3./4.Juni. Versuche mich immer wieder am Tb von Margarete Hannsmann 2001. Wuterfülltes und ungeduldiges Altern. Doch präzise dieses Ungehalten Sein. Ja, von wem gehalten? Von Gott? Auch Hanns mann/ an der Brenz geboren, gibt es seit Jahren nicht mehr. Ich lese gern in den Erfahrungsberichten von alternden Kollegen. Auch Ingrid Bachérs Tagebuch „Vom Alter“. Und wie lange hatte ich mit ihr keinen Kontakt? Immer wieder denke ich nachts: ich muss siel anrufen. Sie hatte gesagt: Wie doch die Zeit vergeht. Wahnsinn! Und wir müssten täglich wahrnehmen, dass wir noch miteinander sprechen können!
Gestern stand der Tag wieder im Schatten eines Todes. Epitaph. Sprachgrabstein für Markus Traber. Er ist fällig. Den der Tote liegt als Asche unter der Erde. (26.Juni 1946 bis 23.Mai 2010). Er ist zwölf Jahre jünger als ich. Barbaras Ehemann. Mund Krebs hatte er. Es ging fast zehn Jahre gut. Der fröhliche Berner Troubadur ist gestorben. Friedlich sogar, heisst es. Und ich höre ihm zur späten Toten-Feier hier nun seine nachgelassene Stimme. Die lebt. Voller Lust und Ironie Lied zur Gitarre. Aber „Die Urnenbeisetztung und Trauerfeier/ in der Kirche Worb/ haben im engsten Familein- und Freundeskreis stattgefunden.“
Er singt Aus „Mys Testamänt“: Uf ds Grab da tüet mer weder Stei/ no Chrüz. Tüet druf a´säje/view Residat, dernah gaht hei/ u laht d´Lüft druber wäje.
A Dieu läwer Mäntsch. Ech son et na/ än menjem Dialekt. Vun der Mother kun mer/ zer Mother Ierd go mer. A Dieu Markus/ go ze den Anjeln.
Ir Angeltcher branjt här den Wenj vur menj Dir!
Scheden wäll ech aus der Wält,
Fohren wäll ech ze den Fraouen.
Sonst heute nichts mehr. Nur Schweigen. Stille.
Als wäre ich auch ich zu Hause angekommen
auf dem Bergfriedhof mit allen vereint.
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