sie es?"
"Ich erkenne den Unterschied zwischen Ihrer Intelligenz und meiner… das letzte Wort -" Sie hielt inne und massierte ihr schmerzen¬des Handgelenk.
"Das glaube ich nicht", sagte er. "Habe ich Ihnen weh ge-tan?"
"Nicht sehr. Sie sind intelligenter als die meisten; aber nicht intelligent genug. - Sie werden zugrunde gehen wie die Di-nosaurier, die auch einmal die Erde beherrscht haben."
"Und Sie?"
Sie lächelte, und es war das erste Mal, dass er sie lächeln sah. "Ich bin das fehlende Bindeglied."
"Und wenn wir Sie vernichten?"
"Werden sie ein neues herstellen."
"Und wenn wir die Maschine vernichten?" "Das gleiche."
"Und wenn wir Sie beide und die Botschaft und unsere sämt¬li¬chen Ar¬beiten darüber zerstören - dass nichts übrigbleibt? Die Bot¬schaft hat ausgesetzt - wussten Sie das?" Sie schüt¬telte den Kopf. Das, was er immer befürchtet hatte, wurde ihm plötzlich zur Gewiss¬heit, aber ebenso die Erkenntnis, wie man ihm beikommen könnte. "Ihre Freunde da oben haben es satt mit uns zu reden. Sie sind jetzt auf sich allein ange¬wiesen, Sie und der Computer. Angenommen, wir vernichte¬ten sie beide?"
"Dann halten Sie eine Zeitlang eine höhere Intelligenz von der Erde fern."
"Dann müssen wir genau das tun."
Sie sah ihn unbewegt an. "Das können Sie nicht." "Wir könn¬en es ver¬suchen."
Wieder schüttelte sie den Kopf, langsam und fast bedau-ernd. "Gehen Sie - leben Sie doch das Leben, das Sie möchten, solange Sie können. Etwas an¬deres können Sie nicht tun."
"Außer, Sie helfen mir." Er hielt ihrem Blick stand. "Sie sind keine bloße Denkmaschine, Sie sind nach menschlichen Ge¬setzen gebaut. "

"Sie haben Sinne - Empfindungen. Sie sind zu drei Viertel ein menschliches Wesen und durch Zwang an etwas gekettet, das dabei ist, uns zu zerstören. Um uns zu retten und sich selbst zu befreien, brauchen Sie nur die Parteien zu wech¬seln. " Er nahm sie bei den Schultern, im Begriff, sie zu schüt¬teln, aber sie wehrte seine Hände ab.
"Warum sollte ich?"
"Weil Sie es wollen, drei Viertel von Ihnen-"
Sie stand auf und entfernte sich von ihm."

Lovering starb dann etwa fünf Jahre nach jener fatalen Begegnung mit Annalyss und mit T.; in der Zwischenzeit waren sie alle weiter ständig überwacht worden, nicht nur von seiner neuen Freundin. Robert Albert, ein Mitglied des Zirkels und einer der Schüler, hatte ihn für jenen Abend zum Dinner eingeladen, aber Lo¬vering kam nicht. Man fand ihn im Dade Country Park in seinem Auto, die Aus¬puffgase hatte er mit einem Schlauch ins Wageninnere geleitet. Er lebte noch, als man ihn fand, und einige Leute glaubten, dass man ihn absichtlich sterben ließ, weil er zu viel wusste. Die Annahme, es sei gar kein Selbstmord gewesen, hat ihren tieferen Grund in Lo¬verings eigener Theorie, die er zeitlebens vertrat: nämlich, dass au¬ßerirdi¬sche Mächte in irdische Belange eingreifen. Von manchen wurde sein Tod deshalb als Hinweis auf die Gefahren verstanden, die bei zu in¬tensiver Erforschung des UFO-Rätsels lauern. In Wirk¬lichkeit aber hatten nicht die Außerirdischen Lovering ermordet, sondern die CIA über einen post¬hypnoti-schen Befehl..
Freilich hatte auch die Marine Lovering angeboten, für sie an einem neuen Philadelphia~Experiment zu arbeiten, aber Lovering hatte abgelehnt, weil ihm die gefährlichen Nebeneffekte Sorgen be¬reiteten. Doch es war kaum die Na¬vy, die ihn beiseite geschafft hatte. "Wenn es Selbstmord war", äußerte einer seiner besten Freunde, (und die Betonung lag auf "wenn"), "so könnte De¬pression die Ur¬sache sein; zum minde-sten die Kritik schulwissenschaftlicher Kreise an seiner Tätigkeit und seinen Schriften hatte ihn sehr entmutigt. Wenn aber nicht? Wollten dann bestimmte Leute oder Organisatio¬nen die Ver¬breitung seiner Theorien ver¬hindern? Oder riefen ihn gar außerirdische Mächte von die¬ser Erde ab, weil er offenbar dem technischen Rätsel der UFOs dicht auf der Spur war, ohne zugleich die ethische Basis kosmischer Gesetze zu erkennen.